| 40. Kapitel |

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Catherine,

ich habe das Verschwindekabinett gefunden. Du hattest recht. Es hat sich im Raum der Wünsche befunden. Was soll ich als Nächstes tun? Der Herr möchte sicherlich so schnell wie möglich nach Hogwarts kommen, aber können wir das nicht etwas aufschieben? Ich bin noch nicht soweit, um ihn zu töten. Ich habe jedoch eine Idee, brauche dabei jedoch deine Hilfe. Wann kannst du nach Hogsmeade kommen? Nächstes Wochenende könnten wir uns dort treffen.

Grüße, Draco

Hallo Draco,

es ist noch immer der Plan, so schnell wie möglich nach Hogwarts einzumarschieren. Er wartet nur noch darauf, dass das Kabinett die letzte Prüfung bestanden hat. Recht viel länger kann ich es leider nicht mehr aufschieben, ich versuche jedoch mein Bestes. Ich werde am Wochenende nach Hogsmeade kommen. Um drei Uhr treffen wir uns in der Gasse zwischen dem Honigtopf und dem drei Besen. Sei pünktlich. Niemand darf uns erwischen.

Kate

***

Dichter Schnee lag über Schottland, und erschrocken rutschte ich einige Meter, als ich auf den eisigen Boden landete. Noch immer war ich kein großer Fan vom Apparieren, doch so konnte ich wenigstens schnell von einem zum anderen Ort wechseln. Ich war hinter einigen hohen Bäumen appariert, sodass wenig Gefahr bestand, dass mich dort jemand erwischte. Ich zog meine schwarze Kapuze tief in mein Gesicht und trat aus dem Dickicht hinaus. Die heulende Hütte stand noch immer verlassen da, und ein wehmütiges Grinsen setzte sich auf meine Lippen, als mir bewusst wurde, dass ich schon bald wieder Remus begegnen würde. Ich freute mich darauf, meinen Patenonkel wieder zu sehen. Seit meinem letzten Besuch im Sommer und den wenigen Ordenssitzungen, denen wir gleichzeitig beiwohnen konnten, hatten wir uns so gut wie gar nicht mehr gesehen. Fred und George hatten die Aufgabe bekommen, die Winkelgasse im Auge zu behalten, und dank unseres Sortiments konnten wir auch die Nokturngasse beobachten. Doch bis jetzt war nichts Außergewöhnliches geschehen.

Ich schlenderte den Weg zum Dorf hinab und stellte mich in den Schatten, ehe ich die vorbeidrängenden Schülermassen beobachtete. Sie alle schienen fröhlich und ausgelassen zu sein, und freuten sich schon auf ihre Ferien zu Haus. Ich erinnerte mich gerne an meine Schulzeit zurück, vor allem an die Ausflüge in das Dorf. Die Treffen im drei Besen mit der Quidditchmannschaft zur Besprechung zur neuen Strategie gegen Gryffindor oder Slytherin. Ich schloss für einen Moment und atmete die kristallklare Luft ein. Doch dann überkam mich das Gefühl, dass ich keine Luft mehr bekam, und ich öffnete sie wieder. Ich senkte meinen Kopf und atmete stockend aus. Meine Brust schien sich zusammenzuziehen und schwer schluckte ich die letzte Spucke hinunter. Meine Gedanken rasten, und langsam glitt zu ich Boden. Das Treffen mit Draco rückte in den Hintergrund. Stattdessen konzentrierte ich mich auf meine Atmung und versuchte, die aufkommende Panik zu unterdrücken. Wieder schloss ich meine Augen und atmete tief durch. Konzentriert senkte ich meinen Kopf und atmete tief aus. Den Kopf in meinen Händen vergraben, saß ich die Panikattacke aus. Ich vermisste es, einfach unbeschwert herumzulaufen, ohne dabei Angst haben zu müssen, gleich um die Ecke gebracht zu werden.

„Catherine? Geht es dir nicht gut?", plötzlich die Stimme von Malfoy rechts neben mir. Ich sah auf, doch er hatte schon seine Hand auf meine Schulter gelegt und beugte sich besorgt zu mir hinunter. Ich lächelte tapfer und nickte. „Ja, alles in Ordnung. Komm, lass uns an einen Ort gehen, wo uns niemand beobachtet", sagte ich schnell und rappelte mich wieder auf. Für einen Moment schwankte ich beachtlich, und Draco breitete schon seine Arme aus, um mich aufzufangen, doch ich blieb stehen und der Schwindel verschwand. Ich deutete ihm, mir zu folgen und wir gingen an den Rand des verbotenen Waldes. Dracos Unmut wuchs, als wir uns einige Meter hineinwagten und anschließend hinter einer dicken Hecke stehen blieben.

„Also, was hast du herausgefunden? Wie willst du es machen?", fragte ich ihn, nachdem ich einen kleinen Schutzwall um uns errichtet hatte, sodass uns niemand sehen und hören konnte. Der Blondhaarige sah sich unsicher um, sagte dann jedoch: „Ich habe ein Paket für ihn im Mädchenklo im drei Besen deponiert. Katie Bell wird es ihm überbringen und hoffentlich wird es ihn töten." Das letzte Wort sprach er vorsichtig aus. Aufmunternd legte ich meine Hand auf seine Schulter und lächelte ihn vorsichtig an. „Wie kommst du voran? Kannst du das Kabinett etwas manipulieren?", fragte er mich und ich nickte. „Ja, ich habe einige kleinere Fehler entdeckt und selbst hineingemacht. Bis wir die entsprechenden Ersatzteile bekommen, wird es wohl bis in den frühen Sommer dauern. Wir haben also Zeit", antwortete ich ihm, ehe ich schwieg und dem leisen Wald lauschte. Für einen Moment hatte ich das Gefühl gehabt, dass ich jemanden gehört hatte, doch da war niemand.

Ich trat einen Schritt auf ihn zu und sagte: „Hör zu, es ist nicht mehr Sicher, über Eulen und Briefe zu kommunizieren. Kannst du den Patronuszauber?" Sein Gesicht erbleichte. Er schüttelte seinen Kopf: „Nein, mir ist es verboten, diesen Zauber zu können. Er ... er vertreibt doch Dementoren, nicht?" Ich nickte, runzelte aber meine Stirn: „Warum hast du ihn nicht lernen dürfen?" Er zuckte mit den Schultern: „Vermutlich, weil meine Eltern Todesser sind und Dementoren auf der Seite von ihm stehen und wir somit nichts zu befürchten haben?" Erschrocken zog ich meine Augenbraun in die Höhe. „Okay, also ... willst du ihn lernen?", fragte ich ihn, fügte zusätzlich an: „Man kann über den Patronus kommunizieren. So kann nur der Empfänger und der Sender mithören, sonst niemand." Man konnte es Draco ansehen, wie er in sich ring. Doch dann atmete er erschöpft aus und nickte ergeben. „Ja, wenn es so am sichersten für uns ist", sagte er und ich nickte. „Gut, fangen wir gleich an. Denk einfach an deine glücklichste, schönste Erinnerung, die du hast. Dann sprich die Worte: Expecto Patronum. Soll ich es dir einmal vorführen?" Er nickte wortlos, vermutlich noch zu geschockt, dass er tatsächlich so plötzlich einen Zauber der Hellen Seite der Magie erlernen sollte.

Ich schloss meine Augen, dachte an Fred und die Tausende Doxys in meinem Bauch, das Brennen in den Wangen und die Hitze in mir, wenn wir herumalberten, und sprach selbstsicher: „Expecto Patronum" Das Elsterweibchen sprang heraus und flog einige Runden um uns herum. Das warme Gefühl, das sie in unsere eiskalten Körper brachte, zwang Malfoy dazu seine Augenbraun erstaunt in die Höhe zu ziehen. Ich streckte meine Hand aus, so als würde ich die Elster streicheln wollen, doch dann zuckte meine Hand und sie erlosch. Enttäuscht senkte ich meine Hand, sah dann jedoch zu Draco. „Jetzt bist du dran."

Wir verbrachten den ganzen Nachmittag dabei, ehe Draco einen passablen Patronus heraufbeschwören konnte. Ich lächelte, als er sich entspannte und staunend den weißen Nebel betrachtete. Ich lächelte. Dann erklärte ich ihm, dass er noch weiter üben sollte, sodass dieser Nebel eine Gestalt annahm und anschließend, wie er diese Gestalt zum Sprechen brachte.

Die Nacht war schon über uns hereingebrochen, und die Tore zwischen Hogsmeade und Hogwarts waren sicherlich schon verschlossen. Draco schob Panik. Er wusste nicht, wie er zurück in die Schule kommen sollte, also ging ich mit ihm in den Honigtopf. Mr. Flume öffnete überrascht nochmals seine Ladentüren, als ich daran klopfte. „Hallo, würden Sie mir den Gefallen machen und diesen Schüler über den Geheimgang zurück nach Hogwarts gehen lassen?", fragte ich den Mann freundlich. Dieser erkannte mich und rief erfreut aus: „Miss O'Callaghan! Eine Freude, Sie wiederzusehen. Natürlich, Sie wissen ja, wo Sie hinmüssen. Ich habe gehört, Sie haben zusammen mit den Weasley-Zwillingen einen Laden in der Winkelgasse eröffnet. Läuft es gut?", fragte er mich begeistert und ich nickte: „Ja, es läuft wunderbar. Wir ersticken in Aufträgen. Selbst das Ministerium möchte in unsere Schutzartikel investieren. Können Sie sich das vorstellen?" Mr. Flume riss begeistert seine Augen auf und wollte noch weiter mit mir sprechen, doch ich drückte Draco voraus, hinunter in den Keller. „Bis gleich Mr. Flume. Er hier muss nur so schnell wie möglich zurück nach Hogwarts. Einen Moment bitte", sagte ich, und gemeinsam gingen wir die Treppen in den Keller hinunter. Ich schob die Bodenplatte auf die Seite und deutete Draco hineinzuklettern. „Geh diesen Weg einfach entlang. Am Ende kommst du am Rücken der buckligen Hexe heraus. Du musst Dissendium sagen, wenn du bei der Statue angekommen bist. Einfach geradeaus gehen", erklärte ich ihm und Draco nickte. Er drehte sich um, murmelte Lumos und wollte gerade losgehen, als er sich doch noch zu mir umdrehte und sagte: „Danke Kate. Für alles" Ich nickte und Draco verschwand. 

Königsblau | Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt