Fred und ich hatten am heutigen Tag unseren Jahrestag gehabt. Mit einem noch immer verträumten Lächeln ging ich den Flur entlang und schwebte auf Wolke sieben. Wir hatten unseren Nachmittagsunterricht geschwänzt und hatten und über die bucklige Hexe auf den Weg nach Hogsmeade gemacht. Wie auch unser erstes Date hatten wir es uns bei ein paar Butterbier im drei Besen gemütlich gemacht und waren nach einem ausgedehnten Spaziergang wieder zurück über den Honigtopf nach Hogwarts gegangen. Wir konnten von Glück sprechen, dass uns die pinkte Pest nicht über den Weg gelaufen war, denn sonst hätten wir vermutlich unser gesamtes Schuljahr noch nachsitzen müssen. Mittlerweile waren auch Fred und George in den Genuss gekommen, bei ihr ihre Strafarbeiten zu machen. Sie wehrten sich jedoch nicht so stark wie ich, da sie wussten, was im schlimmsten Fall dabei herauskommen könnte, und so waren die fünf Stunden bei ihnen schneller vorbeigegangen als bei mir. Dies hielt sie jedoch nicht davon ab, ihr zusammen mit Peeves Streiche zu spielen.
Wir hatten uns über den Laden unterhalten, und obwohl es klar war, dass wir die Schule mit großem Brimborium verlassen wollten, wollte Fred nicht, dass ich vor meinen Prüfungen ging und die Schule abbrach. Er meinte, dass ich noch immer eine Chance hatte, eine gute Heilerin zu werden, auch wenn ich schon die Hoffnung aufgegeben hatte. Ich wusste, dass das Buch, das mir Remus auf Weihnachten geschenkt hatte, mir viel half, und dennoch war mir klar, dass ich niemals die Noten erzielen würde, die ich benötigte. Umbridges Unterricht verbrachte ich die meiste Zeit damit, Bilder an den Rand ihres ach so großartigen Buches zu kritzeln oder zumindest so zu tun, als würde ich aufmerksam das Buch lesen.
Im Schlafsaal der Mädchen angekommen, setzte ich mich zu Charly auf das Bett. Sie war noch immer mit Lee zusammen, und sie schien um so viel glücklicher, als sie es mit Peter Mills war. Jedes Mal, wenn wir über die Jungs sprachen, hatte sie ein breites Grinsen auf den Lippen, und schon fast automatisch sprang sie immer auf und ab, wenn Lee im Unterricht etwas richtig beantwortet hatte. Ich seufzte, als ich mich auf das weiche Bett fallen ließ und grinste Charly breit an. „War es so schön?", fragte sie mich und sah von ihrem Buch auf. Ich nickte und sagte: „Ja, es war wunderbar. Vielleicht spricht auch nur das Butterbier aus mir, aber Fred ist wirklich jemand besonderes." Charly lächelte wissend und murmelte: „Ja, das sind alle drei von ihnen. Sind George und Angelina jetzt eigentlich zusammen?" Ich schüttelte meinen Kopf: „Nein, George hat zu viel Angst vor ihr. Er befürchtet, dass wenn er sie nach einem Date fragt, sie ihm einen Klatscher auf den Hals jagt." Charly gluckste auf und schüttelte ihren Kopf. „Zutrauen wäre es ihr aber", erwiderte sie und schlug das Buch vor sich zu. „Ich habe keinen Bock mehr auf Zaubertränke. Gibt es sonst etwas Neues? Wie waren deine Ferien eigentlich? Ich bin noch gar nicht dazu gekommen, dich danach zu fragen", sagte sie und warf das Buch unachtsam auf den Stapel anderer Bücher neben ihrem Bett.
Für einen Moment kamen mir die Bilder von Arthurs Angriff, die kurze Unterhaltung mit Draco Malfoy und das Foltern des dunklen Lords hoch, doch ich ignorierte die Gänsehaut, die sich sofort gebildet hatte, und schüttelte mich. Ich zuckte mit den Schultern und meinte: „Nun ja, Freds Dad ging es Weihnachten über nicht sonderlich gut, aber jetzt ist es auf dem Weg der Besserung. Sonst war nicht wirklich was los." „Stimmt. Meine Mom hat mir erzählt, dass er nicht arbeiten kann. Im Ministerium spricht sich so etwas schnell rum", sagte sie und nickte wissend, „Man sagt, er sei angegriffen worden?" Ich zuckte zurück, nickte dann aber zustimmend: „Ja, eine Schlange hat ihn drei Mal gebissen. Sie hatte aggressives Gift in sich."
„Sonst noch etwas?", fragte sie mich und musterte mich kritisch. Sie hatte ihren Kopf schief gelegt und musterte mich mit ihren Augen fragend. „Nein, wieso?", fragte ich sie zurück und lehnte mich etwas nach hinten. „Kate, ich glaube Harry. Jetzt über Weihnachten ist meine Mutter ziemlich verrückt geworden. Sie meinte, dass Dumbledore doch keine Ahnung habe und er lieber auf Fudge hören sollte. Aber du hast Recht, Cedric kann nicht einfach Tod umgefallen sein. Ich glaube, dass du-weiß-schon-wer wieder da ist, und wenn ich mir dich so ansehe, stimmt das auch. Du hast schon wieder abgenommen und so wirklich gesund schaust du auch nicht aus. Und lüg mich ja nicht an, aber ich weiß, dass etwas im Busch ist", sagte Charly und hob mahnend ihren Finger.
Meine Hände fingen wieder zu zittern an. Doch ich riss mich zusammen und sagte: „Ja weißt du." Ich stockte. „Weißt du, Fred und George planen die Schule zu schmeißen und mit großem Krach die Schule zu verlassen. Und ich bin tatsächlich am Überlegen, ob ich nicht einfach mit ihnen gehe. Umbridge ist die Hölle. Und selbstständig zu werden und einen eigenen Scherzartikelladen zu führen, klingt doch gar nicht so schlecht, oder?" Ich dankte meinem Verstand, dass mir diese Ausrede so schnell eingefallen war, und entspannte mich wieder, als Charly sie mir wirklich abkaufte. Sie nickte verstehend und meinte: „Wenn es dich glücklich macht, solltest du mit ihnen gehen. Ich bin mir sicher, dass die beiden auch gut ohne Schulabschluss zurechtkommen, doch falls wirklich nur falls eines Tages Mal mit Fred Schluss sein sollte, stehst du Job und ohne Abschluss da. Du wirst du schwertun, eine Arbeit zu finden." Ich zuckte mit den Schultern. „Das Risiko ist es doch Wert oder nicht?"
Wir unterhielten uns noch eine Weile, ehe Alice uns bat, etwas leiser zu sein. Ich ging ins Bett und zog meine Beine an mich, sodass ich zusammengerollt im Bett lag. Noch eine Weile dachte ich über unser Gespräch nach. Charly hatte recht. Falls mit Fred Schluss sein sollte, so würde ich ohne alles dastehen. Vielleicht könnte ich im Tropfenden Kessel oder im Drei Besen kellnern, oder sogar Professorin in Hogwarts werden können, doch ich war mir sicher, dass Dumbledore lieber Lehrer einstellte, die einen Abschluss hatten. Wobei, da wäre ich mir nicht mehr so sicher. Immerhin hatte er Quirrel eingestellt, und der hatte er, dessen Namen nicht genannt werden durfte, auf dem Hinterkopf herumgetragen. Und der falsche Mad-Eye. Bei ihm hatte er nicht einmal erkannt, dass Barty Chrouch Junior ihn mit einem Vielsafttrank überlistet hatte. Und Umbridge, die wohl unkompetenteste Lehrerin, die mir je in meinem Leben unterkommen war.
Ich drehte mich auf die andere Seite und versuchte mir weniger Gedanken darüber zu machen, doch meine Entscheidung war bereits gefallen. Ich würde alles hinschmeißen, und ich würde zusammen mit den Zwillingen einen Laden in der Winkelgasse eröffnen. Und es würde die Party unseres Lebens werden.
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Königsblau | Fred Weasley
ФанфикGeboren als Halbblut und verstoßen von ihrer eigenen Mutter lebt Catherine O'Callaghan zusammen mit ihrem Vater an der irischen Westküste und genießt ihr Hexendasein in vollen Zügen. Das fünfte Schuljahr in Hogwarts abgeschlossen und schon eine Kar...