CIII.

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"Weist du Sofia, wie lange ich mich schon nach dir sehne? Damals als die Prophezeiung bekannt gegeben wurde, dass mein Sohn jemanden findet, der ihm die Flügel zurückbringt, habe ich mir vorgestellt, wie dieser jemand wohl aussehen mag. Oder wie er wohl sein würde. Das du dabei rauskommst, habe ich nicht für möglich gehalten." Ich war in einem Kerker. Ich alleine. Wo sie Paul hingebracht haben, wusste ich nicht. Gott legte mir Ketten um die Handgelenke und schnürte sie so fest es ging. "Wie kann man so einen Lieben?" Als ich mein Kopf hob und die ehrlichkeit dieser Frage in seinen Augen sah, war ich zuerst sprachlos. "Er ist gütig und voller Liebe. Er tut alles für seine Kinder und seine Familie. Wie könnte ich ihn nicht lieben? Er ist mein retter gewesen. Er hat mich aus meinem langweiligen Leben rausgeholt und wieder lebendig gemacht." ,spie ich ihm entgegen. Er nickte nachdenklich und holte irgendeine silberne Stange aus einem Kasten. Was hatte er vor? "Er ist ein Monster. Jedenfalls war er es. Er hat Eva als Schlange verführt und sie von der verbotenen Frucht essen lassen. Wusstest du, dass Eva seine erste große Liebe war?" Was? Das war doch gerade ein Scherz. "Du dachtest immer es sei Shila gewesen. Jedoch hat er nicht so um sie getrauert. Das hätte dich doch verblüffen müssen oder nicht?" Jetzt wo er es so sagte, kam es mir sinnvoll vor. Er war zwar bestürzt gewesen, jedoch hätte es stärker sein müssen. "Gott er war so in Eva verliebt. Er tat alles um sie von Adam wegzuholen. Einfach alles." Er drückte auf einen Knopf auf der Stange und eine Spitze trat heraus. Er stach sie mir in den Oberarm und ich schrie auf. Ich spürte einen Impuls in mir. Als würde Strom durch mich hindurchfließen. Dann holte er 10 weitere solcher Stangen und stach sie mir in den Körper. "Hör sofort auf damit!" ,brüllte jemand, während mein Kopf vor Erschöpfung nach vorne fiel und mein Blut aus allen Löchern floss. "Warum begreifst du nicht endlich, dass es ihr Schicksal ist. Es ist ihre Prophezeiung. Du hast sie gefunden und deine Flügel wiedergekriegt. Das war deine Geschichte mit ihr." Luz stand einfach nur da und sah mich an. Qual lag in seinen Augen und sie wurden glasig. Hinter ihm standen Paul und Hel und diskutierten. "Lass sie gehen!" ,flehte Luz und sah seinen Vater wieder an. "Nimm mich, verdammt nochmal." Gott fing an, zu lachen und klatschte in seine Hände. "Witzig. Ich kann dich nicht töten und das weist du verdammt nochmal. Aber sie wird endlich das werden, zudem sie bestimmt wurde seit dem ersten Tag an dem sie dich traf. Sie wird endlich du. Dadurch das du deine Flügel wiederhast, kannst du nicht mehr der Teufel sein. Du kannst zwar runter reisen, aber nicht mehr dort herrschen. Daher erschaffe ich einen neuen Teufel." Sein Grinsen wurde breiter und erst jetzt begriff ich, was hier geschehen soll. Tränen flossen aus meinen Augen und ich sah verzweifelt zu Luz. Zu sterben war ich bereit. Aber der Teufel zu werden? "Was glaubst du, warum sie noch immer kein Dämon ist oder unsterblich? Ich hatte meine Pläne für sie." Er griff nach etwas länglichem, was oben kleine Blitze absonderte. Ein Stab? "Warum hast du ihr eigentlich nie von Eva erzählt." Nun sah er erschrocken zu mir und kam auf mich zu. Seine Hände umfassten mein Gesicht und ich schloss gequält die Augen. "Ich Liebe dich. Egal was auch geschieht oder passiert! Ich werde immer nur dich Lieben. Es wird niemals jemand anderes geben." ,flüsterte er und drückte mir eine Kuss auf die Lippen. "Mach es nicht noch schwerer." ,stöhnte sein Vater im Hintergrund. "Ja sie war meine erste große Liebe. Und ich habe alles für sie getan. Wirklich alles. Bis sie zu einem so starken Dämon wurde, dass ich sie einsperren musste. Du bist meine letzte große Liebe. Vergiss das bitte nie."

"Sei stark! Für uns! Du weist ich würde niemals zulassen, dass dir etwas zustößt." Ich wischte ihr das Blut von ihrem Körper. "Dad?" Mel ihre Stimme war hinter mir zu hören und in Sofia's Augen kam die Hoffnung zurück. "Bring sie hier weg! Sie sollen mich nicht so sehen." ,flüsterte sie leise, doch ich schüttelte nur den Kopf. "Wir werden dich hier rausholen." ,versprach ich ihr, doch sie hatte sich damit abgefunden. "Kann er mich zurückholen, wenn du mich vorher umbringst?" Meine Augen wurden größer. Das konnte sie nicht von mir verlangen. Niemals. "Wir haben eine andere Lösung. Die beinhaltet nicht deinen Tod. Sondern dein Leben." Sie musste nicht erfahren, was wir vorhatten. Sie sollte Leben und vor allem ein normales Leben führen. "Und wie willst du das anstellen, Sohn?" Ich drehte mich zurück zu meinem Vater und sah ihn herausfordernd an. "Du weist, dass ich sie nicht sterben lassen werde. Schneide mir die Flügel ab und somit bin ich wieder der Teufel. Jedoch bleibe ich auf der Erde." Sein Gesicht verzog sich zu einer fragenden Miene. "Nein! Du wirst das nicht tun!" ,krächzte Sofia von hinten. Ich warf ihr einen warnenden Blick zu, dass sie jetzt still sein soll. "Und dann willst du mit ihr glücklich Leben? Das hast du nicht verdient. Nach allem hast du es einfach nicht verdient." Ich wusste, dass er nicht drauf eingehen würde. Er möchte eine Gegenleistung dafür haben. So kenne ich ihn. "Sie wird ein Mensch bleiben. Jedoch ohne Erinnerung an dieses Leben. Sie wird alles vergessen. Dich. Die Kinder. Die Liebe zu dir. Sie wird ein ganz normales Leben führen." Sofia zog an den Ketten hinter ihr. "Nein! Nein. Das wirst du nicht tun. Du wirst nicht zustimmen. Es geht hier um mich. Nicht um dich. Luz ich warne dich!" ,schrie sie und ich schloss die Augen. "Du wirst wieder ein Teil der Hölle und darfst auf der Erde herumwandeln. Dafür werde ich sie dir auf emotionale Weise nehmen. Sie wird keine Erinnerung mehr an dich haben. Oder an das Leben was ihr gemeinsam geführt habt. Das ist der Deal!" Erwartungsvoll sieht er mich an. "Luz!!!" ,schrie sie wieder hinter mir. "Lass uns alleine. Bitte!" ,flehte ich meinen Vater an und er nickte. Er zog die Impulse aus ihrem Körper und ließ sie heilen. Jedoch blieben ihre Ketten an. Dann verließ er den Raum.

"Tu das nicht. Bitte!" ,weinte und flehte ich zugleich. Er nahm mein Gesicht in beide Hände und sah mir tief in die Augen. "Ich Liebe dich. Für immer und ewig." ,flüsterte er und ich schüttelte den Kopf. "Ich kann nicht ohne dich. Ich darf dich nicht vergessen. Und du kannst nicht ohne mich. Bitte Luz. Tue mir das nicht an. Ich flehe dich an." Er legte seine Stirn gegen meine und weinte. "Dein Leben wäre so viel einfacher, wenn ich nicht nach dir gesucht hätte. Aber jetzt hast du die Chance, nochmal ganz von vorne anzufangen. Ohne Dämonen und Hölle. Ohne mich." Seine Stimme wurde immer leiser. "Das ist die einzige Möglichkeit die wir haben. Und wir werden sei annehmen." Nun weinte ich so stark, dass er mich in den Arm nahm und mich einfach küsste. "Nein. Nein. Nein. Bitte." Er strich mir über den Rücken und sagte mir nochmal, wie sehr er mich liebte. Dann entfernte er sich. "Tue es nicht. Bitte bleib bei mir. Lass mich dich nicht vergessen. Bitte Luz." Er weinte auch und ging weiter zurück. Sein Vater trat  hinter ihn und Luz, tat genau das, was ich niemals geglaubt hätte. Er nickte seinem Vater zu. Damit war mein Urteil gefällt.

Keine Sorge. Dies ist nicht das Ende. Es wird ein zweiter Teil kommen. Definitiv. Die Geschichte des Teufels ist noch nicht vorbei. Er wird Sofia nicht einfach so gehen lassen. Nachdem er so lange dafür gekämpft hatte, dass sie bei ihm blieb. Jedoch ist dieses "Buch" jetzt erstmal abgeschlossen. Das 2. erscheint denn demnächst. Ich hoffe ihr freut euch. Bis denni :-*

Sweet Devil ✝️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt