Drei Tage später stehe ich tatsächlich bei Theo und Thea im Haus und werde schon freudig von Leo, ihrem Sohn, erwartet. Er schnappt sich gleich meine Hand und zieht mich ins Wohnzimmer. Dort steht schon eine leere Leinwand und schneller als ich gucken kann, schiebt er mit aller Kraft schon einen Stuhl heran, damit ich mich setzen kann.Theo kommt aus der offenen Küche und hilft seinem Sohn. Thea kommt lächelnd die Treppe herunter.
„Hallo Allie. Leo hat schon den ganzen Tag lang ungeduldig auf dich gewartet.“
Ja so sieht er auch aus. Mit breitem Grinsen klettert Leo auf den Stuhl neben mir, den Theo nun an den richtigen Platz schiebt und das Geräusch eines Autos nach macht. Leo lacht vergnügt und hält sich gut fest.
Thea lacht mit und kniet sich dann neben Leo.
Der sieht jetzt auf einmal schüchtern aus und grinst mich mit einer breiten Zahnlücke an. „Hallo“, murmelt er und winkt kurz.
„Hi“, antworte ich schmunzelnd und hebe dann meine Tasche auf meinen Schoß, um die Pinsel und die Farben aufzustellen.
Leo beobachtet mich dabei aufmerksam und mit großen Augen. Je mehr Farben ich herausziehe, desto breiter wird sein Lächeln.
„Kann ich all die Farben nehmen?“
Aus der Küche hört man Theos schallendes Lachen und Thea streicht über Leos lockige Haare.
„Natürlich. Ich male was du mir sagst“, meine ich leichthin und lächle ihn an.
„Cool!“
Ich fische meinen Bleistift heraus und wende mich dann ganz ihm zu.
„Hast du schon überlegt was du haben willst?“
Eifrig nickt er und zieht seine Füße auf den Stuhl, damit er drauf knien kann und sich so weiter nach vorn lehnen kann. Er drückt mit seinem Finger auf die linke Ecke der Leinwand. „Da will ich ein Stadion mit ganz viel Flutlicht. Und unten will ich im Rasen eine Blume, die aussieht als wäre sie ein kleiner Football.“
„Es gibt keine solche Blume, mein Schatz“, murmelt Thea.
„Ist mir egal, Mama.“
Bevor er anfängt zu streiten, schalte ich mich ein. „Willst du quasi einen wachsenden Football, oder sollen die Blätter aussehen wie Footballs?“
Er überlegt kurz und reibt sich übers Kinn. „Ähm die Blätter sollen so aussehen.“
„Ok“
„Und ich will einen Sternenhimmel mit ganz vielen Sternschnuppen. Da soll eine hin und da.“
Ich markiere die Stellen, die er mir zeigt mit einem kleinen x. Insgesamt werden es 21.
„Die Zuschauer sollen jubeln. Genau so!“ Er steht auf und hebt die Arme und reißt den Mund weit auf.
Lachend notiere ich mir das auf ein Blatt Papier und nicke.
„Und die sollen alle ganz bunt sein.“
„Ist notiert.“
Seine Auflistung wird immer länger und endet erst als er mir bis ins Detail beschrieben hat, wie die Farben auf dem Trikot des Footballspielers im Vordergrund aussehen sollen. Mein A5 Blatt ist voll von Notizen und Angaben.
Als ich ihm erkläre, dass ich erst eine Skizze mit Bleistift malen muss, wirkt er etwas enttäuscht und murmelt langweilig.
Theo kommt aus der Küche und redet von seinen Spielzeugautos, dann ist auch das wieder vergessen. Leo rennt seinem Vater die Treppe lachend nach oben.
DU LIEST GERADE
Quarterbackgirl
RomanceUm die Liebe muss man kämpfen. ~ Allies Leben könnte gerade komplizierter nicht sein und ganz gewiss braucht sie keinen Mann um mit ihren Problemen klar...