Im x Herzen x verschlossen

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Blitzschnell zog ich drei meiner Messer und schleuderte sie mit voller Kraft auf seine Brust. Eines bekam er zu fassen, die anderen bohrten sich bis zum Heft in sein Fleisch. Schmerzhaft schrie er auf, zog sie sich daraufhin aber einfach wieder heraus. Wie konnte das sein? Stutzig sah ich auf die blutigen einstichstellen in seiner Brust, die Messer waren nicht lang genug um ihn ausreichend zu verletzten oder gar zu töten....
"Einfallsreich aber dennoch unwirksam gegen mich" es hörte sich an als wolle er mich für meinen missglückten Versuch loben. Wut prickelte auf meiner Haut, mein Puls der bislang noch einigermaßen ruhig war, schoss in die Höhe. Ein schwarzer Schleier legte sich auf meine Augen, sein geschockter Blick zeigte mir dass er vieles, aber nicht das hatte erwartet. Dabei kannte er noch lang nicht alles ... schließlich hatte ich bisher allein mit meiner normalen Körperkraft gekämpft, meist reichte dies ja auch vollkommen aus....
Meine Muskeln entspannten sich etwas und ich stellte mich aufrecht hin, "du hast doch nichts dagegen" ich packte meinen Mantel und streifte ihn ab. Ich wollte ihm zwar eigentlich keinen besseren Einblick in meine Oberweite liefern aber bei dem was jetzt käme wäre mein Mantel hinderlich. Würde vielleicht sogar kaputt gehen und das wollte ich nicht. Nachdem das also erledigt war, nahm ich sämtliche Waffen und legte sie ebenso ab, sodass ich jetzt nur noch unbewaffnet vor ihm stand. Unschlüssig was er machen sollte begann er zu grinsen, er versuchte es zu überspielen "das geht doch schonmal in die richtige Richtung! Kannst gern noch mehr ausziehen" seine Worte ignorierte ich gänzlich. Müsste er nicht wenigstens so schlau sein mich jetzt nicht noch weiter zu reitzen?
Ich atmete einmal tief durch, zuerst würde ich mit meinem Nen-Kräften kämpfen und nur in Notfall von meinen Dämonischen Kräften gebrauch machen, aber ich denke das sollte auch nicht nötig sein. Ich würde ihn jetzt und hier töten, dies sollte sein Grab werden!
Leicht öffnete ich die Hand und streckte meinen Arm zur Seite aus, das Gefühl wie meine Aura durch meinen Körper in meinen Arm und in meine Hand floss, tat ungewohnt gut. In meiner Hand manifestierte sie sich dann zu einem zweischneidigem Schwert, der Schwarzblaue Glanz der Klinge strahlte etwas unheilvolles und gefährliches aus.... zu lange hatte ich diese Fähigkeit nun nicht mehr genutzt, sie war auch bislang noch nicht oft von Nöten gewesen. Das Schwert vor meinem Gesicht erhoben betrachtete ich mein Spiegelbild, blasse Haut, komplett schwarze Augen die kein Gefühle mehr zuließen und das Bordeauxrote Haar, das größtenteils noch im Zopf gehalten wurde. Nur einige Strähnen hatten sich wiedermal verabschiedet. "Das ist eine meiner Attaken, >schneidendes Schicksal<, eine Klinge, die alles mit Leichtigkeit durchtrennt, egal ob Fleisch, Knochen, Beton, Stahl oder Nen!... Weißt du...ich habe schon lang kein Kampf mehr geführt in dem ich mich nicht nur auf meine Körperkraft verlassen konnte..." ich ließ das Schwert sinken und sah ihn an, "...es wird äußerst unterhaltsam sein dich zu töten!"
Mit diesen Worten ging ich auf ihn zu, langsam jede seiner Bewegungen beobachtend, sein Grinsen war ihm vergangen. Dafür drohte meines still, von Wut genährt erwachte in mir die Kraft der ich so lange hatte entsagt. Mein Panzer ließ ich fallen, eine Welle aus Aura ergoss sich aus meinem inneren, sie erfüllte den ganzen Raum. Der Mann wurde zu Boden gerissen, die Augen angsterfüllt geweitet. Meine Aura umgab mich wie ein schwarzblauer Schutzschild der vermutlich im ganzen Turm zu spüren war. Ein Gefühl von Freiheit gepaart mit Mordlust erfüllte meinen Geist.
Die Spitze meines Schwertes auf ihn gerichtet ging ich weiter, immer noch in Schockstarre saß er nun auf den Knien, wimmernd wie ein getretener Hund. Ich lachte, das Verlangen nach Rache für alle seine Opfer durchströmte mich. Die Klinge an seine Brust gedrückt lächelte ich ihm zuckersüß ins Gesicht, "bin ich immernoch ein kleines dummes Mädchen?" mit der Frage stach ich langsam zu. Gierig sah ich zu wie das Leben aus seinen Augen wich, die Furcht war das einzige was ihm blieb, die Kälte die sein Herz nun erfasste.... ruckartig zog ich die Klinge wieder heraus, Blut lief im Schwall aus seinem Mund. Sein ersticktes Gurgeln klang wie Musik in meinen Ohren, dann vollführte ich eine Drehung wobei ich ihm den Kopf von den Schultern trennte und in einem eleganten Knicks endete. Blut spritze in mein Gesicht, das warme Gefühl auf der Haut gab mir ein Gefühl von Freude.
Mein verlangen nach Mord wurde nur weiter angeheizt, es juckte mich in meinen Finger.... aber das ging nicht! Ich musste mich beruhigen! Widerwillig stoppte ich den Fluß meiner Aura und ließ auch mein Schwert zerfließen. Das Gefühl als ob unsichtbare Flammen meinen Körper umschlossen und mich dazu trieben weiter zu machen, blieb bestehen. Eine bösartige Stimme in meinem innerer flüsterte mir das Verlangen nach Mord zu. es war mein Dämonenblut, welches nicht genug bekam...
Zwanghaft schüttelte ich den Kopf und verjagte die Stimme, es reichte, jedenfalls für den jetzigen Moment! Ich musste mich beherrschen, ich dürfte mich diesem verlangen nicht länger hingeben oder es würde unvorhergesehen folgen mit sich führen...
Nach einigen Minuten in denen ich mich sammelte und die innere Stimme wieder in meinem Herzen verschloss sammelte ich meine Sachen wieder ein. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich wie etwas aus meiner Manteltasche fiel. Bei genauerem Hinsehen bemerkte ich dass es die Spielkarte von Hisoka war, die er mir bei unserem ersten Treffen hinterlassen hatte. Ein leichtes Lächeln umspielte meine Lippen als ich sie aufhob und zurück in meine Tasche gleiten ließ.
Den Raum verließ ich über die gegenüberliegende Tür, wobei ich unachtsam über den toten Körper trampelte, er hatte keinen Respekt verdient! Die schwere Tür schwungvoll öffnend erblickte ich eine riesiges Treppenhaus, ein Blick über das Geländer sagte mir das ich keine Lust hatte, tausende und aber tausende an Stufen zu Fuß zu laufen. Die Lust zu springen und den damit verbundenen Adrenalinrausch packte mich, ohne weiter nachzudenken, sprang ich übers Geländer in die Tiefe...
Adrenalin explodierte in meinen Adern, Glücksgefühle packten meine Sinne, es war fast so befreiend wie das Gefühl meinem inneren freien Lauf zu lassen... ein schallendes Lachen überkam mich. Wie das wohl aussehen musste, eine verrückte springt aus dem drei-millionsten Stockwerk in einem Treppenhaus und ist dabei am lachen...
Der Boden kam langsam in Sichtweite, Sekunde für Sekunde die ich mich weiter fallen ließ, packte mich der Rauch aufs neue. Würde ich auf dem Boden aufschlagen wäre ich mir nicht sicher ob ich es könnte überleben. Würde die macht meines Blutes ausreichen um solch schwere Verletzungen zu heilen? Oder würde ich daran jämmerlich zu Grunde gehen?
Unschlüssig packte ich nach einem der an mir vorbeirauschenden Geländern, das würde wohl Schmerzen....

Soziopathenliebe / Hisoka FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt