Chapter 42

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Pov. Maudado

"Was ist jetzt eigentlich mit Youtube?", fragte ich nachdenklich in die Runde, "Machen sich die Zuschauer nicht schon längst Sorgen?" Micha zog eine Augenbraue nach oben und strich mir dann grinsend eine Strähne aus dem Gesicht: "Ich glaube nicht, dass jetzt der passende Moment ist, um dir über Youtube Sorgen zu machen. Kümmere dich erst mal um dich selbst." "Ne...ernsthaft...", begann ich wieder ohne eine Miene zu verziehen, "Was ist damit?" "Palle und ich haben zwar selbst seit Tagen keine neuen Videos mehr hochgeladen...", begann Manu, "aber wir haben den Zuschauern mitgeteilt, dass es zur Zeit ein paar Probleme gibt und sie von uns Vieren erst mal nichts erwarten sollen. Also keine Sorge, die wissen bescheid." "OK, gut...",begann ich nachdenklich und zupfte am Saum meines Pullovers: "Sagt mal, ihr drei...als ich weg war, was habt ihr da gemacht? Ich meine...ihr seid auf einmal alle drei hier und meint ihr habt noch nicht mal Videos hochgeladen...habt ihr wirklich die ganze Zeit nur nach mir gesucht?" Micha nickte: "Von Anfang an. Ich war sogar bei deiner Wohnung, um dich zu suchen. Aber da warst du schon weg. Palle und Manu kamen später, um mich zu unterstützen." Traurig blickte ich in seine müden, aber dennoch vor Erleichterung strahlenden Augen und fuhr mit meinen Fingern über seine Wangen. Sie waren definitiv dünner, als das letzte mal, dass ich ihn gesehen hatte. Und seine Augenringe waren fast so tief und dunkel wie meine eigenen. Ich seufzte und meinte daraufhin: "Es tut mir wirklich leid. Du hast wohl ziemlich viel wegen mir durchmachen müssen. Ich werde versuchen alles wieder gut zu machen." Micha griff nach meiner Hand auf seiner Wange und schmiegte sich mit geschlossenen Augen an diese. Daraufhin murmelte er nur: "Da gibt es nichts, was du wieder gut machen müsstest. Du bist wieder da und etwas besseres hätte ich mir auch niemals erträumen können. Jetzt fangen wir wieder von vorne an... Aber diesmal zusammen." Mir huschte ein erleichtertes Grinsen über die Lippen und ich nickte ihm zu:" Hm! Diesmal zusammen! Und nie mehr ohne dich..." Er lächelte mir ebenfalls zu und stupste mit seinem Zeigefinger gegen meine Nasenspitze:" Ja.. Nie mehr ohne dich!"

Ich bewegte leicht meine Hand im warmen Wasser hin und her, um den Schaum an der Oberfläche über einen großen blauen Fleck an meinem Oberschenkel zu schieben, welchen ich verschwommen durch das seichte Wasser erkennen konnte. Aber dadurch kam nur ein noch größerer blauer Fleck an meinem Knie zum Vorschein. Ich seufzte auf und blickte an meinen Armen hinunter. Wie Muster zogen sich die blauen, grünen und gelben Flecken getrennt durch dünne rote Linien bis zu meinen Handgelenken hinab. Und um diese wickelten sich mehrere dunkelrote Streifen, die sich wie Armbänder darum wanden. Ich legte meine Hand um mein rechtes Handgelenk. Sofort verschwanden diese wiederwertigen Linien. Aber dafür fiel mir auf wie dünn meine Arme geworden wären... denn meine Hände passten locker um die Gelenke herum. Ich seufzte erneut auf. Ich sah absolut grauenvoll aus.

Als ich plötzlich das Klacken der Badezimmertüre hörte, tauchte ich reflexartig tiefer in das Wasser der Wanne hinunter. Mit hochroten Wangen starrte ich Micha an, der gerade Kleidung auf der Heizung ablegte. Sein Blick allerdings war starr nach vorne gerichtet. "Keine Sorge... Ich schaue nicht.", murmelte er verlegen, was mich sofort grinsen ließ. Er war wirklich mega süß und so verlegen war er tatsächlich selten. Normal war ich doch die Person, welche ständig ihr Tomaten Cosplay aus dem Schrank kramte. Aber mir gefiel es, wie er verlegen versuchte seinen Blick nicht von der Kleidung abzuwenden. Also musste ich sofort kichern und griff nach seiner Hand. Durch die plötzliche Berührung wollte er sich sofort reflexartig umdrehen, stockte aber in der Bewegung, als ihm auffiel, dass ich noch immer nackt hinter ihm in der Badewanne saß. "Als du mich bei Niko im Keller gefunden hast...", begann ich, "... Da hast du mich doch eh schon ohne Kleidung gesehen. Also es macht mir nichts mehr aus." "J-Ja...",begann er stotternd: "das war aber auch anders. Zu diesem Zeitpunkt hatte keiner von uns eine Wahl." Ich musste erneut schmunzeln. Und dann bekam ich eine lustige Idee. Also legte ich meine Hände auf dem Rand der Wanne ab und wollte mich dort abstützen, um an Micha's Nacken ran zu kommen. Allerdings überschätzte ich meine Kräfte und meine Arme sackten einfach kraftlos zusammen. Was letztendlich zur Folge hatte, dass ich nach vorne umkippte und mit meinem Becken auf dem Wannenrand landete. Ich zischte sofort schmerzerfüllt auf und versuchte mich mit meinen Armen wieder nach oben zu drücken, aber die Kraft hatte mich vollkommen verlassen. "Hey! Dado! Alles OK?!", hörte ich Micha sofort rufen und dann spürte ich auch schon seine weichen Hände auf meinen Schultern. Vorsichtig schob er mich wieder zurück in die Wanne. Und als ich dann aufblickte, starrte ich direkt in seine dunkelblauen Augen, welche mich besorgt aber zugleich auch nachdenklich anblickten. Ich wandte meinen Blick sofort ab, da ich ihm nicht länger standhalten konnte. Und jetzt war ich derjenige, der verlegen und mit hochroten Wangen Löcher in die Luft starrte. Es machte mir tatsächlich doch wesentlich mehr aus, dass er mich so sah, als ich mir zuerst gedacht hätte. Und dabei war ich ja auch noch größtenteils mit Wasser bedeckt. Als ich dann selbst verlegen an mir hinunter schaute, fühlte ich mich einfach nur wiederlich. Mein süßer Micha schaute mich gerade an... Und ich... Ich sah aus wie ein Monstrum mit den ganzen blauen Flecken und anderen Verletzungen. Und sofort bereute ich, ihn geärgert zu haben. Ich wollte nicht, dass er mich so sah. Aber was sollte ich denn tun? Jetzt war es doch eh schon zu spät. Ich blickte ein wenig ängstlich auf und als ich sah, dass er mich noch immer an starrte, wandte ich meinen Blick wieder dem Schaum, welcher auf dem Wasser schwamm, zu. Und dann murmelte ich unsicher: "Sag mal... Micha... Könntest... Also könntest du bitte wegschauen? Ich möchte nicht, dass du mich so siehst." Unsicher legte ich meinen Arm über den Teil meines Oberkörpers, welchen ich zur Zeit als am schlimmsten empfand. Plötzlich allerdings spürte ich, wie er den Arm wieder nach unten drückte und deshalb blickte ich langsam auf. Micha blickte mir ernst in die Augen und meinte dann mit fester Stimme: "Du musst dich nicht vor mir verstecken. Ich weiß, was dir widerfahren ist, also lass mich dir helfen. Lass mich dir helfen, diese Last auf deinen Schultern nicht alleine stemmen zu müssen." Er fuhr sanft meinen Arm hinunter, was mich ein wenig zusammen zucken ließ und eine Gänsehaut über meinen ganzen Körper verteilte. Auf einmal näherte er sich mir und lehnte seine Stirn gegen meine eigene. Daraufhin wisperte er:" Du kannst ab sofort so selbstsüchtig sein, wie Du willst. Ich mache alles, was Du willst. Ich helfe Dir bei allem, so gut ich kann. Aber ich habe nur eine Bitte... Schäme dich nicht vor mir. Ich habe dich schließlich ausgewählt. Ich liebe dich schon seit Jahren und deshalb gibt es auch nichts für das du dich schämen müsstest. Ich will einfach nur, dass du mir vertraust. " Nachdem ich meine Hand sanft in Micha's Nacken gelegt hatte, hauchte ich nur leise:" Ich vertraue dir doch. Ich würde dir mein Leben anvertrauen. Einfach weil ich weiß, dass du immer eine Möglichkeit finden würdest, um mich zu retten. Du bist mein Retter, mein Held... Und für alles, was du für mich tust, werde ich dir auf ewig dankbar sein..." Ich hörte wie er leise auflachte und dann meinte:" Ich bin weder ein Retter, noch ein Held. Und das werde ich auch niemals sein. Ich bin einfach nur Ich. Und ich würde mir niemals wünschen wollen jemand anderes zu sein. Denn ich habe dich...und das is alles, was ich brauche." Ich spürte plötzlich wie ich leicht begann zu zittern und erneut eine Gänsehaut über mich fuhr. Aber dies passierte nicht, weil mir etwa kalt gewesen wäre...nein, da war dieses Gefühl in meiner Brust. Dieses Gefühl, dass ich gerade hundertprozentig hier war und auch für immer hier bleiben wollte... Wenn ich Micha hatte, dann würde ich alles überstehen. Es war mir egal, dass er sich weder als Held noch als Retter ansah...Für mich war er das. Und er war die Person, die ich über alles liebte. Er war die Person, mit der ich den Rest meines Lebens verbringen wollte...

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Heyho, ihr lieben Leutis da draußen! Hier ist nun Kapitel 42 von Regennacht. 😜 Ja, ich bin aus dem Urlaub zurück und jetzt gibt es auch wieder neue Kapitel. 🤷‍♀️ Ich finde allerdings, dass dieses Kapitel ziemlich schwach ist. Aber das war mir auch irgendwie schon bewusst...Ich werde mich anstrengen, wieder interessanter und besser zu schreiben😜

Naja, das wars dann auch mal von mir für dieses Kapitel. Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem und ihr habt Spaß dran. Also denne... Sag ich mal ciaoi und hoffentlich bis zum nächsten Kapitel. 😋🎩🐌

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