𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟙

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𝕏𝕖𝕟𝕚𝕒𝕤 .𝕆.𝕍.

Das "S5,, auf der Kinlochleven School hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt.  Na ja, jeder stellt es sich so vor wie es auf jeden Fall nicht wird, genau wie ich.

Abgesehen davon, dass ich mich in jeden Jungen verknallte, der mir über den Weg lief. Sehr unpraktisch, wenn man in einer Großstadt lebt, das mal davon.

Aber da war dieser eine Junge. Dieser Junge, der nach den Ferien neu in die Schule gekommen war. Bei dem sich alle Mädchen umdrehten, wenn er vorbeiging... Meine Mutter hatte mal gesagt, dass man im Mittelalter die Lippen aufeinander rieb, weil man dort noch keinen roten Lippenstift hatte.

Ich machte es immer, wenn er vorbeiging, und spürte wie mir das Blut in die Lippen floss. Ich war nervös, sehr nervös! Weil er mich anguckte, mich Xenia Maxwell. IRRTUM! Er guckte das Mädchen hinter mir an, Cora King, das hübscheste Mädchen der Schule. Jetzt erst guckte er mich an und sagte: »Was guckst du denn so blöd?«

»Verzieh dich, Xylophon!«, zischte Cora. Ich hasste es, wenn sie mich so nannte.

Aber Mike Danman war nicht der Einzige, der neu an die Schule gekommen war.

Ich wusste nicht wie er hieß. Ich wusste nur, dass er in meiner Klasse war und dass seine braunen Haare immer so einen verwuschelten Look hatten. Ich wusste nicht wie er das machte, aber ich fand, dass es total sexy aussah. Er war erst seit drei Tagen in der Schule, hatte sich aber bisher nur umgeguckt und seit heute gehörte er offiziell zur Klasse. Und dann hatten wir auch noch eine neue Sitzordnung. Zum Glück saß ich immer noch neben meiner besten Freundin Lina. Und einem Tisch, einem noch leeren Tisch. Bis sich jemand an diesen Tisch setzte. Ein Junge mit brauen Haaren. Dann sagte Mrs. Happy (die keineswegs Happy war, meistens jedenfalls) .«Partnerarbeit! Xenia, du arbeitest mit dem Neuen.»

»Hi!«, sagte ich. »Wie heißt du?«

»Gideon und du?«, antwortete er.

»Xenia. Hat Mrs. Happy doch gerade gesagt.«

»Ich hab aber nicht zu gehört.« Er grinste. Er hat schöne braune Augen, dachte ich. Dann fingen wir an zu arbeiten. Wir verstanden uns eigentlich ganz gut, nur manchmal war er ein bisschen arrogant.


...eine gefühlte Ewigkeit später...

Riiiiiiiiiiiiiiiiing!, klingelte es zur Pause. Schülermassen drängten sich durch die kleine Tür, die zum Schulhof führte. Auf einmal staute es sich und ich prallte gegen Lina. Ich drängte mich an den anderen vorbei, weil ich gucken wollte was diesen Stau verursachte. Ganz vorne an der Tür stand Gideon, ihm wurde von ein paar Schülern aus der „S6" die Tür zugehalten. Und keiner dachte auch nur daran Gideon zu helfen.

»Hey!«, rief ich. »Was soll das!?«

Lina war inzwischen zu mir nach vorne gekommen und war genauso empört wie ich. Gemeinsam halfen wir Gideon und schließlich schafften wir es die „S6"-er  in die Flucht zu schlagen. Sobald wir auf dem Schulhof waren verzog sich Gideon genervt in den hinteren Teil des Schulhofs. Ohne danke, ohne irgendwas zu sagen. Er ging einfach! Ich wollte ihm nachgehen, aber Lina hielt mich zurück. «Ich glaube, er braucht jetzt seine Ruhe.», sagte sie. Aber im nächsten unbeobachteten Moment lief ich trotzdem in die Richtung, wo Gideon hingelaufen war. Nur um mir eine Abfuhr zu holen. Toll! Hätte ich doch nur auf Lina gehört...

Ich ging ein bisschen enttäuscht, aber ziemlich sauer wieder zurück. Bis ich einen Schrei hörte. Er kam aus Gideons Richtung. Ich rannte zurück, aber sah ihn nicht mehr. Ich sah nur zwei verkrampfte Hände an dem Abhang hängen, wo es steil bergab in den Wald runter ging. Eigentlich war dort ein Zaun, damit so was gar nicht erst passieren konnte, aber irgendwie war er nicht mehr da. Ich rannte zu der Stelle und sah Gideon. Er schaute mich nicht an, sondern schaute nach unten. Ich war mir nicht sicher, ob er überhaupt bemerkt hatte, dass ich zurück gekommen war. Dann sah er auf und sein verzweifeltes Gesicht wurde hart. «Verschwinde!», sagte er hart. Da ich mich aber nicht von der Stelle rührte, sagte er etwas weicher: «Bitte»

»Nein! Der Abhang ist zu steil, um alleine da wieder hochzukommen.«, wiedersprach ich.

»Bring dich in Sicherheit!«, keuchte er verzweifelt. Er sah auf einmal wahnsinnig erschöpft aus. Ich streckte ihm meine Hand hin, wobei ich aufpassen musste, dass ich nicht selber den Hang herunterrutschte. »Nimm meine Hand! Ich ziehe dich hoch.«, bot ich ihm an. Er nahm erleichtert meine Hand, seine war warm und trainiert.

Plötzlich wurden seine Augen gelb. Fast hätte ich seine Hand wieder losgelassen.

»Was?«, fragte ich erschrocken.

»Bitte lass nicht los, ich bin nicht gefährlich!«

Und dann waren seine plötzlich Augen wieder normal.

»Zieh mich hoch!«, bat er.

»Was bist du?«, fragte ich immer noch geschockt.

»Erkläre ich dir später, zieh mich bitte hoch.«, sagte er dringlich.

Ich weiß nicht warum ich auf ihn hörte, aber sobald ich ihn hochgezogen hatte, zog er mich mit sich. Er wirkte ziemlich hektisch. Als ich hinter uns schaute, wusste ich auch warum. Zwei maskierte Männer liefen hinter uns her. Nachdem wir in den Wald gelaufen waren, zog er mich hinter einen großen Baum, sodass die Männer an uns vorbeiliefen.

»Was sollte das?! Wer sind die?! Wer bist du?!«, fragte ich hysterisch.

»Danke«, sagte er plötzlich ganz ruhig.

»Was?«, ich war völlig perplex. Mit seiner Antwort hatte er mich völlig aus dem Konzept gebracht.

»Danke, dass du mich gerettet hast. Alleine hätte ich es da wirklich nicht hoch geschafft.«, erklärte er.

»Lenk jetzt nicht vom Thema ab, Gideon! Entweder du erklärst mir was das jetzt gerade war oder ich gehe.«, fauchte ich ihn an.

Da er nichts sagte, drehte ich mich um und ging.

»Xenia, warte!«, rief er mir nach und hielt mich fest.

»Lass mich los!«, stieß ich hervor.

»Du kennst den Weg nicht.«, sagte er immer noch ruhig.

»Na und?!«, fragte ich genervt.

»Und es ist gefährlich!«, redete er auf mich ein. Er ließ sich nicht aus der Fassung bringen.

»Ach ja? Und wieso?!«, schleuderte ich ihm entgegen.

»Die Raveers könnten wiederkommen.«, sagte er.

»Wer sind die Raveers?! Waren das die maskierten Männer?«, fragte ich mit einer bösen Vorahnung.

»Ja, aber...«, fing er an.

»Das ist jetzt nicht dein Ernst!«, rief ich fassungslos aus. Er legte mir schnell die Hand vor den Mund, doch ich schlug sie weg und sah ihn böse an.

»Komm mit!«, forderte er mich auf.

»Wohin?!«, fragte ich skeptisch.

»Zu mir. Ich werde dir alles erklären...«, sagte er immer noch ziemlich ruhig.

Hii ich hoffe es gefällt euch bisher. Es ist meine erste Geschichte also seit nicht so streng mit mir🙈
Ich werde versuchen regelmäßig neue Kapitel hochzuladen, aber versprechen kann ich es nicht...

Time Wolf  Wie das Blut in meine Lippen flossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt