6.

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Sofia

Ich war gerade auf dem Weg ins Krankenhaus. Ich musste die ganze Zeit an den Abend gestern denken und worüber Theo und ich die ganze zeit gesprochen hatten. War es in Ordnung, dass ich ihn so nannte? „Guten Morgen Dr. Van Luz." Helena kam mir mit einem Kaffeebecher entgegen und hielt ihn mir lächelnd hin. „Helena bitte nenne mich nicht so." Dankbar nahm ich ihn ihr ab und nahm mein Tablet aus der Ladestation. „Du meinst mit deinem richtigen Doktortitel? Aber deine Patienten nennen dich doch auch so." ,schmollen nippte sie an ihrem Kaffee und biss von ihrem Brötchen ab. „Das ist auch was anderes du bist meine Freundin." Wir gingen zu meinem Büro, wo ich mir meinen Kittel überzog und in meinen Akten nachsah, wohin ich als Erstes muss. „Also, was war gestern los?" Ich stoppte in meiner Bewegung und mein Lächeln verschwand. Kann ich ihr das erzählen? Sie hält mich doch bestimmt für verrückt oder nicht? „Es war ein ziemlich harter Tag." Mehr konnte ich nicht sagen. Ich nahm meine Akten und ging los, um meine Patienten abzuklappern. „Hat er dir weh getan?" Plötzlich blieb ich stehen und drehte mich zu ihr um. Doch bevor ich noch was sagte, was ich später bereuen werde, schüttelte ich einfach nur den Kopf. Nach 2 Stunden war ich fertig und holte mir erstmal einen Kaffee. „Hast du heute viel zu tun?" Erschrocken ließ ich meinen Becher fallen, welcher sich komplett über meine Hose verteilte. Es tat so weh, dass ich kurz aufschrie. Er war kurz darauf bei mir und legte seine Hand auf mein Bein. Da verschwand der Schmerz und ich sah ihm verwirrt in die Augen. Hatte er mich geheilt? Und warum war er überhaupt hier? „Hey." ,flüsterte ich und bemerkte, wie er leicht lächelte. Sein Lächeln war einfach schön. Seine Augen strahlten dabei und bemerkte, wie sich wieder eine Gänsehaut bildete. „Ich habe jetzt noch eine Untersuchung und denn ist Schluss für heute." Ich vergaß, dass ich seine Frage noch gar nicht beantwortet hatte. „Möchtest du was unternehmen?" Das überraschte mich nun doch. Soll ich es tun? Ich kannte ihn doch gar nicht. Und das, was ich von ihm kannte, war nicht gerade positiv. Es war eher anderer Natur. Konnte ich ihm vertrauen? Wollte ich ihm vertrauen? Warum fühle ich mich ihm hingezogen? Soll ich es nicht herausfinden, was das alles für einen Sinn hat? Ich beschloss nachzugeben und mich der Sache zu stellen. Weswegen ich nickte. Daraufhin lächelte er mich wieder an. Gott dieses lächeln. „Was hast du denn vor?" ,fragte ich ihn und er zuckte nur mit den Schultern. „Einfach Spazieren. Und reden. Du hast bestimmt noch viele Fragen. Ich möchte sie dir beantworten." Spazieren? Er mit mir? Na das kann ja lustig werden. „Seit wann geht der Satan spazieren?" In meinem Kopf klang der Satz so viel besser, dass ich 2 Sekunden später beschämend meine Hände vors Gesicht legte. Er nahm sie wieder runter und behielt sie in den seinen. „Ist schon okay. Ich bin daran gewöhnt." Er zwinkerte und ich biss mir lächelnd auf die Unterlippe. Na dann gehe ich mal mit der Hölle spazieren.


Luz

Ich beschloss, noch Helena einen Besuch abzustatten. Wenn ich schon mal hier war, sollte es sich auch lohnen. „Wir gehen naher raus." Meine Augenbrauen wackelten und ich lehnte mich auf den Tresen in ihrer Abteilung. Sie war die beste Kardiologin an der Westküste. „Weis Shila davon?" ,fragte sie mich und ich sah sie genervt an. Immer wieder kam sie mit dieser Geschichte. Ja ich war verheiratet und nein, wir lieben uns nicht mehr. Diese Zeit ist schon lange vorbei. „Bist du jetzt auf ihrer Seite." Nervig, wie sie manchmal war, ging ich voraus. Ich habe jetzt keine Lust auf meine Vergangenheit. „Sie hat wirklich Gefühle für dich und du hast ihr andauernd das Herz gebrochen. Du hast mit ihr geschlafen dann hast du sie wieder als Sklavin behandelt und denn habt ihr wieder miteinander geschlafen und du hast sie wieder ..." ,sauer drehte ich mich zu ihr um und blieb direkt vor ihrer Nase stehen. „Ihr kennt euch?" ,erschrocken, drehten wir uns um. Vor uns stand Sofia. Fuck! Was sollten wir jetzt tun? Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Helena hingegen warf die Akten in die Ecke und gab sich geschlagen. „Gut jetzt ist es raus. Theo ist mein bester Freund. Ich habe ihm von dir erzählt damit du endlich mal mit einem Mann ausgehst." Sofia's Blick huschte von Helena und dann wieder zu mir. Ich hingegen, sah die ganze Zeit zu meiner besten Freundin. „Jetzt ist es raus." ,warf ich ein und umarmte sie mit einem Arm. Sie versuchte, ihn wegzuschütten, doch schaffte es nicht. „Weißt du wer er ist?" Wir beiden wussten, worauf sie hinauswollte. Entweder sind wir jetzt ehrlich oder wir machen noch ein Schauspiel darauf. „Er ist ein teuflisch gutaussehender Kerl." Wir mussten beide über diesen Witz lachen. Ach Hel. Manchmal war sie einfach die witzigste Person, die ich kenne. Sofia verabschiedete sich und ging noch zu ihrer Untersuchung. Sie sagte nur, dass sie mich dann später sieht. „Das war knapp." Wir beide atmeten tief ein und ich stützte mich erstmal am Tresen ab. Gab es hier was zu trinken? So einen Whiskey hätte ich jetzt schon gerne. „Sag nicht ich würde dir nicht helfen. Und denk dran, tu Shila nicht wieder weh. Du weißt wie sie ist wenn sie verletzt wurde. Sie verletzt andere." Ist ja nicht so, dass ich mit ihr schon seit Äonen von Jahren verheiratet bin. Und ich sie auch schon solange kenne. Ich habe jede ihrer Phasen selbst mit angesehen. „Ich weis, sie ist schließlich meine Frau. Ich hab sie schon mehr als ein paar Jahrhunderte an der Backe." ,frustriert drehte ich mich um und sie erdolchte mich mit ihren roten Augen. Diese zeigte sie nur sehr selten. Und wenn dann nur mir und Paul. „Sei nicht so hartnäckig. Aber kläre das lieber erst mit ihr, bevor du dich in was neues stürzt." Dann verschwanden ihr roten Augen und sie gab mir einen Kuss auf die Wange. „Ich muss nichts klären. Ich bin Luzifer, schon vergessen?" Dabei schritt ich erhobenen Hauptes aus dem Krankenhaus. „Wie sollte ich das jemals vergessen." ,hörte ich sie leise sagen, was sie aber nicht mitbekam. Schließlich fuhr ich in die Firma, um noch was zu erledigen. Als ich eintrat, saß Shila nur in Spitzenunterwäsche vor mir. Ich verdrehte die Augen. „Was soll das?" Wie konnte mich jemand nur so nerven? Die Antwort saß direkt vor mir. „Was? Darf ich meinen Ehemann noch nicht einmal mehr verführen?" ,verführerisch schwang sie ihre Beine übereinander und stand dann auf. Sie kam in eleganten Schritten zu mir rüber und legte mir ihre Hände auf die Brust. Sie fing an, darüber zu streicheln. Doch ich stoppte sie und ergriff ihre Handgelenke. „Doch! Nur liebe ich dich nicht und wir sind nur verheiratet weil man Vater es so wollte." Sie zog ihren Mund schmollend zusammen und versuchte, mich zu küssen. „Trotzdem liebst du mich wenn wir im Bett sind." Ihr Gesicht war nun ganz dich an meinen und ihre Lippen drückten sich langsam an meine. Ich erwiderte zuerst nicht, doch dann konnte ich nicht anders. Unsere Küsse wurden leidenschaftlicher und ihre Hände wanderten weiter herunter zu meinem Gürtel. Doch dann hatte ich das Gesicht von ihr wieder im Sinn. Sie stand glasklar vor mir und dann konnte ich es nicht mehr. Wütend, über mich selbst, schubste ich Shila weg. „Was soll das?" ,schrie sie aufgebracht und zog sich ihr Kleid wieder über. „Verschwinde. Ich will dich hier nicht haben und auch nicht sehen." ,gereizt ging ich zu meinem Schreibtisch und ließ mich vor meinem PC nieder. Im Augenwinkel sah ich, dass sie richtig sauer war. Und ich wusste, was das bedeutete. „Bevor du gehst Shila, muss ich dir noch etwas sagen." Sie stoppte kurz, als sie sich ihren Schuh anziehen wollte. „Ich werde naher mit Sofia ausgehen und es wird wohl auch noch öfters passieren:" Ich sah, wie ihre Augen sich zu schlitzen verwandelten. „Das ist nicht dein ernst? Ich bin verdammt noch mal deine Frau." Wie eine Furie bewegte sie die Arme. Manchmal war sie schon lustig, wenn sie so ausflippte. Ich lehnte mich in meinem Schreibtischstuhl zurück und wartete, bis sie fertig war. „Richtig du bist verdammt, auf ewig meine Frau zu sein. Ich kann tun und lassen was ich will- Das gleiche gillt im übrigen auch für dich. Mich interessiert es nicht, wenn du etwas mit jemanden hast. Wobei ich glaube, dass dies schon der Fall ist. Soll ich mal meinen Bruder fragen?" Bei der Aussage zuckte sie zurück und blinzelte stark. Als ob ich nicht wissen würde, dass sie und Michael eine Affäre haben. Und das schon seit ewigen Zeiten. „Warum tust du das? Ich habe dir nichts getan." Das ich nicht lache. Sie hat so viel getan. Und wir reden hier nicht von den guten Sachen. Sondern von den richtig Schlimmen. Sie sollte froh sein, dass ich sie in meiner Nähe dulde. „Ich werde sie dir nehmen und sie zerstören damit sie nicht weiter in unserem Leben rumfuscht." Sie wusste genau, was mich triggerte. Und das machte mich immer noch wahnsinnig. Diese Frau machte mich wahnsinnig. Warum habe ich sie damals geheiratet? Und warum hatte ich Gefühle für sie? Der Zorn in mir wuchs. Niemand, wirklich niemand durfte sie bedrohen. Nicht mal ein bisschen oder aus Spaß. Da setzte es bei mir aus und ich konnte mich nicht zurückhalten. So fanden meine Augen ihre Flammen wieder. Mein Körper wurde heiß. Meine Hörner stellten sich zur schau. In meinen Händen waren die Feuerbälle. Ich glühte. Mein Körper war entflammt. Und sie stand vor mir. Zuckte nicht mal mit der Wimper. Ich wusste einfach, dass sie keine Angst vor mir hatte. Doch sie musste es endlich lernen. Lernen, dass sie nicht alles tun kann und unbestraft davon kommen konnte. In einer schnellen Bewegung war ich bei ihr, schnappte mir ihren Hals. Sie versuchte, mit ihren Krallen mich zu verletzen, doch sie kam nicht durch die Flammen. „Verschwinde. Ich will dich nicht sehen. Und tu was ich dir sage, noch bin ich nett." Miene Stimme war rauchig und brüchig. Doch sie nickte nur und sobald ich meinen Griff lockerte, verschwand sie aus meinem Blickfeld. Es wird Zeit für das Date.

Sweet Devil ✝️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt