Chapter 34

299 18 5
                                    

Pov. Maudado

"Auch mal wach?", meinte Niko grinsend. Ich warf ihm eine wütenden Blick zu und erwiderte: "Wessen Schuld war es denn überhaupt, dass ich mein Bewusstsein verloren habe?" Er tippte mir schmunzelnd gegen die Stirn und sagte dann: "Deine. Hättest du gemacht, was ich gesagt habe, dann hättest du dir auch keine Faust in die Fresse eingefangen." Ich fauchte ihm zu: "Du kannst doch nicht über meinen Kopf bestimmen, was ich zu tun und zu lassen habe. Ich will das nicht." "Vertrau mir...", begann er leise, "Ich werde lieb zu dir sein und dich wie einen ganz normalen Menschen behandeln... Aber dafür musst du mitspielen und auf mich hören. Du gehörst jetzt schließlich mir." "I-Ich...", begann ich sofort, unterbrach mich jedoch gleich selbst. Was sollte das denn? Ich hatte es zwar geschafft ihm gegenüber selbstbewusster aufzutreten, meine ständige Wut hatte mir dabei auch ziemlich geholfen... Aber dennoch konnte ich nichts gegen ihn ausrichten. Ich war mal wieder total nutzlos und konnte mich nicht mal selbst beschützen. Also schwieg ich daraufhin... Es hatte doch eh keinen Sinn, ihm zu widersprechen...

Als ich allerdings so den Kopf hängen ließ und nach unten blickte, fiel mir etwas auf: Ich saß auf einem gewöhnlichen Stuhl. Aber es gab tatsächlich einen Grund, weshalb ich mich vorhin in der Dunkelheit einfach nicht hatte bewegen können: Sowohl meine Handgelenke als auch meine Fußgelenke waren mit kräftigen Seilen an die Handlehnen beziehungsweise Stuhlbeine gefesselt. Ich versuchte schockiert meine Hände nach oben zu ziehen, aber es gelang mir nicht, denn die Seile gaben kein Stückchen nach. "W-Was...?", murmelte ich nur mit zittriger Stimme. Ich blickte erst auf, als ich das Lachen meines Entführers hörte: "Alles gut, Dado. Mach dir keine Sorgen. Die sind nur zu deinem eigenen Schutz da. Ich hatte vorhin echt das Gefühl, du hättest keine Probleme damit gehabt, dich selbst umzubringen. Ich hab dich an diesen Stuhl gebunden, damit du dich nicht wieder an Suizid versuchen kannst. Du bist schließlich meins und deshalb muss ich dich nun mal beschützen... Auch vor dir selbst. Sobald du mir das Gefühl gibst, dass du dich hier eingewöhnt hast, werde ich dich auch losbinden." Ich warf ihm nur einen erschöpften Blick zu. Ich hatte keine Lust mehr etwas gegen ihn zu sagen... Es hatte doch eh keinen Sinn. Dies ließ den Mann allerdings nur schmunzeln und er meinte:" Oh, hast du's schon aufgegeben, dich gegen mich aufzulehnen?" Ich blickte nur sturr zur Seite, aber spürte kurze Zeit später schon eine Hand unter meinem Kinn, die meinen Kopf wieder nach vorne zog. Und nun sah ich meinem Entführer direkt in seine kalten, dunkelbraunen Augen. Irgendwas lag ihn diesen Augen, dass mir eine Heidenangst einjagte. Ich wollte wieder wegschauen, aber er hielt mein Kinn weiterhin fest. Leise wisperte ich: "L-Lass mich los... Bitte..." Ihm huschte erneut ein breites Grinsen über die Lippen und er ging mal wieder nicht auf meine Aussage ein: "Dado... Du bist so wahnsinnig süß. Ich hab es mir ja schon immer gedacht. Sofort als ich deine knuffige Stimme das erste Mal gehört habe. Ich habe mich sofort in sie verliebt. Und so eine süße Stimme kann ja nur zu einem mindestens genauso süßen Kerl gehören." Nervös versuchte ich mich aus seinem Griff zu lösen, aber er ließ dennoch nicht locker:" Dado... Deine Augen... Sie sind so wunderschön. So unschuldig...Schau mich an. Ich will mich in ihnen verlieren und nie wieder auftauchen." Ich hatte meine Augen von ihm abgewendet und versuchte sturr einen Punkt an der Wand neben mir zu fixieren, während er noch immer mein Kinn mit eisernem Griff hielt. Aber als er schrie:" Jetzt schau mich an, verdammte Scheise!!" starrte ich automatisch erschrocken wieder nach vorne. Und er schien sich sofort wieder zu entspannen. "Danke...", murmelte er nur und fuhr mit seinen Fingern meine Wange hinab. "So wunderschön...", murmelte er,"Wie eine Porzellanpuppe..." 'Ich bin definitiv keine Puppe.',schoss es mir sofort wütend durch den Kopf, doch ich blieb weiterhin stumm. Allerdings wisch ich sofort schockiert zurück, als mir Niko plötzlich einen Kuss auf die Lippen drückte. Ich konnte im ersten Moment kaum reagieren, da es so plötzlich passiert war... Aber als mir bewusst wurde, was hier gerade passierte, versuchte ich mich sofort aus dem Kuss zu lösen. Seine Hand allerdings hielt mein Kinn noch immer mit eisernem Griff fest und ich konnte nichts tun. Ich schloss einfach meine Augen, presste meine Lippen aufeinander und hoffte, dass es schnell wieder vorbei war. Nach einer Weile spürte ich wie seine Zunge über meine Lippen glitt... Angewiedert spannte sich mein ganzer Körper nur noch mehr an und es dauerte auch nicht lange, bis ich ihm mit all meiner Kraft in die Unterlippe biss. Sofort schnellte er zurück und hielt sich mit einer Hand den Mund, aus welchem eine kleine Spur Blut lief. Und mit einem mal holte er aus und seine Hand landete mit einem lauten Klatschen an meiner Wange. Ich spürte ein starkes, schmerzhaftes Ziehen auf dieser und mein Kopf flog zur Seite. Erschrocken und mit einem Taubheitsgefühl im Gesicht zog ich scharf Luft ein. Daraufhin merkte ich auch schon wie mir einige Tränen die Wange hinab flossen und ich begann zu schluchzen. "Hey, nicht weinen, Dado...", meinte der Mann nur und strich mir über den Kopf: "Aber diese Ohrfeige hast du dir echt verdient. Was machst du auch nur für einen scheiß? Das hat echt weh getan..." Er seufzte und begann dann wieder erneut zu sprechen: "Naja... Ich denke ich lasse dir jetzt ein bisschen Zeit um einfach alleine sein. Du musst erst mal zur Ruhe kommen." Daraufhin stand er auch schon auf und ging auf eine Treppe zu, von welcher er vorhin auch herunter gekommen war. Mit einem letzten: "Ich komme morgen Abend wieder, Dado." verschwand er auch schon aus der Tür. Und ich blieb wieder alleine in der Dunkelheit zurück... Dennoch war mir diese auch wesentlich lieber als dieser Typ.

Dennoch wurde die Dunkelheit zu einer langen und schmerzhaften Erfahrung. Ich war sehr erschöpft und nickte ständig ein, aber immer wenn dies geschah, fiel mein Kopf nach vorne und ich wachte erschrocken wieder auf. Und als ich es dann endlich doch schaffte einzuschlafen, hatte ich einen schrecklichen Alptraum, in welchen ich gefesselt in der Dunkelheit festsaß. Als ich dann aber schweißgebatet aus diesem erwachte und meine Augen nichts als tiefe Schwärze erkennen konnten, wusste ich das es tatsächlich nicht nur ein Traum gewesen war. Es war nun meine Realität. Eine Realität, aus der ich nicht entkommen konnte...

Ich wusste nicht wie lange ich schweigend auf diesem Stuhl verbrachte, aber da er etwas gesagt hatte von wegen er käme morgen Abend wieder schätzte ich, dass es schon einige Stunden gewesen sein mussten. Und dann irgendwann nach geraumer Zeit setzte auch mein Hungergefühl ein. Zuerst begann es mit einem leichten Grummeln, was mit der Zeit immer heftiger wurde...Aber irgendwann schmerzte mein Magen so sehr, dass mir übel wurde. Und mein Hals tat weh aufgrund eines ekelhaften Trockenheitsgefühls, welches sich langsam in mir breit machte. An einem Punkt hatte ich sogar das Gefühl in meinem Mund befand sich nicht einmal mehr Spucke. Ich fühlte mich als hätte ich eine einzige Sandwüste in meinem Körper und meine Lippen begannen zu schmerzen, als sie langsam spröde wurden. Mein Kopf schmerzte und alles begann sich zu drehen. Ich versuchte noch mehrere Male mich von den Seilen, welche mich hier festhielten, loszureißen....aber es gelang mir nicht. Und mit der Zeit schwand meine Kraft und mir blieb nichts weiter als hier zu sitzen und zu versuchen in eine Traumwelt abzutauchen, die weit weit weg war von diesem Ort. Ich wollte einfach nur noch weg von hier. Selbst weinen konnte ich nicht mehr, denn es schien als wäre alle Flüssigkeit aus meinem Körper verschwunden und mir fehlte ohnehin auch die Kraft dazu. Als ich dann nach gefühlten Jahren irgendwann das Klacken einer sich öffneten Tür vernahm und das Licht sofort angeschaltet wurde, bewegte ich mich kein Stück mehr. Ich war verschwunden, ich hatte mich ganz meiner Situation hingegeben und versucht jegliche Gefühle zur Realität zu kappen. Durch einen verschwommenen Schleier vor meinen Augen konnte ich allerdings bald daraufhin das Gesicht meines Entführers erkennen. Hatte er wieder sein gehässiges Grinsen im Gesicht? Schaute er mich wütend an? Oder stand er nur da und beobachtete mich? Ich wusste es nicht.... Ich starrte in sein Gesicht und konnte es dennoch nicht erkennen. Plötzlich allerdings spürte ich etwas warmes in meinem Mund. Ich schaffte es noch immer nicht, mich zu rühren. Also lief mir die warme Brühe einfach die Keule hinunter und brannte auf meinem ausgetrockneten Halsinneren. Dies passierte einige Male, bis ich am Ende spürte wie mir nun geschmacklose Kälte den Hals hinunter lief. Und langsam wurde das Bild vor meinen Augen auch wieder klarer. Ich fixierte den Mann vor mir und erkannte, dass er eine Schüssel mit Suppe in der Hand hielt und in der anderen eine Flasche Wasser. Und ich verstand, dass er mir diese wohl gerade eingeflösst hatte, weshalb meine Sinne langsam auch wieder zurück kamen. Und dann hörte ich auch schon seine Stimme: "Wie geht's dir, Dado?" Ich starrte nur ausdruckslos in sein Gesicht und hatte nicht einmal mehr die Kraft, um wütend zu werden. Aber ich fragte mich dennoch, wie er mir so eine Frage hatte stellen können... Wenn er doch genau sah, wie es mir ging... Und zwar miserabel. Und er war schuld daran. Ich hörte nur ein leises Wimmern und erst danach wurde mir bewusst, dass dieses von mir gekommen war. Wieso tat er mir das nur an? Ich hatte ihm doch nichts getan... Mir tat alles weh und ich war gerade mal einen Tag hier...Wie lange ich hier wohl ausharren musste? Für immer? Oder würde ich bald wieder frei kommen? Ich wollte nicht länger hier sein... Ich schluchzte auf, aber durch meinen noch immer ausgetrockneten Hals, ertönte lediglich ein verzerrtes Krächzen, welches mich nur noch mehr verzweifeln ließ... 'Micha', schoss es mir durch den Kopf, 'Bitte hol mich schnell hier raus....'

------------------------------

Heyho, ihr lieben Leute da draußen! 😊 Neues Kapitel is da, habs noch vor 2 Uhr morgens hinbekommen😪😂

Naja, ich hau jetzt dann mal ab und schau vielleicht noch ein bissl doctor who.. Vielleicht auch nicht. Mal sehen 🤷‍♀️😂 Also dann bis denne, ciaoi und hoffentlich bis zum nächsten Kapitel. 🤗🎩🐌

♥ Regennacht ♥ #ZomdadoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt