Kapitel 25 - Halloween Surprise

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Endlich war es so weit, der 31. Oktober - Halloween! Und damit mein Event des Jahres. Ganz nebenbei bemerkt, hatte ich heute auch Geburtstag. Meine Freunde hatten mich alle schon angerufen, um mir zu gratulieren, obwohl wir uns heute im Rage sowieso sehen würden. Lediglich meine wunderschöne Verlobte hatte sich bisher nicht gemeldet. Sie musste heute Morgen so früh los, dass ich noch kaum meine Augen offen halten konnte. Bis auf einen kurzen Kuss und die Info, dass wir uns abends im Rage sehen würden, hatte ich nichts mehr von ihr gehört. Langsam machte ich mir doch so meine Gedanken, wegen ihres seltsamen Verhaltens in den letzten Wochen. Auch dass sie meinen Geburtstag vergaß, war so gar nicht ihre Art.
Ich hatte ihr zwar nicht explizit gesagt, wann ich Geburtstag habe, aber sie konnte doch damals auch in der Personalakte nachsehen, wie alt ich bin, da hätte sie sich normalerweise auch diesen Tag gemerkt, denn eigentlich war Allison immer sehr aufmerksam und bei solchen Dingen sowieso.
Aber wie sehr ich mir mein Hirn auch zermarterte, ich kam nicht auf des Rätsels Lösung. Mir blieb auch keine Zeit für weitere Gedanken. Bereits in einer Stunde wollte Scarlett mich mit ihrem Wagen abholen. Wir fuhren schon gegen frühen Nachmittag ins Rage, weil wir beim Dekorieren helfen wollten. Das machten wir jedes Jahr so und für mich war es ein Riesenspaß. Ich liebte es, die ganzen Spinnweben und gruseligen Dekorationen anzubringen. Außerdem wollten wir noch ein wenig Bandmerch mitnehmen.
Mittlerweile hatten wir nämlich ein paar Shirts und Hoodies produzieren lassen. Einige unserer Songs hatten wir ebenfalls in meinem Studio aufgenommen und in einer Auflage von 200 Stück auf CD pressen lassen.

Wie jedesmal, wenn wir uns sahen, begrüßte Scarlett mich überschwänglich und drückte mir, mit strahlenden Augen, ein kleines, in Geschenkpapier eingepacktes Päckchen in die Hand.
„Na mach schon auf", forderte sie ungeduldig.
Ich tat also, wie mir befohlen und versuchte es so unbeschadet wie möglich zu öffnen. Ich fand es fürchterlich, dass manche Menschen ihre Geschenke einfach so aufrissen.
Zum Vorschein kam ein kleines Schmuckdöschen und ich schaute Scarlett überrascht und fragend an.
„Na, du musst es schon aufmachen. Von außen wirst du kaum sehen können, was drin ist."
Wo sie recht hatte, hatte sie recht.
Nachdem ich es geöffnet hatte, war ich baff... Zum Vorschein kam ein kleines, Weißgold-Kettchen, mit einem Halbmond-Anhänger daran.
„Schau mal", wies Scarlett auf ihren Hals, „ich habe das Gegenstück dazu. Eine Sonne, die exakt mit deinem Mond zusammen passt. Ich dachte, es wird mal Zeit für eine Freundschaftskette."
Meine beste Freundin war wirklich süß. Ich glaube, es gab nichts und niemanden, der unsere Freundschaft je zerstören könnte. Umso mehr freute ich mich über die Kette, die ich auch sofort anlegte.
„Na, was sagst du?"
„Steht dir richtig gut!"
Ich nahm Scarlett in den Arm, drückte sie ganz feste und bedankte mich für das tolle Geschenk.

Auf der Fahrt zum Rage erkundigte Scarlett sich nach Allisons Geschenk und ich zuckte nur mit den Schultern. Sie sah mich irritiert an.
„Ja, guck nicht so", erwiderte ich vielleicht ein wenig genervt.
„Sie ist heute Morgen früh aus dem Haus, hat mir nicht gratuliert, hat sich nicht gemeldet, nichts. Bevor sie ging, meinte sie nur, dass wir uns heute Abend im Rage sehen."
„Ist ja seltsam."
„Hat sie dir vielleicht irgendwas gesagt?"
Scarlett schüttelte den Kopf.
„Nein, ich schwöre, sie hat mit mir nicht über deinen Geburtstag gesprochen. Dabei ist sie doch sonst immer so aufmerksam, wenn es um dich geht."
„Das wundert mich ja auch."
Ich war froh, dass wir mittlerweile am Rage angekommen waren, denn ich hatte auch gar keine Lust mehr, über das Thema zu reden oder mir den Kopf darüber zu zerbrechen.
Allison würde schon ihre Gründe haben und heute Abend könnte ich sie ja immer noch auf ihr seltsames Verhalten ansprechen.

Wir betraten die Bar durch den Hintereingang, da vorne alles zu war. Normalerweise hatte das Rage auch um diese Uhrzeit schon auf, aber an Halloween war erst ab 20 Uhr Einlass.
Unsere Freunde waren bereits da und hatten schon angefangen, zu dekorieren. Eric war gerade dabei, ein Skelett neben der Bühne zu platzieren und stand ein wenig ungünstig, so dass es so aussah, als würde er sonst was mit dem Knochengerüst veranstalten. Ich musste so lachen.
„Also Eric, ich weiß ja, dass du auf dünne Typen stehst, aber findest du das jetzt nicht auch ein wenig übertrieben?"
Er drehte sich erschrocken zu mir um, da er, bis zu diesem Moment, noch gar nicht mitbekommen hatte, dass ich da war.
„Uh, Jamie ... du bist manchmal echt bescheuert!"
Dann brachen wir beide in Gelächter aus.
Nachdem wir mit unserer Arbeit fertig waren und diese für gut befunden hatten, stießen wir mit einer Runde Tequila-Shots darauf an.

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