Elian, der verfluchte Waldgeist, der zu einem Walddämonen wurde und seinen Gefährten in der Geschichte von Harper, erhält nun seine eigene Geschichte.
Eine Liebe zwischen zwei Personen, deren Liebe reiner und wahrer ist, als alles andere.
Und ihr...
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Erschöpft nahm ich mir die Lesebrille von der Nase und massierte mir meine Nasenwurzel, während ich mich in dem großen - zum Glück bequemen - Sessel zurücklehnte. Ich hatte ganz vergessen, was für Papierkram auf einen zukam, wenn man auf dem Thron saß. Früher schon als Kronprinz, hatte ich viel davon gemacht, um meine Mutter einfach zu entlasten, doch jetzt blieb alles an mir hängen. Eigentlich hätte damals auch Vater einiges an Papierkram übernehmen sollen, doch durch den Krieg war das unmöglich, und jetzt mit Silvan war es ähnlich, denn er hatte gar keine Ahnung davon und musste sich erstmal auf seinen Abschluss konzentrieren, bevor ich einen Lehrer kommen lassen konnte, der ihn hierrüber unterrichtete. Ich musste unbedingt noch jemanden zu meiner rechten Hand ernennen - meinem Beta in diesen Dingen.
Lord Lance war die rechte Hand meiner Mutter und würde es auch immer bleiben, weshalb er nicht meine rechte Hand werden konnte. Aber irgendwen musste ich noch finden. Zwar half Kain mir etwas aus, aber er war eben meine Leibwache und der General der dritte Garde, weshalb er nicht meine rechte Hand werden konnte. Ich brauchte einen oder eine Aide - das kam einen Assistenten oder Sekretär gleich.
»Du bist jetzt schon erschöpft?», fragte Kain und stellte einen weiteren Stapel mit Unterlagen auf den Tisch. Meine Lippen hatte ich zu einer Linie verzogen und sah ihn kalt an. Schoss Dolche mit meinen Augen auf ihn. Er zuckte nur mit seinen Schultern. Dass seine Mundwinkel sich dezent hoben, entfiel mir ganz und gar nicht. »Dann sollten du und Silvan es vielleicht nicht dann treiben, wenn du dich ausruhen solltest«, neckte er mich anzüglich, und erntete von mir ein wütendes Schnauben. »Sei ruhig beleidigt.« Grinsend nahm er den fertigen Stapel, den ich vorhin abgearbeitet hatte und begab sich zur Tür. Die aus einem edelen dunklen Holz bestand und mit goldenen Verzierungen aus sich umschlingenden Ranken bemahlt war.
»Ach ja«, machte er dann noch und ließ mich von den Papieren aufsehen, denen ich mich gerade wieder zugewendet hatte. »Ich soll dich noch informieren, dass deine Mutter mit Harper in die menschliche Welt unterwegs sind. Sie meinte irgendwas davon, sie wolle sehen, wo ihr Sohn die letzten Jahre gelebt und was er gemacht hat. Und du sollst dir keine Sorgen machen. Sie sind vorhin aufgebrochen.« Leicht nickte ich, obwohl sich direkt die Sorge in mir breit machte, dass ihr etwas zustoßen konnte, da dortdraußen immer noch Dämonen ihr Unwesen trieben. Kain verschwand und ich lehnte mich wieder zurück, die Brille auf der Nase und schloss meine Augen.
Jetzt wo Mutter nicht mehr die Königin war, hatte sie alle Zeit der Welt. Und von früher wusste ich noch, dass sie schon immer Mal in die menschliche Welt wollte, und da sie jetzt nicht mehr an den Palast gefesselt war, konnte sie das auch. Trotzdem war sie noch immer das weiße Reh, und sollte nicht unbedacht umher wandern. Die einzige Frage war...
»Harper?«, fragte ich in Gedanken, wusste, dass unsere Verbindung immer funktionieren würde, egal wie weit wir entfernt waren - so auch bei Silvan. Denn seit der Zeremonie war diese Verbindung noch stärker geworden und hatte einige neue Fähigkeiten mit sich gebracht. Darunter die Kommunikation, die über eine weitere Entfernung reichte. Ich wusste nicht, ob es auch durch die Grenzen funktionierte, aber solange sie noch innerhalb von Nelantulis waren, musste es gehen. »GibtesirgendeinProblem?«, antwortete sie sofort und ließ mich erleichtert ausatmen. »Hat meine Mutter jedenfalls ein oder zwei Wachen mitgenommen?« Sie war keine Kämpferin und gehörte immerhin noch dem Königshaus an. Und auch wenn ich Harper vertraute, so waren dennoch Walddämonen da draußen, die meiner Familie nach dem Leben trachteten und Harper hatte keine Chance gegen sie. Auch wenn ich damals eine wilde Bestie war, so war ich noch zivilisiert gewesen, als ich auf Harper traf. Die geborenen Dämonen waren schlimmer - blutrünstiger.