| 16. Kapitel |

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Fred, George und ich unterhielten uns über ein paar ihrer neuen Ideen, als es an der Tür klopfte und Remus seinen Kopf in das Zimmer hineinsteckte. "Kate, wir haben etwas zu besprechen", sagte er gelassen und mit einem entschuldigenden Grinsen sah ich zu den Zwillingen, als ich aufstand und zu Remus ging. Fred ließ sich aber die Chance nicht entgegen und gab mir einen Klaps auf den Hintern. Jedoch nicht ohne einen ermahnenden Blick von Remus zu bekommen. Das triumphierende Grinsen wurde augenblicklich aus seinem Gesicht gewischt und als hätte er eine saftige Ohrfeige bekommen sah er auf den Boden. Ich folgte Remus aus dem Raum und ging mit ihn in ein frisch gesäubertes Zimmer. Molly tat Sirius den Gefallen, das Haus auf Vordermann zu bringen, da sich über die Jahre niemand darum gekümmert hat. Kreacher, der hin und wieder irgendwelche Befehle von dem Portrait von Mrs. Black entgegen genommen hatte, konnte man nicht dazuzählen.

Remus schloss die Tür hinter uns und ging einige Schritte ohne etwas zu sprechen. Abwartend sah ich ihn an, und setzte mich anschließend auf das Sofa, das mitten im Raum stand. Ich setzte mich, sprang kurz darauf jedoch auf, weil ein Doxy meinen Finger gezwickt hatte. Ich packte ihn an seinem kleinen Kopf und warf ihn mit aller Kraft gegen die Wand. Bewusstlos sank er daran hinunter und blieb reglos liegen. Ich schüttelte mich, setzte mich dann neben Remus und blickte ihn abwartend an. Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf und seufzte tief. "Kate ich", er stockte für einen Moment, fuhr dann aber fort: "Ich kann dich verstehen wenn du diesem Haus entfliehen möchtest. Aber es ist da draußen nicht sicher für dich. Ein Todesser könnte hinter jeder Hausecke stehen und dich mit einem wisch seines Zauberstabes umbringen. Ich sorge mich um dich, wenn du so lange weg bist und niemanden sagst wohin du gehst." Ich schluckte schwer und senkte betreten meinen Kopf. Ich hatte nicht gewusst, dass Remus so empfand. "Es tut mir Leid. Die letzten Tage ... waren nicht einfach für mich. Ich habe so viel neues über meinen Vater erfahren. Ich habe das Gefühl, ihn gar nicht gekannt zu haben" Tränen sammelten sich in meinen Augenwinkeln, doch ich blinzelte sie schnell weg. Ich hatte wieder das Gefühl, dass ein Amboss sich auf meine Brust legte, doch ich versuchte dies zu ignorieren. Remus rückte ein Stück zu mir auf und legte seine Hand auf meine Schulter.

Ich sah zu ihm auf und lächelte ihn schwach an. "Ich war bei meiner Mutter", sagte ich und auf Remus' Gesicht machte sich Unbehagen breit. Er rutschte kaum merklich ein Stück von mir ab und verengte seine Augenbrauen. "Sie möchte mich nicht bei sich haben. Es hat sie gar nicht interessiert, dass Dad ermordet wurde. Und das schlimmste ist, ich weiß auch von wem!", sagte ich mit zittriger Stimme und wandte meinen Blick von meinem alten Professor ab. Ich wusste, dass Remus enttäuscht von mir war. Erst war ich ohne auch nur ein Wort zu sagen verschwunden, dann war ich ausgerechnet noch zu meiner Mutter gereist und nun hatte ich auch noch in Erfahrung gebracht wer meinen Vater getötet hatte. Enttäuscht von mir selbst, schloss ich meine Augen und schüttelte kaum merklich meinen Kopf. Ich war kein Deut besser, wie diese Anhänger vom dunklen Lord. "Kate, wer hat ihn getötet?", fragte Remus und klang dabei so gefasst, und dennoch alarmiert. Ich atmete tief durch und während ich ausamtete hauchte ich: "Augustus Rockwood." Remus kniff seine Augen zusammen und wandte seinen Blick von mir ab. "Wie kommst du darauf, dass Rockwood ...?" Ich unterbrach ihn: "Malfoy hat mich eine Querstraße von dem Haus meiner Mutter abgefangen und mir alles erzählt." Ich brach ab und schüttelte mich. Ich vertraute Remus, doch ich war mir im Moment nicht sicher, ob ich ihm alles erzählen sollte. Doch ich sprang über meinen Schatten und sagte: "Er hat mir einen Platz in seinen Reihen angeboten. Ich soll ihm eine Eule schicken, wenn ich mich für seine Seite entschlossen habe", fügte ich an und sah unsicher zu Remus auf. Fassungslos sah dieser mich an und stand wenige Sekunden später auf. "Er hat was?", fragte er und konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was sich in diesen fünf Stunden alles abgespielt hatte. "Es könnte eine fiese Falle sein", murmelte er vor sich hin und hatte seine Finger an sein Kinn gehalten, und ging grübelnd hin und her. Der Doxy an der Wand, hatte sich langsam wieder aufgerappelt, sah aber mit einem verwirrten Gesichtsausdruck Remus beim Auf und Ab gehen zu.

"Was soll ich nun tun Remus? Wenn Du-weißt-schon-wer wieder da ist, und ich nicht auf seiner Seite stehe, wird er mich als einer der ersten um die Ecke bringen. Remus, ich bin noch zu Jung um zu sterben", wieder sammelten sich Tränen in meinen Augen und mein alter Verteidigungslehrer blieb vor mir stehen, sah mich überlegend an und deutete mir anschließend ihm zu folgen. "Ich habe eine Idee. Die nächste Sitzung beginnt gleich, dort werden wir deine Aufnahme besprechen. Ich werde deine Aufgabe vorschlagen, und denn du Glück, oder je nachdem wie du es nennen willst auch Pech, darfst du sie Ausführen. Es wäre ein großer Vorteil, und würde eine Menge Sicherheit bringen, aber ich bin mir nicht sicher, ob du dieser Aufgabe gewachsen bist. Immerhin willst du doch Heilerin werden, oder etwa nicht?", ratterte Remus hinunter und ging die Treppen hinunter in die Küche. Wortlos folgte ich ihm und erkannte, dass einige Personen sich schon in dem Raum aufhielten, die ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte. Teils mitleidig, teils argwöhnisch musterten sie mich, widmeten sich dann aber wieder ihren Gesprächen. Wortlos folgte ich Remus, der sich neben Tonks stellte und anschließend mit Professor Dumbledore um ein Gespräch unter Vier Augen bat. Nach einer Weile erst begriff ich, dass dies tatsächlich eine Ordensversammlung war und ich fragte leise Tonks: "Darf ich überhaupt hier sein, wenn ich nicht Mitglied bin?" Sie zuckte mit den Schultern und sagte: "Keine Ahnung, aber hey, immerhin geht es um deine Aufnahme, also denke ich, dass es schon klar geht." Also blieb ich und setzte mich neben Tonks, weit weg von den anderen Menschen.

Dumbledore eröffnete die Sitzung und verteilte einige Aufgaben an andere Mitglieder, dann machte er eine lange Pause und sah mich dabei an. "Im Folge der Ermordung an Patrick O'Callaghan, schlage ich vor seine Tochter Catherine O'Callaghan in den Orden aufzunehmen. Sie ist zwar schon Siebzehn, hat jedoch Hogwarts noch nicht abgeschlossen. Sie sagte, sie würde die Schule abbrechen, um für den Orden zu arbeiten, dies haben wir ihr jedoch nicht erlaubt", er machte eine kurze Pause, während sich alle Blicke auf mich richteten. Ich versank ein wenig in meinem Stuhl und starrte auf das Astloch in dem Tisch. Sirius prustete leise, und ich hörte wie Professor Snape seine Nase angewidert hoch zog. Dumbledore fuhr fort: "Wer alles dafür sein sollte, Kate in den Orden aufzunehmen und ihr eine spezielle Aufgabe zukommen zu lassen, soll nun die Hand heben. Ich möchte noch mal anmerken, dass wir jede Hilfe gebrauchen können und jeder Anwesende in diesem Raum, oder zumindest die meisten", er zwinkerte Tonks zu, "Patrick kannten und wussten, wie Talentiert und Gut er war. Kate steht ihm in nichts nach. Sie ist eine sehr gute Duellantin und hat alle ihre ZAG's mit sehr guten Noten abschlossen. Ich bin mir sicher, dass sie der Aufgabe gewachsen ist." Auffordernd sah er die Mitglieder an, die nach und nach ihre Hände hoben. Tonks war die Erste, die ihre Hand hochsteckte und schon fast von ihrem Stuhl aufsprang. Dumbledore selbst, einige andere Mitglieder, ja sogar McGonagall, Snape und Sirius Black hoben ihre Hände. Am Ende waren Molly, Arthur und Remus die Einzigen, die ihre Hand nicht gehoben hatten. "Das nenne ich eine klare Entscheidung für die Aufnahme von Catherine O'Callaghan in den Orden des Phönix. Kate, deine Aufgabe wird sein, das Angebot, dass du von Lucius Malfoy bekommen hast, anzunehmen. Du wirst als Spion für uns arbeiten, genauso wie Professor Snape dies für uns tut. Es ist immer besser, wenn man zwei Paar Augen und Ohren hinter den feindlichen Linien hat, als nur eines. Deine Aufgabe wird es sein, die Todesser auszuspionieren, ihnen falsche Informationen zukommen zu lassen und sie ein bisschen an der Nase herumzuführen. Zuerst wirst du Okklumentik Stunden bei Professor Snape nehmen müssen, danach wirst du Voldemort und seinen Anhängern vorgestellt. Severus hier", er blickte auf den schwarzhaarigen Mann hinunter, und legte seine Hand auf seine Schulter, "Wird dir alles Nötige beibringen. Nun denn, ich erkläre die Sitzung hiermit für beendet."

Der Schulleiter nickte dankend und lächelte mich an. Dann verschwand er durch die Küchentür und die anderen Mitglieder folgten ihm schweigend. Allein Tonks, Snape, Arthur und Molly Weasley, Remus und Sirus blieben zurück. Ich ging auf Snape zu, der sagte: "Ich werde sie von nun an täglich holen um mit ihnen Okklumentik zu üben. Sie müssen diese Kunst perfekt beherrschen oder er wird aus ihnen alles herausbekommen was sie über den Orden wissen. Morgen um Sieben Uhr starten wir", sagte er und verschwand ebenfalls. Ich drehte mich wortlos um und grinste leicht die Übrig geblieben an. Ich hatte noch gar nicht verstanden, was dieser Schritt für mich bedeutete.

Mit ausgebreiteten Armen ging Molly auf mich zu und drückte mich in eine feste Umarmung. "Du bringst Sicherheit für meine Kinder und uns. Der dunkle Lord würde sich niemals trauen uns anzugreifen, wenn du mit Fred zusammen bist. Er weiß, dass Harry uns nahe steht, dass wir mehr wissen, als wir zugeben. Wir hätten diesen extra Schutz nicht nötig, und verstehen, wenn du diesen Auftrag nicht annehmen möchtest. Du bist jetzt ein Teil der Familie Kate. Ein Teil der Weasleys.", sagte sie und zum ersten Mal, seit dem Tod meines Vaters weinte ich wieder. Doch dieses Mal aus Freude, eine neue Familie bekommen zu haben. Ich löse mich von Molly und ging mit Tränen in den Augen auf Remus zu. "Danke", murmelte ich in seine Halsbeuge und umarmte auch ihn.

Königsblau | Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt