Kapitel 5 - Unerwartete Begegnung

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Am Freitag schliefen wir alle erst einmal aus. Gegen Mittag wollte ich mit den Mädels in die Stadt, etwas essen gehen und danach Klamotten shoppen. Das hatten wir schon ewig nicht mehr gemacht.

Am frühen Abend fuhren wir dann aber wieder nach Hause.
Zwar hatten wir heute keinen Auftritt, da der Samstag unser fester Tag war, freitags war eher die Ausnahme, aber wir wollten die Zeit für eine ausgiebige Bandprobe nutzen.
Beth hatte die grandiose Idee, in einige Cover sehr bekannter Songs, ihre Violine mit einzubringen, was wir unbedingt ausprobieren wollten.
Dabei brachte sie mich auf eine noch ganz andere Idee. Beth konnte auch Cello spielen und glücklicherweise besaß sie auch eines.
Ich hatte eine ganz eigene Interpretation des Songs ‚I want you to want me' geschrieben und wollte, dass Beth dort ihr Cello mit einbrachte. Und in der Tat hörte sich das so toll an, dass wir Gänsehaut bekamen. Mir war sofort klar, dass das der Abschlusssong unseres morgigen Gigs sein würde.
Zwar war der Song sehr melancholisch, aber das würde der Stimmung im Rage bestimmt keinen Abbruch tun. Nach unserem Gig legte immer ein DJ auf, der seine Sache verdammt gut machte. Wenn ich ihm vorher sagen würde, mit welchem Song unser Auftritt endet, würde er schon den passenden Anschluss finden.
Das Tolle an dem Song war auch, dass ich ihn zusammen mit Scarlett singen würde. Nicht durchgängig, aber sie begleitete mich immer wieder. Ich liebte es, mit ihr zu singen. Sie meinte zwar immer, dass sie ihre Stimme nicht schön findet, aber da hatte sie eindeutig einen ganz falschen Eindruck von sich selbst.
Und so ging dieser Tag recht unspektakulär dem Ende entgegen.

Den Samstag verbrachte ich dann damit, früh morgens joggen zu gehen. Wenn ich abends einen Gig hatte, widmete ich mich morgens meistens dem Sport. Mir half es, abends die nötige Power auf der Bühne aufzubringen.
Den Tag über gammelten wir alle ein wenig herum und probten, kurz bevor wir uns für den Abend aufbrezelten, noch mal unseren Abschlusssong. Keine Ahnung, warum ich da so ein Herzblut reinlegte, aber irgendwie war mir dieser Song wichtig.

Dann ging es ab in die Dusche und ans Fertigmachen.
Heute entschied ich mich für eine hautenge, schwarze Jeans mit Rissen drin, mein schwarzes Hemd, was ich vorne wieder leicht in die Jeans hineinsteckte und coole, lässige Boots, die locker gebunden waren, so dass die Jeans noch leicht in sie hinein passte.
Eigentlich fast das gleich Outfit, was ich auch an meinem ersten Tag beim Magazin trug.
Meine Augen schminkte ich heute allerdings viel stärker und als ich in den Spiegel schaute, war ich sehr zufrieden mit meinen Smokey Eyes.
Ich schaute auf die Uhr. Es wurde langsam Zeit, dass wir uns auf den Weg machten.
Ich klopfte an Scarletts Zimmer und als diese mich herein bat, trat ich ein.
„Wow, du siehst toll aus", entfuhr es mir.
Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.
„Du weißt, dass ich noch zu haben bin?"
Ich lachte.
„Ja, aber dafür habe ich dich viel zu lieb!"
Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Bist du fertig? Ich wollte so langsam los. Die anderen sind schon gefahren."
„Klar. Wir können auch los."
„Ich würde gerne mit dem Motorrad fahren. Ich wollte dich nur fragen, ob du meine E-Gitarre mitnehmen könntest. Ich hatte sie doch mitgenommen, weil ich neue Saiten aufziehen wollte und ich würde sie nur ungern mit dem Bike transportieren."
„Ja, ja, dein Baby, ich weiß. Natürlich nehme ich sie mit."
„Danke, du bist ein Schatz."
„Ich weiß."
Sie grinste mich mit ihrem reinen Herzen an, was ich so sehr an ihr liebte.
Mit meiner Gitarre hatte sie vollkommen recht. Sie war mein Baby und wer ihr auch nur einen Kratzer verpasste, würde das nicht überleben.

 Sie war mein Baby und wer ihr auch nur einen Kratzer verpasste, würde das nicht überleben

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