Pov. Maudado
Ich hatte mittlerweile schon den Tisch gedeckt, damit sich Micha da nicht auch noch drum kümmern musste, wenn er zurück kam. Und als hätte man vom Teufel gesprochen, hörte ich auch schon wie sich die Eingangstür öffnete. Freudig sprang ich in den Flur, um ihn zu begrüßen. Aber was ich dort sah, ließ mir einen kalten Schauer den Rücken hinab laufen und meinen Atem kurzzeitig stocken. Micha schleppte sich nur schwer an der halb geöffneten Haustür vorbei und über seinen ganzen Körper verteilt klebte Blut und prangten blaue Flecken. Seine Kleidung war auch zum Teil leicht aufgerissen. Bei diesem Anblick musste ich erst einmal schlucken und es fühlte sich auf einmal an, als wären seine Wunden nicht mehr an seinem sondern an meinem eigenen Körper. Es war schrecklich. Es fühlte sich an, als würde mir jemand einen Dolch durchs Herz stechen. Also fragte ich, während ich versuchte meine Tränen zurück zu halten: "Micha...? Was ist passiert...?" Dieser allerdings schleppte sich nur an mir vorbei und murmelte: "Ich mag mich jetzt erst mal hinsetzen..." Also griff ich nach seinem Arm, um ihn zu stützen. Aber sofort danach zischte er schmerzerfüllt auf, weshalb ich meine Hand wieder weg zog: " Tut mir leid..." Micha schüttelte bloß den Kopf und fragte mich: "Kannst du bitte den Verbandskasten von oben aus dem Bad holen?" Ich nickte hastig und machte sofort, was mir aufgetragen wurde. Als ich wieder unten ankam, hatte Micha sich schon auf der Couch nieder gelassen und nachdem wir uns um seine Wunden gekümmert hatten, setzten wir uns beide an den Küchentisch.
Micha war ohne Essen wieder zurück gekommen, weshalb ich aus den Sachen, welche ich noch im Kühlschrank finden konnte, einen Auflauf oder etwas in der Art kochte. Und als ich uns beiden etwas davon aufgetan hatte, begann ich auch schon zu essen und fragte ihn: "Was ist denn nun eigentlich mit dir passiert?" Micha stocherte nur nachdenklich in seinem Essen herum und meinte: "Ich hab mich mit jemandem geprügelt." Irritiert fragte ich nach: "Mit wem denn?... Und warum?" Er legte daraufhin seine Gabel zurück auf den Teller und starrte mich direkt an. Mir blieb sofort das Herz stehen, da er mir eine bisher unbekannte Seite von sich zeigte. Seine Augen starrten mich ernst an und ich erkannte ebenfalls Trauer in ihnen. Aber vor allem brannten sie wütend wie ein Feuer. Micha begann: "Ich hab im Supermarkt einen Mann getroffen. Einen wiederwertigen Mann, welcher grauenvolle Dinge über dich gesagt hat." Ich zog eine Augenbraue hoch: "Über mich? Was hat er denn bitte gesagt, dass du dich sogar mit ihm prügeln musst?" Micha wandt sich wieder seinem Essen zu, welches er noch immer wütend zerstocherte. Als ich allerdings das Gefühl hatte, dass er mir nicht mehr auf die Frage antworten würde, griff ich nach seiner Hand und meinte: "Na, komm schon. Dein Essen kann doch nichts dafür. Iss erstmal etwas, ich werde dich nicht weiter fragen, wenn du nicht darüber reden willst." Micha allerdings ließ seine Gabel erneut fallen und sagte: "Tut mir leid, aber mir ist der Appetit sowas von vergangen." Seufzend griff ich nach seinem Kinn und hob seinen Kopf hoch, damit ich ihm in die Augen blicken konnte: "Du musst nicht darüber reden, was passiert ist. Aber bitte iss wenigstens was. Ich weiß, dass du vorhin noch einen Mordshunger gehabt hast. Ich mache mir im Moment Sorgen darum, was dir zugestoßen ist, aber ich kann daran ja nichts ändern. Also möchte ich wenigstens dafür sorgen, dass du mir hier nicht noch vor Hunger zusammenklappst." Die Wut in Micha's Augen verschwand daraufhin ein wenig, dafür wurden seine Augen aber umso trauriger. Er murmelte:" Tut mir leid..." und keine Sekunde später kullerten auch schon Tränen seine Wange hinunter. Sofort lief ich um den Tisch herum und nahm ihn in den Arm: "Alles ist gut. Ich bin bei dir. Lass es einfach raus." Und tatsächlich merkte ich, wie er nun um einiges lauter schluchzte. Beruhigend strich ihm über den Rücken und ließ ihn nicht mehr los, bis er sich wieder beruhigt hatte und sich selbstständig aus der Umarmung löste. Mit glasigen Augen blickte er zu mir auf und murmelte: "Danke, Dado... Dafür, dass du immer zu mir stehst." "Natürlich! Immer doch!", rief ich geradewegs heraus, was Micha tatsächlich ein wenig zum kichern brachte. Kurz daraufhin wurde er aber wieder ernst und erklärte: "Der Mann, welchen ich getroffen habe.. Naja, er hat dich sehr beleidigt. Und ich konnte das nicht mit anhören, weshalb ich die Prügelei letztlich angezettelt habe. Es tut mir ja leid... Aber es musste einfach sein." Ich strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht und meinte dann ruhig: "Es ist mir zwar eine Ehre, dass du dich so für mich eingesetzt hast...aber du musst dich doch nicht gleich so heftig mit jemandem prügeln nur deshalb. Schließlich sind es doch nur Worte." "Es sind nicht nur Worte!", schrie Micha plötzlich laut und schlug auf die Tischplatte : "Er hat dich aufs übelste beleidigt!" Ich murmelte nur beruhigend: "Hey, keine Sorge... Das macht mir doch nichts aus." "Aber mir macht es vielleicht etwas aus!", kreischte er mich an. Mein Herz tat nun umso mehr weh. Weshalb schrie er mich denn nun an? Ich wollte doch nur helfen...Ich blickte starr zu Boden und versuchte mir die Tränen zu verkneifen, als ich auch schon eine Hand auf meiner Schulter spürte. "Ich wollte nicht...", begann Zombey sofort entschuldigend. Ich allerdings hörte schon kaum mehr auf das, was er sagte. Denn etwas, was ich schon die ganze Zeit mit mir herum trug, platzte nun wie ein Vulkan aus mir heraus. Ich stand hastig auf und warf dabei krachend den Stuhl um, auf welchem ich bis eben noch gesessen hatte. Wütendbrannt und unter Tränen schrie ich nun ebenfalls so laut wie es meine leise Stimme nun mal zuließ: "Wenn dir etwas nicht passt, dann sag es mir doch einfach und schrei mir nicht so ins Gesicht! Ich bin vielleicht nicht so gut darin, jemanden zu trösten wie du, aber trotzdem versuche ich doch mein Bestes! Als wäre es nicht schon schwer genug die richtigen Worte zu finden als dieses dumme und unsoziale Wesen, welches ich bin. Ich hab nun mal nur selten den Luxus in meinen Leben gehabt, Freunde zu haben. Ich kann nun mal null mit Menschen umgehen. Und bitte sag mir doch einfach, dass du mich loswerden willst. Ich kann das nicht. Ich kann alleine sein, ich war es schließlich schon mein ganzes Leben lang. Aber ich kann nicht damit leben, dass du mein Leben so sehr bereicherst und ich nur ein Klotz an deinem Bein bin. Ich weiß ja, dass ich dich eigentlich gar nicht verdient habe. Ich meine... Schau mich an und dann dich. Da fragt man sich wirklich wie so eine hässliche Kreatur wie ich überhaupt Freunde haben kann. Das da in meiner Vergangenheit selten jemand war, hat schließlich schon seinen Sinn gehabt. Ich frag mich echt, warum du mich nicht schon längst rausgeworfen hast. Also ich hätte es bestimmt nicht mal einen Tag mit mir ausgehalten. Ich kann dir nicht mal die richtigen Worte sagen, wenn du sie am meisten brauchst. Ich fühle mich so unnütz. I-Ich... Ich... Ich hasse mich!!!" Ich verfiel sofort in einen Heulkrampf und sah durch mein verschleiertes Sichtfeld nur noch Micha's schockierten Blick. Aber in diesem Moment war mir einfach nur noch alles egal. Ich hatte gerade mein ganzes Herz herausgeschrien und an dessen ursprünglichen Platz breitete sich nur noch ein wiederliches bedrückendes Gefühl aus, welches begann durch meinen ganzen Körper zu strömen. Allerdings spürte ich auch keine zwei Sekunden später Micha's Arme um meinen Körper. Er hatte mich in eine Umarmung gezogen. Und nun redete er auf mich ein: "Schlag dir das aus dem Kopf! Maudado, ich genieße jede Sekunde in deiner Gegenwart und brauche dich." Ich spürte seine Hände an meiner Wange und er drehte meinen Kopf so, dass er mich ansehen konnte. Daraufhin redete er nur weiter: "Ich kann mir nicht mal mehr vorstellen, ohne dich leben zu müssen. Alleine das du hier bist, macht mich extrem glücklich." Er wischte ein paar Tränen von meiner Wange, aber neue flossen nur immer wieder nach: "Du bist mittlerweile der wichtigste Mensch in meinem Leben und kein bisschen nutzlos. Und hässlich bist du auch nicht. Vielleicht bist du etwas zurückhaltend und unbeholfen, aber das ist doch nichts schlimmes. Ich mag es tatsächlich sogar an dir, es macht dich unglaublich süß." Ihm huschte ein kleines Lächeln über die Lippen:" Und sag bitte nie wieder, dass du dich hasst. Das kannst du nicht. Du bist viel zu lieb und gutmütig dafür. Dich kann man nicht hassen... Selbst du kannst das nicht. Und... Und ich liebe dich viel zu sehr, als das ich so etwas zulassen könnte! Und selbst wenn du dir noch unsicher bist, wer genau du bist, werde ich dich solange für uns beide lieben, bis du dich vielleicht irgendwann auch so sehen kannst, wie ich dich sehe. " Ich stockte sofort und meine Tränen stoppen mit einem mal. Ich blickte ihn irritiert an und fragte: " Du... Du liebst mich? " Micha lachte nur verlegen auf und wurde etwas rot:" Ja, klar, was denkst du denn? ... ich liebe dich. Und das schon seit Jahren." Ich konnte kaum glauben, was ich da gerade gehört hatte... Und deshalb fiel ich Micha nur ohne nachzudenken in die Arme und schluchzte in seine Haare: "Ich liebe dich auch... so sehr!"
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Heyho, ihr lieben Leutis da draußen! Hier ist Kapitel 21! ☺️ Und wie das so ist, müsste dieses Kapitel mein bestes sein, da 21 meine Glückszahl ist... Aber ich mag es natürlich gar nicht 🤷♀️😂 aber wenigstens konnte Dado sich seine negativen Gedanken endlich mal vom Herzen schreien. Und zusätzlich das Liebesgeständnis, welches ich total unromantisch finde. Ich hatte es eigentlich erst zu einem späteren Zeitpunkt geplant, aber Zombey MUSSTE das nun sagen. Anders hätte er Dado wohl kaum beruhigen können. 🤷♀️
Naja, das wars nun auch schon wieder von mir... Ciaoi und hoffentlich bis zum nächsten Kapitel 😆🐌🤗
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♥ Regennacht ♥ #Zomdado
FanfictionMaudado ist Youtuber und im Großen und Ganzen relativ zufrieden mit seinem Leben. Er hat einen Beruf, den er sehr mag und liebe Internet-Freunde mit denen er viel Lachen kann. Allerdings fühlt er sich alleine in seiner Wohnung mehr und mehr einsam...