| 08. Kapitel |

1.2K 50 3
                                    

In ein angenehmes Schweigen gehüllt, machten Fred und ich uns wieder zurück auf den Weg nach Hogwarts. Wir hatten unsere Finger ineinander verschlungen und jeweils ein seliges Grinsen auf den Lippen. Es fühlte sich so an, als würden tausende von Doxys in meinem Bauch tanzen, und langsam schmerzen meine Mundwinkel von dem vielen Lächeln, das ich tatsächlich bei jedem Treffen mit Fred auf den Lippen hatte. Fred Weasley zu küssen, war eine gute Entscheidung gewesen. Nach einem kurzen Moment der Verwirrung hatte Fred den Kuss erwidert und mich fest an sich gedrückt. Ich hatte gegrinst, da ich es kaum glauben konnte, dass ich gerade meinen ersten Kuss gehabt hatte. Einen Weasley zu küssen, war an und für sich keine gute Idee gewesen, und dennoch fühlte es sich in diesem Moment einfach richtig an. Im Honigtopf angekommen, bedankte Fred sich bei Mr. Flume, dem Eigentümer, und nahm seinen voll gestopften Rucksack mit Süßigkeiten an sich. Er bezahlte Flume und ging anschließend von mir begleitet wieder hinunter in den Keller. Der Rotschopf schob die Platte wieder auf die Seite und sprang vor mir hinein, nur um mir dann wieder seine Hand entgegenzuhalten. Und während ich mit meinem Zauberstab den Gang erleuchtete, schob Fred die Platte wieder über uns und blieb neben mir stehen.

"Kate, ich möchte dich nur wissen lassen, dass du dich nicht dazu verpflichtet fühlen musst, mit mir Zeit zu verbringen. Du hast sicherlich auch noch andere Sachen zu erledigen", sagte er und blickte auf mich hinunter. Er musste gebückt in dem Geheimgang stehen, doch ich schenkte ihm nur ein breites Grinsen und murmelte: "Fred, ich hätte mir heute nichts Besseres vorstellen können, als mit dir durch Hogsmeade zu gehen. Manchmal muss selbst ich mir eine Auszeit nehmen, um mal runter zu kommen. Außerdem war ich mit meinen Hausaufgaben eh schon fertig, also ist alles in Ordnung." Seine Lippen zogen sich zu einem breiten Grinsen und schneller, als ich denken konnte, hatten seine Hände mein Gesicht umfasst und er seine Lippen auf meine gepresst. Ich erwiderte den Kuss, und grinste sogar in diesen hinein. Nach einer Weile ließen wir voneinander ab und entschieden uns dazu wieder zurück zum Schloss zu gehen. In wenigen Minuten würde das Abendessen auf den Tischen stehen, und weder Fred noch ich wollten, das köstliche Abendmahl verpassen.

Vorsichtig kletterten wir wieder aus dem Rücken der buckligen Hexe, und stellten erfreut fest, dass sich niemand auf den Flur befand. "So, wir sehen uns dann beim Abendessen, denke ich mal", sagte ich und fummelte an den Enden meines Schals herum. Fred nickte lächelnd und gerade als ich mich umdrehen wollte, um zu meinem Gemeinschaftsraum zu gehen, packte mich eine Hand von hinten, und drehte mich wieder zu ihm um. "Wenn du möchtest, können wir ja morgen vielleicht ein bisschen Quidditch spielen. Du vermisst es doch sicherlich auch, oder?", fragte er mich und ich stimmte ihm sofort zu: "Ja, ich frage mich, ob ich überhaupt noch den Quaffel fangen kann." "Ich habe morgen Nachmittag nur eine Doppelstunde, wenn du magst, können wir danach auf das Feld gehen", schlug Fred vor und ich nickte zögerlich, aber zustimmend. "Ich habe eine Doppelstunde Kräuterkunde und dann noch eine Stunde Arithmantik, aber danach kann ich auf das Feld kommen, wenn du möchtest", sagte ich und grinste ihn an. "Okay, dann bis morgen", sagte Fred, blickte sich suchend um und drückte mir nochmals einen Kuss auf den Mund. "Man sieht sich", sagte ich mit einem schelmischen Grinsen und entfernte mich langsam von dem Zwilling. Fred ging in die Richtung seines Gemeinschaftsraumes, während ich in die entgegen gesetzte Richtung ging.

In meinem Schlafsaal angekommen, wartete Charly schon sehnsüchtig auf meinen Bericht über den vergangenen Nachmittag. Sie saß auf ihrem Bett, als ich mich aus den dicken Wintersachen schälte. "Also, erzähl. Was habt ihr so gemacht?", fragte sie mich und ich ertappte mich dabei, wie mir das Blut in die Wangen schoss. Betreten blickte ich auf meine nassen Schuhspitzen und zuckte mit den Schultern. "Wir haben ein paar Butterbier getrunken und haben uns dann vielleicht geküsst", murmelte ich leise und zum Ende hin war es eher ein Wispern. Ich zog meine Schuhe mitsamt Socken aus, da auch diese durch Matschwetter durchnässt waren. "Geküsst? Also so wirklich geküsst? Mit Zunge und allem?", fragte die Blondhaarige mich und sah mich mit großen Augen an. Ich nickte und wie ein Kleinkind schlug sie begeistert in ihre Hände und sprang auf der Matratze auf und ab. "Bei Merlin, das ist ja so süß!", rief sie aus und schlug ihre Hände vor ihren Mund, und zwang mich dazu meine Augen zu verdrehen. "Recht viel mehr ist nicht passiert. Und jetzt entspann dich bitte. Es muss ja nicht ganz Ravenclaw wissen, dass ich mich mit einem Gryffindor getroffen habe", sprach ich und wechselte in eine bequeme Hose. "Gut, aber auch nur, weil wir seit der ersten Klasse befreundet sind", gab Charly nach und stand von ihrem Bett auf um mich in eine Umarmung zu drücken. Gemeinsam gingen wir in die große Halle. Doch selbst während dem Essen ertappte ich mich immer wieder dabei, wie ich hinüber zum Gryffindor-Tisch blickte und dort eine Horde Rotschöpfe erblickte. Und natürlich konnte ich den Blick von Fred auffangen, der mich angrinste und kurz darauf von George in die Rippen geboxt wurde.

Königsblau | Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt