Kapitel 2 - Good news

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Als ich am nächsten Morgen meine Augen aufschlug, war das Erste, woran ich dachte, ob Rick sich heute wohl melden würde. So langsam machte sich nun doch etwas Aufregung in mir breit. Immerhin war es das angesagteste Magazin in Los Angeles, wenn nicht in ganz Kalifornien und es wäre wirklich ein Glücksgriff, dafür arbeiten zu dürfen.

Da die anderen alle arbeiten waren, da auch sie, neben der Musik, alle normale Jobs hatten, wenn auch teilweise nur halbe Tage, war niemand da, der mich von meinen Gedanken ablenken konnte. Ich musste mir also selber etwas einfallenlassen.
Ich entschied mich dazu, erst einmal ins Fitnessstudio zu fahren. Was ich natürlich mit meinem Motorrad tat.
Ach, hatte ich das noch gar nicht erwähnt?
Ja, ich war stolze Besitzerin einer schwarzen ‚Indian Sound Bobber - Jack Daniels', einer limited Edition.

Auch so ein Traum von mir, den ich mir unbedingt erfüllen musste

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Auch so ein Traum von mir, den ich mir unbedingt erfüllen musste. Und auch nicht ganz unpraktisch, wenn man die Aufmerksamkeit der Mädels auf sich ziehen wollte.

So stieg ich nun also vor dem Fitnessstudio von meiner Maschine und hatte direkt alle Blicke der weiblichen Fraktion auf mir ruhen.
Innerlich musste ich schon ein wenig schmunzeln. Die meisten kannte ich schon eine ganze Zeit, verstand mich mit allen auch super. Nur leider war keine dabei, die wirklich interessant gewesen wäre. Optisch war eine heißer, als die andere, aber das alleine reichte mir leider nicht. Aber ich war ja jetzt auch nicht hier, um irgendwelche Mädels aufzureißen, sondern um mich abzulenken.
Ich machte mich also auf direktem Weg zur Umkleide. Bevor ich an die Geräte ging, checkte ich noch schnell mein Handy. Vielleicht hatte ich ja doch schon eine Nachricht, die ich während der Fahrt nicht mitbekommen hatte - Fehlanzeige! Ein wenig enttäuscht legte ich mein Smartphone in den Spind und kurz darauf begann ich mit meinem Training.

Zwei stunden später und völlig geschafft, machte ich mich auf den Weg zu den Duschen. Es störte mich nicht, dass dort auch gerade zwei andere Mädels duschten und mich eine von denen von oben bis unten abcheckte. Ich wusste, dass ich meinen Körper nicht verstecken musste. Gerade direkt nach dem Training sah man die leichten Zeichnungen meiner Muskeln nur zu deutlich. Besonders auf meine leicht definierten Bauchmuskeln war ich schon ein wenig stolz.
Ich machte mir einen Spaß daraus und zwinkerte der noch immer starrenden Schönheit zu, worauf diese knallrot anlief und kurze Zeit darauf mit ihrer Freundin die Dusche verließ.
Auch nicht schlimm, dann hatte ich jetzt wenigstens meine Ruhe.
Bevor ich mich wieder auf den Heimweg machte, schaute ich nochmal auf mein Handy - wieder keine Nachricht.
Frustriert setzte ich mich auf mein Bike und fuhr nach Hause.

Nachmittags stand eine Bandprobe in unserem Keller an, den wir extra dafür ausgebaut hatten. Bis dahin versuchte ich mich an einem Song, den ich zu schreiben begonnen hatte. Ich konnte mich allerdings nicht wirklich konzentrieren und setze mich, bis die anderen kamen, an den Pool und schloss ein wenig die Augen.
Ich musste eingeschlafen sein, denn ich schreckte hoch, als Scarlett mich mit einem Kuss auf die Wange weckte.
„Hey, Schlafmütze, alles in Ordnung? Hast Du schon was von Rick gehört?"
Schnell griff ich nach meinem Handy, ließ es aber enttäuscht wieder sinken, als ich sah, dass ich noch immer keine Nachricht hatte.
„Ach komm, schau nicht so bedröppelt", versuchte Scarlett mich aufzumuntern, „der meldet sich schon noch. Zumindest wäre er dumm, wenn er es nicht täte."
„Ich denke nicht. Wenn das um diese Uhrzeit noch nicht klar ist, dann wird das auch nichts mehr."
Erwähnte ich schon, dass ich manchmal ziemlich pessimistisch sein konnte?
Nun begrüßte ich auch endlich Eric, Vivienne und Beth und zusammen machten wir uns auf den Weg in unseren Proberaum. Die Musik tat gut, sie war schon immer ein probates Mittel, um mich von allem Möglichen abzulenken. Auch, wenn ich zweimal nacheinander ein Gitarrensolo versemmelte, weil ich dann doch nicht ganz so konzentriert war.

Gegen Abend beschlossen wir zusammen zum Rage zu gehen, was auch unter der Woche geöffnet hatte, uns dort ein wenig in den Biergarten zu setzen und etwas zu essen.
Gerade, als unsere Teller abgeräumt wurden, klingelte mein Telefon, was ich vor lauter Schreck fast fallengelassen hätte.
Es war Rick. „Hey Jamie, sorry, dass ich mich erst so spät melde, aber meine Chefin lässt einen gerne zappeln. Mal wieder so ein kleines Machtspielchen. Hey, aber sie fand deine Arbeiten gut und wenn Du den Job willst, dann kannst Du morgen früh zur Vertragsunterzeichnung vorbeikommen."
Ich war sprachlos und glaubte nicht, was ich da gerade gehört hatte.
„Jamie? Bist du noch dran?"
„Äh ... ja ... klar ... das ist ja der Wahnsinn! Soll ich irgendwas mitbringen? Wann soll ich denn da sein?", sprudelte es dann nur so aus mir heraus.
Rick lachte am anderen Ende: „Nun bleib mal ganz locker. Melde dich um 08:30 Uhr am Empfang und lass dich zu mir bringen. Wir haben um 9 Uhr ein Meeting mit deinen zukünftigen Kollegen und Miss Luthor, deiner zukünftigen Chefin. Quasi eine Vorstellungsrunde. Mitbringen musst du nichts. Danach werde ich dich ein wenig herumführen, dir alles zeigen und zum Schluss brauche ich dann noch ein paar Unterschriften von dir. Das war es dann auch für den ersten Tag. Also alles ganz entspannt."
„Das klingt super, ich werde pünktlich da sein. Danke, Rick."
„Sehr gerne. Bis morgen dann."
Damit legte er auf und als ich meinen Kopf hob, schaute ich in vier neugierige, fragend dreinblickende Gesichter. Mein Grinsen wurde immer breiter, bis ich dann schließlich lauthals verkündete: „Leute, ich habe den Job!"
Scarlett sprang direkt von ihrem Stuhl auf und mir in die Arme.
„Ich wusste es doch! Deine Arbeiten sind der Knaller! Ich freue mich so für dich!"
Sie war echt süß, sie freute sich wirklich von ganzem Herzen für mich. Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange und nun beglückwünschten mich auch die anderen. Eric rannte rein und kam kurz darauf mit einer Flasche Sekt und 5 Gläsern wieder zurück.
„Ladys, das muss begossen werden."
Das war wieder typisch Eric. Manchmal war er so was von schwul. Klar, Eric stand auf Männer, aber normalerweise merkte man ihm das gar nicht an. Er war zwar bildhübsch, aber an den Armen und den Beinen komplett tätowiert, ziemlich muskulös und trug immer einen Drei-Tage-Bart. Das Glas Sekt in seiner Hand, mit dem wir jetzt alle anstießen, passte optisch eigentlich so gar nicht zu ihm.
Und so saßen wir noch eine ganze Zeit dort und feierten meinen neuen Job. Wenn auch ziemlich gemäßigt, da die anderen morgen wieder arbeiten mussten und ich nicht bereits am ersten Tag mit einem Kater bei meinem neuen Arbeitgeber auftauchen konnte. Zumal die Chefin wohl ein ziemlicher Drachen zu sein schien. Rick hatte einige Male etwas in der Richtung angedeutet.

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