𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟝𝟘

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𝕏𝕖𝕟𝕚𝕒𝕤 ℙ.𝕆.𝕍.

Das Knacken der Äste und Stöcke und das Rascheln der Blätter begleitete uns stetig als wir auf dem Weg zur Lina waren. Jace schien sich bestens auszukennen, obwohl in meinen Augen alles gleich aussah. Circa eine Viertelstunde später, ich hatte gar nicht so schlecht geschätzt vorhin, waren wir da. »Ist das denn jetzt wirklich okay, dass ich dabei bin?«, fragte Jace, während er auf die Klingel drückte. »Ja, ist es. Alles okay.«. Die Tür wurde schwungvoll aufgerissen und Lina stand auf er Schwelle. »Hey, kommt rein!«, begrüßte sie uns und ihr Blick glitt zu Jace. Ihr Gesichtsausdruck sprach Bände und als er nicht hinsah, schaute sie zu mir und formte ein ehrfürchtiges "Wow" mit den Lippen. Jace, der er trotzdem gesehen hatte, grinste leise und unauffällig in sich hinein. »Wollt ihr was trinken?«, fragte sie uns. Doch wir schüttelten den Kopf.

»Ich bin übrigens Jace, Gideons Bruder.«, sagte Jace grinsend und streckte ihr die Hand hin. Lina schüttelte seine Hand vielleicht einen Tick zu lange, bevor wir uns bei ihr ins Wohnzimmer setzten und anfingen zu reden.

»Nochmal sorry, ich wollte dir eigentlich viel früher schreiben.«. »Xenia, ich weiß nicht wie oft du dich heute schon entschuldigt hast, aber eindeutig zu oft. Es ist alles okay.«, unterbrach mich Lina. Ein lautes Klingeln ertönte und ich schaute mich verwirrt um. Jace holte sein Handy heraus und grinste mich an, ich streckte ihm die Zunge raus. »Sorry, da muss ich eben rangehen.«, sagte Jace und ging zur Tür und schloss sie hinter sich. »Okay, Gideons Eltern scheinen echt gute Gene gehabt zu haben. Hat er nur den einen Bruder?«, meinte Lina laut zu mir. Ich schlug innerlich die Hände überm Kopf zusammen, weil Jace wahrscheinlich trotzdem zuhörte. »Psst«, flüsterte ich und kicherte. »Morgen kommst du aber wieder zur Schule, oder?«, fragte sie mich, nachdem ich nichts mehr zu dem anderen Thema gesagt hatte. »Ja, werde ich. Ist Mrs Happy eigentlich da? Ich glaube sie hat mich auf dem Kiecker.«, erwiderte ich. Lina runzelte die Stirn und sagte nachdenklich, »Sie ist tatsächlich kurz nach deinem Verschwinden mit Mr. Shoe durchgebrannt. Das war ziemlich seltsam.«. Erleichtert atmete ich auf. »So schlimm?«, fragte sie und sah mich mitleidig an. Ich nickte. Sie atmete laut aus, in dem Moment kam Jace wieder rein.

»Ich hoffe die Stimmung hat vorhin nicht mit mir den Raum verlassen, oder wieso seit ihr so trübselig.«, begrüßte er uns und grinste. Ich hob die Augenbraue und sagte, »Dein Ernst?«, in seinem Kopf, was sein Grinsen noch breiter machte. »Wer war da dran?«, fragte ich ihn. Er winkte ab, »Ach, bloß John. Nichts wichtiges.«.

Beiläufig schaute ich auch eben auf mein Handy und sah, dass es schon später war als ich dachte. »Ich glaube wir müssen dann auch mal los. Wir sehen uns morgen?«, warf ich in den Raum. Lina nickte und umarmte mich, »Gute Nacht und schlaf gut. Bis morgen.«, erwiderte sie. Jace umarmte sie auch kurz und wir verabschiedeten uns. Wir verfielen wieder in einen leichten Trott und nach ein paar Metern fing Jace an zu sprechen. »Sie ist echt cool.«, sagte er. Ich lächelte, »Ja, ist sie.«. Doch nun sah Jace besorgt aus, »Weswegen John vorhin wirklich angerufen hat, er hat das Gefühl, dass dieser Officer, der für meine Entführung verantwortlich ist, etwas ausgeheckt. Außerdem sind ein paar Officer auf seinen Befehl, ohne triftigen Grund hier in die Gegend, zu uns geschickt worden. Ich habe keine Ahnung woher sie wussten, dass wir hier sind. Oder ob sie noch immer hier sind.«. Bestürzt schaute ich ihn an und senkte die Stimme, »Du meinst wir werden beschattet?«. Jace nickte ernst, »Das könnte sein.«. Unbewusst lief ich schneller, doch Jace hielt mich am Arm. »Nicht unruhig werden.«, raunte er leise. »Dann hättest du es mir besser erst später erzählt!«, zischte ich ihm zu. Er realisierte, dass das vielleicht wirklich besser gewesen wäre, doch dann hatte er eine Idee.

»Lust auf ein Wettrennen?«, fragte er grinsend. Ich versuchte mitzuspielen, »Das fragst du noch?«, ich grinste zurück und wir rannten zusammen los, so schnell wie es ging, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Schon wenige Minuten später waren wir dadurch schon bei den anderen angekommen und gingen schnell rein. Die Uhr zeigte gerade Punkt zehn an, als ich meine Tasche fertig gepackt hatte und gewaschen zu Gideon ins Zimmer huschte. Jace hatte ich vorhin schon eine gute Nacht gewünscht, bevor er angefangen hatte mit Jordan über Johns Vermutung zu sprechen. Im Zimmer war es fast stockdunkel und ich holte mir schnell meinen Schlafanzug unter der Decke hervor. Gideon hatte sich schon umgezogen und war am schlafen. Doch ab und zu räkelte er sich und murmelte irgendetwas. Ich zog mir die Sportsachen aus und fühlte mich plötzlich beobachtet. Suchend drehte ich mich zu Gideon um und merkte, dass er wach war. Ich warf mein eben ausgezogenes T-Shirt nach ihm, »Spanner.«, ich grinste. Gideon schaute mich neckisch an, dann drehte er sich wieder um und ich zog mich schnell zu Ende um.

Im Bett war es warm und meine Augen wurden sofort schwer, als Ich mich an Gideon rankuschelte und er mich an sich drückte.

Time Wolf  Wie das Blut in meine Lippen flossWo Geschichten leben. Entdecke jetzt