Chapter 25

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Pov. Maudado

Micha und ich hatten es uns gerade, nachdem ich mich von meinem Heulkrampf beruhigt hatte, in seinem Bett gemütlich gemacht. Ich hatte meinen Kopf wie immer auf Micha's Brust nieder gelassen und er hatte einen Arm um mich gelegt. Nachdenklich malte ich mit meinem Zeigefinger Zeichen in den Stoff seines Shirts. Ich wusste, dass mein Stalker hier irgendwo sein musste und uns eventuell sogar zusah. Aber das war mir in diesem Moment einfach nur egal. Ich setzte alles daran, mir einen Plan für den nächsten Tag auszudenken. Ich wusste, dass Micha morgen für ein oder zwei Stunden zu Chessie gehen würde, um die Hunde zu besuchen. Mit Sicherheit würde er wollen, dass ich mitkomme. Allerdings würde ich ihm sagen, dass ich noch an meinem Video arbeiten musste und sobald er gegangen war, würde ich ebenfalls verschwinden...

Bei diesem Gedankengang wurde mein Herz auf einmal ganz schwer. Ich wollte nicht von hier verschwinden... Ich wollte an Micha's Seite bleiben. Aber hatte ich denn eine andere Wahl, wenn ich ihn beschützen wollte? Wenn ich zur Polizei gehen würde, würden die wohl auch eine ganze Weile brauchen, um diesen Typen zu finden... Bis dahin könnte wer weiß was passieren. Es war einfach zu riskant. Und wenn es um meinen Zimbel ging, dann wollte ich keine Risiken eingehen...

Plötzlich hörte ich ihn fragen: "Über was denkst du nach?" Ich hob meinen Kopf und schaute zu ihm hoch. Danach schenkte ich ihm das beste Lächeln, welches ich mir gerade auf die Lippen zaubern konnte: "Nichts. Alles gut. Ich genieße es nur hier mit dir zu liegen. Am liebsten würde ich niemals wieder von hier weggehen." Nachdem ich meinen Kopf wieder abgelegt hatte, meinte Micha: "Na, dann mach es doch auch nicht. Also wenn es nach mir ging, dann könnte ich mein ganzes Leben lang hier liegen bleiben." Ich kicherte leise und murmelte dann: "Ja, das wäre schön. Ich müsste mir nie mehr wieder über etwas Sorgen machen. Alles wäre für immer perfekt..." Micha lachte kurz auf und meinte dann: "Mit dir an meiner Seite ist eh alles perfekt. Selbst ein Kotthaufen wird perfekt, wenn du daneben stehst." Ich lachte laut auf: "Was laberst du denn da? Jetzt übertreib mal nicht." "Ja, doch!", rief Zombey mit seiner hohen Youtubestimme, "In deiner Nähe werden Kotthaufen zu goldener Kacke wie man bei Wattam ja schon gesehen hat." Ich schlug mir kopfschüttelnd und lachend gegen die Stirn: "Oh man, du bist doch doof." "Ich weiß.", sagte Micha nur und wuschelte mir durch die Haare.

Seufzend legte ich mein Kinn auf Micha's Oberkörper und starrte ihn direkt an. Er lächelte mir zu und legte seine Hand wieder auf meiner Schulter ab. Ach, wie sehr ich sein Lächeln doch liebte...Es schien all meine Sorgen aus meinem Herzen zu vertreiben. Seine strahlend blauen Augen schienen nur so zu funkeln. Ich konnte mich einfach nicht mehr von ihnen abwenden. Sie nahmen mich wie so häufig gefangen. Eben genau wie das tiefdunkle Blau des Ozeans. Nur dass, das Blau seiner Augen um einiges weniger furchteinflössend war. Aber genauso gefährlich war es dennoch...Denn das altbekannte Kribbeln machte sich wieder in mir breit. Und ehe ich mich versah, hatte ich mich über Micha gebeugt und ihm einen Kuss auf die Lippen gedrückt. Er erwiderte sofort und ich fühlte mich wie im Rausch. Meine Gedanken waren vernebelt, Glücksgefühle machten sich in mir breit und überschatteten jegliche anderen Gefühle. Mein Herz schlug wie wild und erst nachdem ich mich von ihm löste, merkte ich, was ich gerade getan hatte. Es hätte mir unter normalen Umständen eigentlich total peinlich sein müssen, aber in jenem Moment war ich einfach nur unfassbar glücklich und konnte meine Gefühle einfach nicht mehr verstecken. Mein Herz fühlte sich an, als würde es gleich explodieren, also gab ich ihm erneut einen schnellen Kuss. Und als ich mich wieder von ihm löste, wisperte ich leise auf seine Lippen: "... Ich liebe dich..."

Mittlerweile war Micha schon eingeschlafen. Ich hörte seinen ruhigen Atem und entspannte mich ein wenig. Dennoch konnte ich nicht schlafen, denn ich war wahnsinnig aufgeregt und traurig zugleich. Diese Nacht würde wahrscheinlich unsere letzte gemeinsame Nacht sein. Zumindest für eine unbestimmte Zeit. Mein Herz verkrampfte sich bei diesem Gedanken und ich merkte wie mir eine Träne die Wange hinterfloss. Ich wollte nicht gehen... Es tat mir in der Seele weh, zu wissen, dass ich meinen süßen Zimbel ab morgen nicht mehr täglich sehen konnte... und dass ich einfach gehen würde, ohne ihm die Chance dazu zu geben, etwas dagegen zu sagen oder sich zu verabschieden.
Aber ich musste nun mal tun, was ich tun musste. Seufzend griff ich nach Micha's Hand und hauchte einen schwachen Kuss darauf, nachdem ich murmelte: "Ich werde dich auf jeden Fall beschützen..." In jenem Moment wachte Micha tatsächlich auch auf und fragte mich müde, was los war. Ich schüttelte nur meinen Kopf, strich ihm seine Haare aus dem Gesicht und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Danach legte ich mich wieder hin und sagte: "Es ist alles gut. Schlaf einfach weiter. Egal was noch passieren wird und was auf uns zukommen wird... Ich liebe dich immer. Vergiss das niemals." Er lächelte mich schwach an und meinte dann: "Ich liebe dich auch." Ich grinste breit und fuhr ihm dann über seine Wange: "Danke... Micha. Für alles." Ich gab ihm erneut einen kurzen Kuss auf die Stirn, woraufhin er mich wiederum nur etwas verwundert anschaute, meinte dann aber gähnend: "Ist doch kein Ding. Ich bin doch für dich da." Ich schaute ihn noch eine Weile an, aber es dauerte nicht lange, bis er auch wieder eingeschlafen war. Daraufhin schmunzelte ich und legte meinen Kopf wieder auf ihm ab. Und es dauerte auch nicht mehr lange, bis ich letztendlich auch einschlief...

♥ Regennacht ♥ #ZomdadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt