Kapitel 32 - A L L I E

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Ich bin bei Ella und gemeinsam sehen wir uns das Spiel der Tigers an. Sie erzählt mir gerade lachend von Aprilscherzen, die sich die Jungs wohl gegenseitig spielen, aber ich höre ihr nur mit halbem Ohr zu. In Gedanken bin ich dabei mich zu fragen, was Finn wohl mit seiner Lösung meint. Ich will kein Geld von ihm annehmen und das ist ihm auch klar. Das heißt aber auch, dass es etwas anderes sein muss.

„Du hörst mir gar nicht zu, oder?“

„Sorry“, murmle ich und sehe sie mit verkniffenem Mund an.

Seufzend richtet sie sich auf und dreht sich in meine Richtung. „Brauchst du ein Poolgespräch?“

Lachend sehe ich in den dunkler werdenden Garten hinaus. „Ich glaube, das ist etwas zu kalt dafür Ella.“

„Haha. Wir reden einfach hier. Codewort... Schon vergessen?“

Ich schüttle den Kopf und lasse ihn dann nach hinten auf die Lehne sinken. „Mum wurde festgenommen.“

„Wie bitte was?“

Ich massiere mir meine Stirn während ich erzähle. Ich ende bei Finns Nachrichten gerade.

„In diesem Fall war es gut, dass du ihm noch geschrieben hast. Ich hoffe nur, er kann sich konzentrieren. Dieses Spiel ist wichtig. Wenn sie das gewinnen schaffen sie es in die Playoffs“, kommentiert sie.

Ich bin dankbar, dass sie nicht nachbohrt.

„Was denkst du? Welche Lösung meint Finn?“

„Keine Ahnung. Aber hat er nicht schon ganz am Anfang sowas erwähnt?“

„Ich ... ich glaube schon.“

Schulterzuckend sieht sie zum Fernseher hinüber. „Du wirst dich wohl oder übel überraschen lassen müssen. Aber tu mir ein Gefallen, Allie. Nimm sein Angebot an! Egal was er vorschlägt, du brauchst Hilfe und es ist keine Schande sie anzunehmen.“

***

Finn meldet sich um kurz nach Mitternacht. Ich bin gerade auf dem Weg nach Hause.

Finn: Bin in drei Stunden da.

Allie: Um drei Uhr nachts?

Finn: Jep *

Allie: Willst du noch vorbei kommen, oder ist dir das zu spät?

Finn: Ist das nicht dir zu spät?

Allie: Nein, morgen ist Samstag.

Finn: Dann komm ich gern.

***

Ich werde unsanft aus meinem Schlaf gerissen und wache deshalb nervös auf, aber kann mich gleich wieder entspannen. Es ist nur die Klingel. Offenbar muss ich eingeschlafen sein.

Die Sprechanlage ist defekt, aber ich bin mir sicher, dass es Finn ist, deswegen öffne ich. Da ich trotzdem ängstlich bin, öffne ich meine Haustüre nur einen winzigen Spalt breit und linse hindurch, als wäre ich noch fünf Jahre alt.

Finn kommt um die Ecke und runzelt bei dem Anblick, den ich ihm gebe, die Stirn. Ich kann es ihm nicht verübeln. Schnell richte ich mich auf und öffne die Tür richtig. Ich fahre mir kurz durch die Haare, die sicher verstrubbelt sind und lächle ihn an.

Seine Haare sind nicht gemacht und ihm fallen seine Augenlider schon halb herunter. Er wirkt erschöpft und müde.

Er legt mir eine Hand an die Hüfte, zieht mich zu sich und küsst mich sanft.

Es überrascht mich ein wenig, fühlt sich aber angenehm an und aufregend. Allein deswegen lächle ich als wir uns wieder lösen.

„Bist du eingeschlafen?“

Quarterbackgirl Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt