„Bist du sicher, dass ich mit soll?“, frage ich Allie und greife nach ihrer Hand, während wir auf das Krankenhaus zu laufen.„Er freut sich schon dich kennenzulernen.“
„Du hast von mir erzählt?“
Sie sieht mit zusammen gezogenen Augenbrauen zu mir hoch. „Natürlich. Ich telefoniere mit ihm täglich. Ob du es glaubst oder nicht, aber ich habe dich schon mal erwähnt und seitdem wir zusammen gezogen sind sogar um einiges öfters.“
Ich murmle etwas Undeutliches. Na hoffentlich mag mich ihr Vater trotzdem. Ich sehe an der Fassade des Hauses nach oben. Es sieht wirklich nicht einladend aus. Ein graues Rechteck aus Beton. Wer hasst denn Krankenhäuser nicht, wenn sie schon so aussehen?
„Finn?“
Ich sehe zu ihr und ihrem lächelndem Gesicht.
„Bist du etwa nervös?“
Ich räuspere mich und nicke kurz. Es gibt keinen Grund es ihr zu verschweigen, wenn sie es ohnehin schon gemerkt hat.
Sie lacht auf und drückt meine Hand fester. „Keine Sorge. Mein Vater ist begeistert von dir. Er freut sich schon riesig dich zu sehen.“
„Hat er das gesagt?“
„Mehrmals sogar.“
Ich atme seufzend aus. Im Eingangsbereich stinkt es schon scheußlich nach Krankenhaus und Desinfektionsmittel. Die Dame am Empfang grüßt Allie herzlich. Offenbar ist Allie oft da. Die Frau mustert mich neugierig, aber ich ignoriere es. Allie neben mir winkt ihr noch kurz zu und zieht mich dann eilig zu den Fahrstühlen, die gerade offen sind. Sie gibt den dritten Stock ein und wir fahren mit einigen Krankenschwestern nach oben.
Bei Nummer 1268 bleibt sie stehen und klopft. Jemand klopft drinnen zweimal auf einen Tisch und sie grinst mich an.
„Wir können rein. Das ist Dads und mein Geheimzeichen seit ich klein bin.“
Sie öffnet die dicke Tür und ich folge ihr. Im Zimmer liegen zwei alte Männer nebeneinander in ihren Betten. Sie haben beide schon weiße Haare und sehen ziemlich erschöpft aus. Ein Tisch mit einem Schachbrett steht zwischen ihnen und die Figuren sind noch verrückt. Es sieht so aus als hätten wir sie im Spiel unterbrochen.
Der am Fenster lächelt strahlend und setzt sich auf. „Allie!“ Mit geöffneten Armen wartet er bis sie bei ihm ist und zieht sie dann in eine Umarmung. Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, aber sicherlich nicht so viel Liebe in dieser Familie. Offenbar stehen sich die beiden nahe. Sie zieht sich gleich einen Stuhl ans Bett und sieht dann zu mir. Ich tue es ihr nach und setze mich ein wenig ungelenkig auf meinen Stuhl. Allies Dad lächelt nun mich an und reicht mir seine faltige Hand.
Ich ergreife sie. „Finn“
„Derrick. Es freut mich dich kennenzulernen. Meine Tochter hat viel Gutes erzählt.“
Sein Lächeln ist freundlich und offen. Meine Anspannung legt sich ein wenig.
„Hat sie das?“ Ich sehe lächelnd zu ihr und sie zuckt nur mit den Schultern.
„Was soll ich machen? Du bist zu süß zu mir mit als das ich etwas Negatives erzählen könnte.“
„Da bin ich ja erleichtert.“
„Allie hat vor allem von einem eurer Dates geschwärmt.“ Angestrengt holt er Luft und seine Lungen rasseln. Ich sehe zu Allie, die ihren Vater besorgt ansieht, ihr Lächeln aber für ihn nicht verliert. Offenbar ist sein Gesundheitszustand seit dem letzten Mal noch schlechter geworden. Ich greife nach ihrer Hand und sie drückt sie fest.
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Quarterbackgirl
RomanceUm die Liebe muss man kämpfen. ~ Allies Leben könnte gerade komplizierter nicht sein und ganz gewiss braucht sie keinen Mann um mit ihren Problemen klar...