| 34. Kapitel |

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Ich zuckte erschrocken zusammen, als ich die Stimmen der Zwillinge wahrnahm. Ich öffnete meine Augen und richtete mich etwas auf. Meine Schläfe schmerzte, als ich mich von Freds Schulter, gegen die ich gelehnt war, aufrichtete. „Na Schlafmütze, auch mal wieder wach?", fragte George mich neckend, während Fred mich einfach nur angrinste und sagte: „Bei Merlin, du siehst so süß aus, wenn du gerade erst aufgewacht bist." „Ja, man könnte fast meinen, dass du niemanden etwas zuleide tun könntest. Ein Glück kennen wir dich jetzt schon lange genug, dass das auf keinen Fall der Fall ist", meinte George nur weiter und ich schüttelte meinen Kopf. „Ihr seid so nervig. Wo sind Charly und Lee?", fragte ich sie und sah mich im Raum der Wünsche um. Doch lediglich wir drei befanden uns darin. „Sind vor ein paar Stunden gegangen. Ist schon nach der Sperrstunde, wir sollten wohl auch lieber hierbleiben, bevor die pinke Pest uns erwischt", sagte Fred und legte seinen Arm um mich. Ich stimmte ihm zu.

„Was habt ihr gerade besprochen?", fragte ich sie und rieb mir kurz meine Augen. Schuldbewusst sahen sie beiden sich an, ehe sie ihren Blick senkten. Verwirrt sah ich zwischen ihnen hin und her. „Was ist los?", fragte ich sie und Fred meinte nur: „Ach, nichts Besonderes. Wir haben uns nur über unsere Flucht unterhalten." „Und was habt ihr geplant?", fragte ich interessiert und setzte mich nun aufrecht neben sie. Die Rothaarigen tauschten einen unsicheren Blick aus, ehe sie sagten: „Wir sind der Meinung, dass du hierbleiben solltest. Ich weiß, du willst das nicht, aber." Fred stockte, doch George fuhr für ihn fort: „Aber es war nun schon mal immer der Traum von uns beiden. Du wolltest doch schon immer Heilerin werden, und wenn du keinen Abschluss machst, ist das eben nicht mehr möglich." Fassungslos sah ich zwischen den beiden hin und her. „Das ist jetzt nicht euer Ernst?", sagte ich und schluckte schwer. „Ihr wollt mich also gar nicht dabeihaben?", fragte ich und sah mit leicht geöffnetem Mund zwischen den Zwillingen hin und her. „Nein Kate, so war das nicht gemeint. Nur, dass du zwei Monate später zu uns stößt. Dein Abschluss ist wichtig. Wichtiger als unser Laden, zumindest für dich", sagte Fred und nahm vorsichtig meine Hand in seine. Ich sah auf den Boden und schluckte ein weiteres Mal. Also war Charly nicht allein mit ihrer Meinung, dass ich die Schule fertigmachen sollte. Es versetzte mir einen tiefen Stich in meiner Brust, als mir dies schmerzlich bewusst wurde.

„Ich verstehe. Aber wie kann ich euch helfen, dass es wohl der epischste Abgang der ganzen Geschichte von Hogwarts wird?"

***

Entspannt saß ich auf einer kalten Steinmauer und las in dem Buch, das Remus mir zu Weihnachten geschenkt hatte. Es hatte so viele nützliche Zauber in sich, sodass ich mir sicher war, wenn ich das nächste Mal zur Sitzung bei ihm geladen werden würde, ich noch besser vorbereitet war als sonst. Kurz sah ich auf und ließ meinen Blick über die Ländereien von Hogwarts schweifen. Sehnsüchtig sah ich zum Quidditchfeld, und konnte in der Ferne erkennen, wie Rodger Davies das Ravenclaw Team über das Feld kommandierte. Ich wäre gern Teil des Teams geworden. Vielleicht hätte ich sogar eine Karriere als Profispielerin in Betracht gezogen, doch dies war nun auch Geschichte. Jetzt war Mitte Mai und schon bald würden die Prüfungen stattfinden. Ich schluckte schwer und versuchte, nicht allzu verbittert an Umbridge zu denken. Sie würde früher oder später schon noch ihr wahres Wunder erleben, wenn sich tatsächlich herausstellen würde, dass der dunkle Lord tatsächlich zurück sei.

Ein ziemlich gehetzt aussehender Flich ließ mich Aufsehen. Verwirrt zog ich meine Augenbraun hoch und wollte mich gerade wieder meinem Buch widmen, als die Tür zu seinem Büro laut gegen die Wand knallte und er wenige Sekunden später darin anfing, alles auf den Kopf zu stellen. „Wo sind sie denn nur? Wo sind sie? Ach, meine wunderhübschen Peitschen, viel zu selten sind sie in Gebrauch gewesen. Ah! Da seid ihr ja", meinte er außer Atem und ich sah erschrocken auf. Warum bei Merlins Bart waren ihm seine Peitschen jetzt so wichtig? Ich blickte in die Richtung, aus der er gekommen war, und erkannte, dass sich ganze Schülermassen in Richtung große Halle drückten. Ich sprang von der kleinen Mauer hinunter und begab mich selbst in diese Richtung.

Königsblau | Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt