Elian, der verfluchte Waldgeist, der zu einem Walddämonen wurde und seinen Gefährten in der Geschichte von Harper, erhält nun seine eigene Geschichte.
Eine Liebe zwischen zwei Personen, deren Liebe reiner und wahrer ist, als alles andere.
Und ihr...
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Sanft strichen sie mir die Haare mit einer Bürste zurück und banden sie zu einem tiefen Zopf zusammen. Jeweils eine breitere Strähne fiel an meiner Schläfe herunter, da sie zu kurz waren, um in den Zopf zu gehen. Um das Haargummi wickelten sie Elladans blaues Band. Eigentlich gehörte es nicht dazu, dass man Schmuck bei der Zeremonie trug, doch war dies eine Ausnahme. Mit ruhigen Fingern legten sie mir den langen schlicht weißen Mantel um. Es war mehr wie ein Kleid, eine Robe, wie die von Priestern. Ohne irgendwelche Verzierungen oder sonstiges. Einfach weiß. Schuhe trug ich keine, sondern musste mit nackten Füßen über den kalten Boden laufen.
»Majestät.« Ruhig hob ich meinen Kopf und sah durch den riesigen Spiegel zu dem Butler, der hinter mir stand und meine Krone in seinen Händen hielt. Ich drehte mich zu ihm und senkte mein Haupt, damit er mir die Krone auf den Kopf setzen konnte. Dann legte er mir den Schleier über, der den ganzen Kopf bedeckte.
Ich zeigte keine Emotionen, als ich mich zurück zum Spiegel drehte und mich betrachtete. Ruhig strich ich über den weißen Stoff und schloss meine Augen. Suchte in meinen Inneren nach Ruhe. Obwohl mein Herz vor Nervosität pochte.
»Eln«, machte Kain auf sich aufmerksam, der gerade ins Zimmer trat. Ohne auf ihn zu antworten, öffnete ich meine Augen und sah ihn durch den Spiegel an. Eigentlich sollte er heute besonders vorsichtig sein, mit was er mich ansprach. Denn heute würde ich zu seinem König werden. Doch ließ ich es ihm durchgehen. Es tat gut von ihm so genannt zu werden, weil es den Druck von mir nahm. Noch einmal atmete ich tief durch, ehe ich von dem kleinen Hocker herunter stieg und auf ihn zu lief. Vor ihm blieb ich stehen und sah zu ihm hoch. Er sah zu mir runter. Stumm tauschten wir unsere Gedanken aus, ehe er zur Seite trat und mich passieren ließ.
Er war anders gekleidet als sonst. Heute representierte er nicht meinen Schatten, sondern mein Licht. Er war genauso wie ich weiß gekleidet, doch edler als ich. Er trug den Schnitt seiner normalen Uniform, doch eben in weiß, und mit einigen schwarzen Verzierungen. An seiner Hüfte trug er wie immer sein Schwert, genauso wie er heute meines mit sich trug, und seine Haare waren wie immer hochgebunden.
Unsere Schritte halten an den Wänden wieder, schallten wie ein Echo in meinen Ohren wieder. Und desto näher wir dem Thronsaal kamen, desto mehr stieg die Nervosität in mir auf. Schweigend blieben wir vor den gigantischen Flügeltüren stehen, mein Blick wanderte wieder zu ihm.
»Wenn Silvan und ich gekrönt sind, werde ich ihn zurück nach Hause schicken«, sagte ich. Kains Augen weiteten sich. Er öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, doch ich unterbrach ihn schon, bevor er überhaupt ansetzen konnte. »Nicht so, dass er nicht zurück zu mir kann. Du weißt, was er gleich erhalten wird, und was er gleich sein wird. Aber er soll seinen Schulabschluss machen. Wenn er will, kann er jedes Mal nach der Schule zurückkehren. Aber er soll jedenfalls seinen Abschluss machen.« Mein bester Freund nickte. Gerade wollte er noch was sagen, als seine Augen auf etwas aufmerksam wurden. Mein Blick folgte seinem. Aber nicht, weil er dahin gesehen hatte, sondern weil mein Herz einen Satz gemacht hatte.