Kapitel 7: Naiv

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na­iv

Wortart:
Adjektiv

Definition:
von kindlich unbefangener, direkter und unkritischer Gemüts-, Denkart [zeugend]; treuherzige Arglosigkeit beweisend
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Kayla sprach den gesamten Heimweh über, darüber wie ihr Tag war. Der Redefluss des Mädchens wurde nur von kurzen Grüßen der Einwohner, die Kayla alle unendlich niedlich fanden und das Mädchen immer grüßten, unterbrochen. „Und dann hat Lily gesagt, dass Kai nicht mitspielen darf!" erzählte sie die Pointe ihrer Geschichte. Es ging um zwei Freunde des kleinen Mädchens, es war wohl ein Gespräch was den ganzen Tag über angedauert hatte. „Das war aber unfair von Lily" Anakin konnte die sanfte Stimme seiner Padawane vernehmen, die einen weisen Ton aufsetzte und das Mädchen mit überspielter Ernsthaftigkeit ansah.

Kayla hatte wild gestikuliert, das weiße Blatt mit ihrer Zeichnung in einer Hand und mit ernster Stimme, obwohl in den Ohren der Republikanern eher niedlich klang, geantwortet „Ich weiß! Das habe ich ihr auch gesagt! Und dann hat sie gesagt das ich doof bin!" die Kleine erzählte es empört, zumindest war Anakin sicher das ihre Stimme das ausdrücken sollte. Während sie in die Straße einbogen, in welcher Obi-Wans Haus stand, konnte Anakin ein amüsiertes Lächeln auf Ahsokas Lippen tanzen sehen. Es war nur ein wenig da, sodass es für das Mädchen unsichtbar war, für Anakin jedoch klar sichtbar.

Es war einer dieser Momente in welchen Anakin realisiert war passiert war. Er hatte das Gefühl blind und taub durchs Leben zu laufen und nur manchmal blitzte das wahre Leben durch diesen Schleier hindurch.

Er hatte sich von Ahsoka entfernt, von seiner Schülerin und Freundin. Er hatte es nicht bemerkt, wie ihre Wege langsam auseinander gedriftet waren und seine Schülerin anfing ihre eigene Lehrerin zu sein. Er war stolz auf sie, aber so sollte es nichts sein. Er war ihr Meister, das vergaß er leider in letzter Zeit.

Seit Lydias Tod und Obi-Wans damit einhergehendem verlassen des Ordens, hatte der junge Jedi sich selbst verloren. Obi-Wan war nicht mehr da um den Jedi Ritter zu sagen was zu tun war und um die Vernunft in Anakins wilden, simplen und rücksichtslosen Verhalten zu sein, dazu zählte auch den Jedi an seine Pflichten zu erinnern.

Obi-Wan war ein besserer Lehrer gewesen, er war immer für Anakin da gewesen und zeigte Anakin das Jedis sein, er war aber offensichtlich kein besonders guter Schüler gewesen. Anakin hatte das Gefühl das Gegenteil von Obi-Wan zu sein, so impulsiv und simpel gestrickt. Seit Lydias Tod war aber auch diese Konstanze verschwunden.

Das war der einzige Grund, weshalb Anakin die Archive durchsucht hatte und die letzten Berichte gelesen hatte. Es war möglicherweise selbstsüchtig, aber es brachte allen nur das Beste. Anakin hatte die Chance Obi-Wan wieder als Meister im Orden zu haben, Obi-Wan hatte die Chance seine Frau wieder zu haben und Ahsoka hätte dann endlich wieder einen Meister. In Anakins Gedanken schien es keine Schwachstellen zu geben.

Anakin wurde von dem Geräusch der Türklingel aus den Gedanken gerissen. Die Republikaner hatte das kleine Gartentor des, inzwischen renovierten und hübsch anzusehenden, Hauses das Kayla und ihr Vater bewohnte erreicht.

Sein ehemaliger Meister stand in der Tür und nahm seine Tochter auf den Arm, welche sofort auf ihn zu gelaufen war und sich in seine Arme geworfen hatte. Er stand in der Tür seines Hauses und, während Kayla bereits auf ihn einredete, deutete er den beiden Jedi an einzutreten. Ahsoka sah kurz zu Anakin, bevor sie sich umdrehte und das Haus betrat.

Ordentlich und routiniert hingen die Beiden ihre Jacken an die hölzerne Garderobe, die Obi-Wan an irgend einem Punkt einmal geschnitzt hatte und folgten dem ehemaligen Jedi und seiner Tochter in die offene Küche.

Im Haus lag immer ein Duft von frisch gebackenem Schokoladenkuchen in der Luft, das lag daran das Kayla schokokuchen liebte und Obi-Wan nicht dazu in der Lage war dem Mädchen etwas zu verbieten. Obi-Wan setze seine Tochter vor der Treppe ab und sagte ihr mit sanfter Stimme, dass sie hochgehen solle und ihre Sachen weg räumen solle und dann wieder runter kommen darf. Mit einem schnellen Nicken lief das Mädchen die Treppen hoch, nur ein schnelles „Bin gleich wieder da!" schallte durch das Haus.

Mit einem Lächeln ging Obi-Wan in die Küche, Anakin und Ahsoka folgten ihm mit ein wenig Abstand. Die beiden Jedi setzten sich auf die bequemen Barhocker die an dem Tresen der Küche standen. Es war eine stille eingetreten während Obi-Wan zwei Gläser aus einem Regal zog und über ihnen die hastigen Schritte seiner Tochter zu hören waren. Die beiden kristallklaren Gläser brachen das Licht und malten sanfte Mosaike auf Ahsokas haut. Sie beobachtete den orangenen Saft den Obi-Wan in das Glas füllte.

Noch immer stille.

Schwere Stille.

Dann ein Seufzer.

Obi-Wan schließt die Augen und massiert sich sanft die Schläfen.

„wir versuchen es"

Stille.

Ahsoka sah zu Anakin, dieser sah sie an. Dann sahen beide zu Obi-Wan, dieser hatte noch immer die Augen geschlossen. „Es wird funktionieren" Anakin sagte es ruhig, aber den beiden anderen Erwachsenen war bewusst das es keine Garantie war. Es war eine Hoffnung.

„Was wird funktionieren?" ertöne die unschuldige Stimme eines Kindes ohne Mutter und naiver Hoffnung durch die Küche.

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Ich bin zurück aus meinem Urlaub! (Ich Sitz Strenggenommen noch im Auto aber naja)
Was denkt ihr über Anakins schichtweise?
Vergesst das Sternchen und die Review nicht! ❤️✨🥺

Ein neuer Anfang [Star Wars The Clone Wars Büchersammlung]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt