aber x du x interessierst x mich

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Die letzten beiden Messer verteilte ich in jeweils einer Hand und begann direkt damit weiter auf ihn einzuhacken. Nicht alle meiner Hieben trafen ihr Ziel doch das sollten sie auch nicht. Blut spritzte und das Geräusch seines Atems ließ mich erschaudern, im Normalfall würde ich auch dieses genießen, aber jetzt? Ich ekelte mich regelrecht vor dem was ich gerade tat!
Einige Minuten später hatte ich Hisoka auf dem Boden fixiert, sein ruhiger Atem passte nicht zu den unzähligen Schnitten die ihn zierten, ich empfand Hass, aber nicht für ihn. Dieser Hass galt mir selbst, er galt meinem Verhalten und meiner Entschlossenheit. Wie konnte ich das nur tun? Der Widerspruch in mir schnürte mir die Kehle zu, als würde er mich erdrosseln wollen, ich wollte das nicht tun!
Meine Beine jeweils rechts und links von seiner Hüfte kniend sah ich auf ihn herab. Er wehrte sich nicht, kein Stück, aber wieso? Warum schlug er mich nicht, oder versuchte sein Leben zu retten???
Tränen bahnten sich den Weg in meine Augen doch ich ignorierte sie, ich musste es tun! Ich musste einfach!
Mit zitternden Händen packte ich die Klinge und setze sie an seine Brust, es war nur ein Hieb, dann hatte ich es geschafft. Nur ein Hieb und alles war vorüber!
Tränen flossen in kleinen Rinnsalen meine Wangen hinab, ich konnte es nicht! So sehr ich es auch versuchte, es ging einfach nicht! Ich liebte ihn und das machte mir schmerzlich bewusst das selbst in dieser Situation er die Oberhand hatte...
Weinend ließ ich die Klinge fallen und sackte über Ihm in mich zusammen, meine Hände legten sich auf seinen Brustkorb und ich begann sofort damit ihn zu heilen. Die Wärme zwischen meinen Händen und seiner Haut zerfrass mich innerlich, wie konnte ich das nur tun? Wie konnte ich ihm das nur antun? Schluchzen schüttelte meinen Körper ehe sich zwei starke Arme um mich legten, "ich habe gehofft, dass du das tust" langsam sah ich auf. Hisokas blutverschmierte Gesicht zierte ein schmales Lächeln, abermals drückten tausende Tränen sich aus meinen Augen, mein Inneres schien zu zerreißen. Ich hasste mich und ich wusste nicht was ich jetzt tun sollte. "Ich bin ein Monster!" die brüchige Stimme war kaum als meine eigene zu erkennen, so viel Trauer und Schuld lag in ihr. Sein Gesicht wurde weicher und er strich mir sanft eine Strähne hinters Ohr, "Nein, sag sowas nicht. Ich hätte nicht zugelassen das du mich tötest, sieh selbst." Mit einem Kopfnicken deutete er in Richtung der auf dem Boden liegenden Messer, etwas irritiert tat ich wie er mir sagte und setzte Gyo ein um einen genauen Blick darauf zu werfen. Von jedem der Messer ging ein pinker Faden aus Nen aus, mit den Augen folgte ich diesen, sie endeten an einem dicken Baum hinter mir. "Hättest du versucht zuzustechen wäre dir das Messer aus den Händen gerissen" seine Erklärung beruhigte mich etwas. Also hatte ich ihn nicht fast getötet, jedenfalls hatte er noch einen Plan gehabt falls ich es dennoch hätte durchgezogen. Letztlich, aber war es gar nicht von Nöten gewesen und ich denke dass hatte er auch in seinem Inneren gewusst.
"Warum?" das simple Wort fragte jetzt nach sehr viel mehr als nur dem Grund für das alles. Es war die Frage danach wieso er gewartet hatte, was er vorgehabt hatte und was sein übergeordnetes Ziel war. Hisoka hatte einen Plan den er verfolgte und ich wollte wissen was für eine Rolle ich darin spielte. Letztlich war es mein Leben und mein Herz, dass er in seinem kranken verdrehten Spiel als Einsatz setzte. Er grinste wieder nur "wenn ich es dir jetzt erzähle wo bleibt denn dann der ganze Spaß?". Ich spürte das es nichts bringen würde ihn weiter auszufragen, er würde jetzt hier, in diesem Moment sowieso nichts preisgeben.
Alles was mir bislang den Halt gegeben hatte stand Kopf, mein ganzes Leben war durcheinander gewürfelt worden. Meine Vergangenheit, von der ich dachte das sie mir nichts mehr könne anhaben, holte mich Schritt für Schritt wieder ein....
Und als würde Bodoro, Netero und die ganzen Erinnerungen, nicht schon genug sein, war jetzt auch noch Hisoka in mein Leben getreten, und hatte mein Herz im Sturm erobert. Abermals packte ich mir an die Schläfen um meinen aufsteigenden Kopfschmerzen entgegenzuwirken, wieso musste nur alles so kompliziert sein?
Mein Leben war eine einzige Katastrophe, oder war ich die wandelnde Katastrophe? Im Endeffekt ist jedes mal wenn ich meine Kräfte auch nur ein kleines Stück habe eingesetzt alles was ich mir hatte aufgebaut vor die Hunde gegangen... ich hatte die Menschen in meiner Umgebung immer wieder aufs neue verjagt. Schmerzlich kamen mir die Erinnerungen an panische, angsterfüllte Menschen in den Sinn, wie sie flüchtend davon rannten. Die Angst in ihren Augen wenn sie zurück sahen, ihre Stimmen während sie mich als 'Scheusal', 'Mörder', oder 'Monster' bezeichneten.
"Hör auf darüber nachzudenken!" die sanfte, aber bestimmte Stimme holte mich zurück in die Wirklichkeit. "Du denkst doch schon wieder darüber nach was mit dir nicht stimmt, habe ich nicht recht?" Woher wusste er das schon wieder? Leicht beschämt sah ich zur Seite, er wusste doch selbst gut genug das ich alles andere als normal war. "Selbst wenn es so wäre, was interessiert es dich!" meine Stimme klang kälter als beabsichtigt, ich stand auf ohne Hisoka noch einmal ins Gesicht zu sehen. "aber du interessierst mich" die Ernsthaftigkeit seiner Stimme ließ mich innehalten, war das wirklich die Wahrheit? Hisoka schien mir nie der Mensch zu sein der sich für andere interessierte oder sie als wichtig für sich selbst empfand. Ich war davon ausgegangen das er mich bei sich duldete vielleicht sogar meine Gesellschaft mochte, aber das ich ihn interessierte.....
Ich als Mensch, wenn er sich nur für meine Kräfte interessierte die ihn reizten, konnte ihm meine Laune, oder mein seelischer Zustand doch egal sein. Zudem hätte er es dann auch einfach gesagt! Ruckartig drehte ich mich in seine Richtung, keine Spur von Belustigung oder Sarkasmus war in seinem Gesicht zu erkennen, er sah mich einfach nur aus klaren Augen an. Unschlüssig was ich jetzt tun sollte packte mich die Nervosität, mein Herz hatte bereits angefangen wie wild in meiner Brust zu schlagen, warum sagte er mir jetzt soetwas? Die ganze Situation schien mir absurd, andererseits freute ich mich über dieses 'Geständnis' wenn ich es denn so nennen konnte. "Wieso sagst du mir das?" wieder klang meine Stimme nicht nach mir selbst, sie erschien mir wie die eines kleinen Mädchens. Hisoka wirkte nun leicht nachdenklich als hätte er selbst keine Ahnung warum er mir das sagte?

So Leute mal ne Frage und ich hoffe auf einige Antworten, und zwar 'Wie findet ihr die Erinnerungsrückblicke? Sollte es mehr davon geben, weniger oder wollt ihr die ganze frühere Geschichte von Nekura erfahren?

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 30, 2020 ⏰

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