𝕏𝕖𝕟𝕚𝕒𝕤 ℙ.𝕆.𝕍.
Nach dem Knall der Tür, waren wir wieder ganz für uns allein. Wie gerne ich mich jetzt verwandeln würde, doch es ging nicht. Nicht jetzt. Das ich solche Gedanken überhaupt mal haben würde, überraschte mich selbst ein wenig. Ich nahm unsicher vor gleich, Gideons Hand und er drückte sie beruhigend.
»Es wird schon alles gut werden.«, sprach er in meinen Gedanken, um die Stille zwischen uns, nicht zu zerstören. Ich lächelte und drehte ihn zu mir hin. Ich nahm Kurs auf seine Lippen, doch driftete dann ab zur Wange. Mit einem neckischen Grinsen schaute ich ihn an und rannte los.Nach wenigen Sekunden war er schon bei mir und schlang von hinten sanft die Arme um mich. Er drehte mich in seinen Armen um und drückte mir erst einen leichten, aber immer fordernderen Kuss auf die Lippen.
»Wir müssen weiter«, murmelte ich zwischen den Küssen. Auf einmal umgab mich wieder dieses gleißend helle Licht und dann stand ich plötzlich neben der Schule, im Gebüsch.
Ich starrte Gideon mit großen Augen an, »Wieso wusste ich davon nichts?«, fragte ich ihn leicht empört. Er zuckte nur grinsend mit den Schultern, »Es ergab sich nie die Gelegenheit es dir zu erzählen.«, erwiderte er unschuldig.
»Du kannst also teleportieren?«, fragte ich, als wir uns aus dem Gebüsch schälten. Gideon nickte.
»Wie cool!«, quiekte ich und fiel Gideon um den Hals, dieser taumelte daraufhin etwas. Es musste ihn viel Kraft gekostet haben.Plötzlich läutete die Schulglocke, wir hatten es wirklich rechtzeitig geschafft! Wir flitzten über den Schulhof in den Mathe Unterricht, der zum Glück nicht von Mrs Happy oder Mr Shoe unterrichtet wurde.
Die nächsten zwei Stunden hatte ich nicht mit Lina, weshalb ich mit dem Gespräch bis zur Pause warten musste. Gideon und ich setzten uns zusammen an zwei leere Tisch am Fenster, während wir unserem Mathelehrer zuhörten, wie er eine Formel nach der anderen runter ratterte.
Gideon schrieb eifrig mit, »Verstehst du das etwa?«, raunte ich ihm zu.
»Ja, du etwa nicht?«, gab er etwas überrascht zurück.
Eigentlich war ich gut in Mathe, doch der lange Ausfall hatte mir nicht gut getan und ich musste erst wieder mit dem Stoff warm werden, außerdem hatten sie schon längst ein neues Thema angefangen.
Mir war etwas mulmig zumute, während meine Gedanken zu Lina abschweiften.Ich verstand eh nichts von diesem Mathe Gefasel und würde Gideon später einfach bitten, mir seine Notizen zu zeigen und es mir zu erklären.
Ich legte mir mehrere Anreden und Erklärungen zurecht, warum Gideon und ich die letzten Wochen nicht da waren. Die ganzen zwei Stunden feilte ich an jedem einzelnen Buchstaben und suchte fieberhaft nach dem passenden Begrüßungswort.
Der Pausengong riss mich schließlich laut aus meinen Gedanken und ich zuckte zusammen.
Gideon legte mit sanft die Hand auf die Schulter während ich mich von dem plötzlichen Geräusch erholte und schnell meine Sachen zusammenpackte. Nachdem wir kurz zu unseren Spinden gegangen waren, wo wir -Gott sei Dank- unsere Schultaschen vorfanden und direkt unsere Sachen rein räumten, trafen wir uns in der Mitte und gingen in die Pause.Lina hatte ich noch nicht gesehen, obwohl ihr Spind nicht weit von meinem entfernt war. Hässliche Gedanken breiteten sich in meinem Kopf aus. Was ist wenn sie mir aus dem Weg ging? Was ist wenn sie mich hasste?
Was ist wenn sie sich schon längst den Raveers angeschlossen hatte? Ich schüttelte den Kopf, als ob ich damit die ungebetenen Gedanken vertreiben und rausschütteln könnte. Doch es gelang mir nicht.
Den ganzen Weg zum Pausenhof war ich in ihnen gefangen, bis ich Linas vertrautes Gesicht auf dem Schulhof erblickte.
Sie sah normal, aber etwas fertig aus und unterhielt sich mit einem Mädchen aus unserem Jahrgang.
Das mulmige Gefühl schien mich von innen heraus zerquetschen zu wollen, während ich die Tür zum Schulhof aufdrückte und langsam auf Lina zuging, Gideon etwas hinter mir.
Lina schien gerade das Gespräch mit dem Mädchen beendet zu haben, denn es ging als wir in Sichtweite kamen. Der Duft ihres Shampoos stiegt mir in die Nase, als die Brünette an uns vorbei ging.»Da ist ja meine für totgeglaubte Freundin«, sagte Lina ernst, als wir bei ihr ankamen.
Ich schaute sie kleinlaut an. »Man Xenia! Ich hab mir verdammt noch mal Sorgen gemacht! Du hast auf keinen meiner Anrufe reagiert, geschweige denn meine Nachrichten gelesen.
Ich war sogar bei dir zuhause und du weißt wie sehr ich Klaus hasse. Da habe ich erfahren, dass du festgenommen wurdest und....«, ratterte sie herunter, ehe sie abrupt stoppte, als ihr Blick auf Gideon fiel. Ihre Augen verengten sich, »Du! Du hast doch bestimmt was damit zu tun! Was hast du mit ihr gemacht?«, wetterte sie los und erhob ihren Zeigefinger.
»Na los! Rückt schon raus mit der Sprache!«, sagte sie bedrohlich und bohrte ihren Fingern nun in Gideons Brust, der sich merkbar anspannte.»Lina! Es ist alles gut! Mir gehts gut! Er hat nichts getan!«, funkte ich dazwischen. Sie drehte sich zu mir um. Langsam nahm sie den Fingern von Gideons Brust und er fing wieder an sich zu entspannen. Sie ließ ihren Blick mehrmals von oben bis unten über mich wandern um zu prüfen, ob ich auch ja die Wahrheit sagte...
Dann war sie mit ein paar Schritten bei mir und schloss mich in die Arme.
Ich reagierte etwas perplex und schlang die Arme ebenfalls um sie. Ein großer Stein fiel mir vom Herzen, weil sie noch immer normal zu sein schien. Sie schien noch immer meine Lina zu sein.
Als sie diese beendet hatte, schaute sie mich eindringlich an.»Du bist also nicht sauer?«, fragte ich vorsichtig.
»Nein nicht wirklich, aber werde ich, wenn du mir nicht alles originalgetreu erzählst.
Ich will alles wissen!«, sagte sie streng.
Ja, das war Lina wie sie leibt und lebt. Mein Albtraum schien wirklich nur ein Albtraum gewesen zu sein. Ich atmete erleichtert auf.
»Was machst du eigentlich noch hier?«, fragte sie Gideon, dieser reagierte etwas perplex. Er klappte den Mund auf, als ob er etwas erwidern wollte, doch klappte ihn direkt wieder zu.
Mir fiel es sehr schwer, mir das Lachen bei diesem Anblick zu verkneifen, doch innerlich lachte ich mich halb tot. Gideon der meine Belustigung zu spüren schien schlug leicht und spielerisch meinen Arm. »Nicht witzig«, murmelte er ganz leise und nur für meine Ohren bestimmt.Lina wollte gerade zur erneuten Schimpftirade gegen Gideon ausholen und erhob schon den Finger, bevor ich sie schnell stoppte.
Ich hob beschwichtigend die Hand.
»Alles gut! Er gehört zu mir.«.
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Time Wolf Wie das Blut in meine Lippen floss
Werwolf«Bring dich in Sicherheit!», keuchte er verzweifelt. Er sah auf einmal wahnsinnig erschöpft aus. Ich streckte ihm meine Hand hin, wobei ich aufpassen musste, dass ich nicht selber den Hang herunterrutschte. «Nimm meine Hand! Ich ziehe dich hoch.», b...