Kapitel XVIII ~Arbeit, Arbeit, Arbeit~

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Wohlgesättigt und Zufrieden, waren nun Narita und Kinoshita daran ihre Analysen widerzugeben. Danach bedankten sich beide für die Gastfreundschaft und verabschiedeten sich. Und als hätten sie damit den Startschuss gegeben, folgten ihnen kurz darauf die anderen, die Sora schon befragt hatte.

"Lasst uns eine kleine Pause machen, dann kann ich den Tisch schnell abräumen", warf Sora in die übrige Runde ein und klappte fürs erste sein Heft zu.
"Warte ich helfe dir", bot sich Ennoshita sofort an, sprang auf und sammelte Teller sowie Besteck auf und folgte Sora in die Küche.
"Wo soll ich das hinstellen?"
"Ehm, am besten neben die Spüle. Ich Räume es gleich in die Maschine ein, danke", erwiderte Sora Gedankenverloren, während er die leeren Pappschachteln stapelte.

"Sag mal, darf ich dich was fragen?", flüsterte Ennoshita, nun wieder etwas dichter an Sora.
Sora, der dachte er wäre wieder alleine im Raum, sprang erschrocken zurück, stolperte ungeschickt über sein eigenes Bein, und landete unsanft auf seinem Hintern. Zu allem Übel, streifte er durch seine ruckartige Bewegung den Stapel Kartons, wodurch diese sich komplett auf ihm verteilten, als er auf dem Boden aufgekommen war. Geschockt und mit wild pochendem Herzen, saß er reglos da und blinzelte zu Ennoshita rauf. Dieser versuchte ein Lachen zurück zu halten, kicherte stattdessen in seine Handfläche und hielt sich mit der anderen Hand den Bauch.
"Entschuldige, ich wusste nicht, dass du so schreckhaft bist", lachte Ennoshita, hielt Sora aber sofort eine Hand hin, um ihm aufzuhelfen.
"Ich...Nein, bin ich nicht! Normalerweise...", wollte Sora lauthals dementieren, doch seine Stimme zitterte. "War nur...in Gedanken. Das...das ist alles!"

Einen Moment lang rührte er sich nicht, sondern sah auf die Hand, die ihm hingehalten wurde. Dann ergriff er sie und ließ sich hochziehen. Durch den Schwung der dabei entstanden war, standen sich die beiden schließlich dicht gegenüber und blickten dem jeweils anderen tief in die Augen. Fast hätte Sora sich in den Schokobraunen Augen verloren, doch dann merkte er, dass er immer noch Ennoshitas Hand hielt. Peinlich berührt drehte er den Kopf weg und ließ die Hand seines Kapitäns los. Sein Herz raste wild gegen seine Brust. Um sich davon abzulenken, fing er an die verstreuten Kartons aufzuheben.
Derweil stand Ennoshita noch an Ort und Stelle. Auch sein Herz pochte unaufhörlich und ein verräterischer roter Schimmer bildete sich auf seinen Wangen, während er Sora zusah. Er atmete tief durch und half Sora letztlich dabei, die Schachteln endlich in den Müll zu befördern. Danach begann Sora sofort damit, die Spülmaschine einzuräumen.

"Sag mal, du hattest eine Frage an mich, oder nicht?", brach Sora schließlich das Schweigen, das sich während der ganzen Zeit über sie gelegt hatte.
Ennoshita, der die Teller abspülte, stoppte kurz in seiner Tätigkeit.
"Ja, ehm, nicht so wichtig. Vergiss es am besten", antwortete er mit seinem typischen Lächeln und schüttelte seinen Kopf.
"Hmm, Ok, wenn du meinst", erwiderte Sora und widmeten sich wieder still seiner Beschäftigung.

Währenddessen saßen im Wohnzimmer Tatsuya und Kageyama und schwiegen sich zunächst an. Tatsuya war es deutlich unangenehm, so plötzlich allein mit Kageyama in einem Raum zu sein, weshalb er den Blick starr auf sein Getränk richtete und auf seinem Stuhl hin und her rutschte. Als er doch kurz nach oben schielte, schaute Kageyama gerade gedankenverloren aus dem großen Fenster in den Abend. Doch als ob er Tatsuyas Blick spüren würde, drehte er sich zu ihm rum und schaute ihm jetzt in die Augen. Ertappt senkte Tatsuya wieder seinen Blick und wurde rot um die Nase.
"Sag mal-", durchbrachen beide gleichzeitig die Stille.
"Eh-ehm, entschuldige! Fang du doch bitte an", stammelte Tatsuya verlegen.
"Eh, nein, nein. Ich hab' dich genauso unterbrochen", erwiderte Kageyama und kratzte sich am Hinterkopf. "Was wolltest du sagen?"
"I-ich, eh, also. I-ich wollte dich fragen, o-ob du mir zeigen kannst, also wie d-du das mit dem anhaltenden Ball in der Luft machst. A-also I-ich finde das nämlich ziemlich beeindruckend", stotterte Tatsuya mit einem schüchternen Lächeln und sah hoch zu Kageyama. Allerdings senkte er peinlich berührt wieder seinen Blick.

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