Sechs Wochen. Solange war es nun schon her. Für ihn war es eine Ewigkeit, für Kayla war es eine freudige Zeit.
Es waren sechs Wochen, die Obi-Wan größtenteils in Stille verbrachte. Er dachte viel nach, ließ die Vergangenheit Revue passieren. Er hatte nicht abgeschlossen, er hatte auch keinen Frieden gefunden, er hatte aufgehört zu weinen, aber er war nicht glücklich.
Er hatte Kayla in der örtlichen Schule angemeldet. Das kleine Mädchen liebte es Freunde in ihrem Alter zu finden und es hatte sie nur Tage gekostet, um brabbelnd und glücklich nach Hause zu kommen.
Wenn sie in der Schule war, saß er im Garten. Meistens allein, nicht immer. Oft umgab ihm der warme Sommerwind oder das Zwitschern der Vögel. Aber oft war er nicht alleine, manchmal war sie dort. Sie stand dort und lächelte.
Sie war nicht wirklich dort, das wusste er. Sie war ein Hirngespinst, aber es war seine einzige Möglichkeit nicht verrückt zu werden.
Sie war ein Geist. Dennoch war sie sein einziger Frieden.
Sie stand oft am Gartenzaun und beobachtete die Vögel. So wie früher. Manchmal saß sie im Gras und sah in den Himmel, oder saß im Schneidersitz und sah ihn lächelnd an. Sie war immer da.
Wie ein Geist.
Heute war wieder so ein Tag. Die Sonne schien warm auf Aldeeran herab und schien zwischen SchneeweißenWolken hindurch. Die Vögel sangen sanfte Melodien, zwischen dem Lied des Windes. Und sie war hier, sie saß neben ihm auf der Holzbank, die Beine im Schneidersitz. Sie lachte sanft, obwohl es keinen Grund gab. Er saß neben ihr und lächelte mit, ohne wirklichen Grund. Sie hatte ein türkises Kleid an, das ihre schwarzen Haare in einen wunderschönen Kontrast setze.
„Was tue ich nur?" fragte Obi-Wan in die Stille. Es war eine seltsame Frage, er wusste nicht ob sie antwortete. Manchmal sprach sie, manchmal antwortete sie ihm nicht und war einfach nur dort.
„Du versuchst zu verarbeiten, indem du so tust, als wäre ich noch hier, aber das bin ich nicht. Ich nehme es dir nicht übel, ich würde wahrscheinlich das selbe tun. Du schickst sie zur Schule, das ist gut, das ist ein Anfang, aber dein Weg ist noch weit. Obi-Wan, ich bin nicht mehr hier. Ab jetzt kann ich dir nicht mehr helfen, du musst abschließen" sie sagte es nicht verletzt, sondern einfühlsam. Sie sprach so immer mit ihm, wenn sie wollte das er zuhörte und sie es ernst meinte.
Er sah zur Seite, direkt in ihr Gesicht. Sie sah ihn nie an, das tat sie nie wenn er sie sah. Sie sah friedlich aus, entspannter, als er wirklich war.
Er hatte Fragen, Fragen über ihre Zukunft. Er hatte keine Antworten und trieb am Rand des Abgrunds. Er hatte in diesen Abgrund sechs Wochen lang hinab geblickt, das einzig rettende Seil war seine kleine Tochter. Er hatte Angst vor dem Abgrund, er wusste nicht was am Boden dieser Schlucht liegt.
„Ich hab Angst" Es war nur ein Wispern, aber er wusste das sie es hörte. Sie hörte immer was er sagt.
„Ich weiß Obi-Wan, aber Es ist wie es ist weißt du? Alles muss irgendwann seine Ruhe." sie klang gleichgültig und einfühlsam gleichzeitig. Sie war ehrlich und er wusste es.
„Sehen wir uns auf der anderen Seite wieder?" es war seine letzte Hoffnung, er wollte nicht mit den Gedanken sterben, sie nie wieder zu sehen.
Sie lachte. Es war herzlich und liebevoll, so wie das von Kayla. Es machte ihn glücklich, es war das einzige was ihn noch am Leben hält.Sie lachte nicht über ihn, das tat sie nie. Sie lachte über die Situation, über die Absurdität dieses Gespräches. Es waren seine Gedanken, sie war nicht wirklich hier. Vielleicht war es seine Hoffnung, die sie nun aussprechen würde. Sein letzter Funke Hoffnung.
„Es gibt keine andere Seite Obi-Wan. Das ist hier ist alles was es gibt"
Oder sie sprach seinen Realitätssinn aus.
Er sah von ihr weg. Es war die Wahrheit und es schmerzte so sehr. Lydia war tot und sie würde nicht zurückkommen.
„Ich weiß das du das Gefühl hast, das dein Leben nichts wert ist. Dass all die Freude und das Vergnügen in der Welt weggeschlossen sind, das es keine Option mehr für dich gibt. Ich kenne dieses Gefühl. Eines Tages, ob du mir glaubst oder nicht, wirst wieder über Witze lachen. Du wirst nicht immer wieder diese Taubheit fühlen. Andere Leute vielleicht, aber nicht du. Ich weiß nicht wie du an diesen Punkt kommst Obi-Wan, aber du wirst dorthin kommen"
Lydia klang ernst, ernster als zuvor. Ohne das Obi-Wan etwas erwidern konnte, erhob sie sich von der warmen Holzbank, dessen Maserung Obi-Wan inzwischen auswendig kannte. „Lydia" es war nur ein Flüstern. Sie lächelte, so warm wie immer. Es war ein warmer Schauer der über seinen Rücken lief, als er ihre sanften Lippen auf seiner Wange spürte. Er hatte die Augen geschlossen, es war das schönste Gefühl der Welt. Als er die Augen wieder öffnete war sie verschwunden.
Da war sie wieder, diese Leere.
Er wollte schreien, aber er konnte nicht.
„Papa!" sie konnte noch schreien. Kayla kam durch das Gartentor gelaufen, ein Papier in der Hand, das sanft im Wind flatterte. Anakin und Ahsoka folgten ihr.
Seine Familie.
Es war der letzte Funken Hoffnung in seinem Leben.
Er hatte den Frieden noch nicht gefunden.
Der letzte Funke der sein Herz am Schlagen hielt.
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So das ist das Ende des 2. Buches!
Die beiden Konversationen sind eigentlich Englisch und zumindest die erste kommt aus der Serie Bojack. (Is it terrifying?)
Ich hoffe ihr mochtet dieses Buch!
Ich würde wirklich gerne hören was ihr denkt und was war bisher eure Lieblingsszene aus den Büchern?
Und was würdet ihr in Zukunft gerne lesen?
Besonderes Dank auch an der Stelle an:
WinnyPou2004
@anni_nessie_jimsy
Vergesst das Sternchen und die Review nicht! 🥺❤️✨
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Ein neuer Anfang [Star Wars The Clone Wars Büchersammlung]
Fiksi Penggemar꧁𝔹𝕦𝕔𝕙 𝟙: Ein neuer Anfang ꧂ Nach einem erneuten Zusammentreffen mit einem alten Feind, entschließt sich die Republik dazu eine alte Freundin aus dem Schatten der Republik zu holen. Lydia begleitet die Jedi auf ihrem Weg und hilft ihnen schließl...