Pov. Maudado
Mittlerweile waren erneut einige Tage vergangen. Ich wusste allerdings nicht wie viele, da ich mir vorgenommen hatte nicht mehr mitzuzählen. Ich wollte es nicht wissen, denn es machte doch eh keinen Unterschied, was für ein Tag heute war, wenn ich doch für immer hier festsitzen würde. Mittlerweile hatte ich auch gelernt, dass es für mich sicherer war Nikos Spiele einfach mitzuspielen.
Zumindest bis zu jener verhängnisvollen Nacht...
"Hey, Dado...", begann Niko, "Ich hab letztens Zombey und deine anderen idiotischen Freunde vom Freedom Squad gesehen... So weit ich das verstanden habe, sind sie noch immer auf der Suche nach dir." Ich warf ihm nur einen verachteten Blick zu, woraufhin er allerdings einfach weiter sprach: "Ich finde, wir beide sollten noch mal ein bisschen mit Zombey's Gefühlen spielen. Ich werde ihn gleich mal anrufen und fragen, ob er denn schon einen Plan hat, wo du bist. Und wenn er dann sichtlich enttäuscht über seine eigene Inkompetenz ist, dann werd ich den Hörer einfach zur Seite legen und wir beide werden ein bisschen Sex haben. Und er darf schön alles mit anhören. Ich will, dass er so richtig leidet. Am besten schreist du noch sowas dazwischen wie 'Zombey! Ich werde dir nie vergeben, dass du mich nicht gerettet hast! Ich hasse dich!' oder so. Irgendwas mega Verletzendes. Das wird bestimmt voll lustig. " Ich starrte ihn nur entgeistert an und erwiderte mit ernstem Blick: "Nein. " Er zog eine Augenbraue hoch: "Nein?" "Nein.", wiederholte ich. "Wieso nein? Was willst du mir damit sagen?", fragte er mich verwirrt und auch ziemlich angepisst. Und ich erklärte: "Ich sagte nein. Und mit nein meine ich einfach nein. Ich meine, nein, ich werde das nicht tun. Ich werde ihn ganz sicher nicht bewusst verletzen. Niemals... Mach mit mir, was du willst. Aber ich werde ihn niemals verletzen, egal was kommt. Eher würde ich sterben. " Er warf mir einen wütenden Blick zu und ich spürte nur noch eine schallende Ohrfeige auf meiner empfindlichen Haut. Aber dennoch ließ ich mich nicht von ihm beirren. "Mach jetzt gefälligst, was ich dir sage! ", schrie er mich an. Und ich schüttelte wieder nur bestimmt meinen Kopf: "Nein." "Hör lieber auf das, was ich sage.", begann er, "Mit Gewalt bekomme ich dich eh im Endeffekt dazu, das zu tun, was ich will." Ich verzog keine Miene und meinte nur unbeeindruckt: "Versuchs doch." Es war mir egal, was mit mir passierte... Aber Micha würde ich so etwas niemals antun. Er hatte einfach schon viel zu viel mit mir durchgemacht. Vielleicht wäre es ja auch besser für alle, wenn ich hier einfach sterben würde... Ich hatte so viele Probleme mitgebracht. Selbst Manu und Palle waren hier her gekommen, um Micha zu helfen...Alles nur wegen einer unnötigen Person wie mir...
Die nächsten Stunden, die dann auf mich zukamen, konnte ich nicht länger mit meiner Seele und meinen Gedanken in Einklang bringen. Ich wollte nicht mehr, dass man mich rettete. Außerdem hatte ich das Gefühl, ich wäre mittlerweile eh schon verloren. Ich war hier eingesperrt... für immer. Oder für wie lange ich es eben aushielt. Niko tat mir Dinge an, über die ich es nicht mal schaffte, nachzudenken. Ich versuchte mit aller Kraft meine Gefühle von meinem Körper zu lösen, um alles erträglicher zu machen. Und am Ende lag ich wieder mit Fesseln an Fuß- und Handgelenken in der Dunkelheit seines Kellers und konnte mich kein Stück rühren. Jeder einzelne Punkt meines Körpers schmerzte und ich fror schrecklich, da er mir selbst meine Kleidung vom Körper gerissen hatte. Meine Gedanken und Sinne schienen nur noch wirr und so als wollten sie mich täuschen. Ich sah Dinge, die sich in der Dunkelheit bewegten und hörte Menschen über mich lachen. Alles wirkte so verzerrt und alptraummäßig. Aber ich wusste, dass ich nicht schlief. Ich war hellwach und sah Niko vor mir erscheinen. Er holte aus zum Schlag und reflexartig zog ich den Kopf ein. Der Schlag allerdings blieb aus. Und als ich aufsah, war er plötzlich weg. Stattdessen standen dort nun Micha und Palle. Sie unterhielten sich miteinander und hörten einfach nicht auf meine Hilferufe. Und nach geraumer Zeit drehte Micha sich dann doch mit einem finsteren Blick zu mir um und rief: "Halt doch endlich die Fresse! Warum musstest du denn auch in mein Leben treten? Verreck doch endlich, Dado. Bitte tu mir diesen Gefallen." Als sich Tränen in meinen Augen bildeten, verschwamm meine Sicht und kurz daraufhin verschwanden auch meine Freunde. Es waren alles nur Streiche, die mir mein Gehirn spielte. Dennoch musste ich Micha's Aussage zustimmen. Eigentlich wollte ich nur noch sterben. Ich wollte Micha nicht mehr verletzten, aber mein Leiden trotzdem beenden. Und wenn ich schon starb...dann wenigstens mit einem reinen Gewissen.
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♥ Regennacht ♥ #Zomdado
FanfictionMaudado ist Youtuber und im Großen und Ganzen relativ zufrieden mit seinem Leben. Er hat einen Beruf, den er sehr mag und liebe Internet-Freunde mit denen er viel Lachen kann. Allerdings fühlt er sich alleine in seiner Wohnung mehr und mehr einsam...