Aaron hatte mir erzählt, dass er volle zwei Tage gebraucht hatte, um zu mir zu kommen. Allerdings war er als Wolf auch schneller und ausdauernder, was bedeutet, dass wir zu zweit entweder länger brauchten, oder einen anderen Weg nehmen mussten.
Aaron fühlte sich in Verkehrsmitteln nicht wohl, vor allem, wenn sich um uns herum ein Haufen fremder Menschen befand. Wahrscheinlich lag das an dem Wolf in ihm und an der Tatsache, dass er nie von Menschen geschaffene Fortbewegungsmittel benötigt hatte.
Er erzählte mir, dass er immer zur Schule gelaufen sei – im Wald als Wolf, in der Stadt dann als Mensch. Und so taten es scheinbar alle Wölfe. Einige besaßen wohl den Führerschein, mit dem Auto fuhren sie trotzdem selten bis gar nicht. „Ein Wolf fühlt sich nicht wohl, wenn er eigesperrt ist" wie Aaron mir erzählte. Für ihn mussten die Verkehrsmittel wahrlich wirken wie ein Käfig.
Allerdings sah er auch ein, dass sich ohne eigenes Auto die öffentlichen Verkehrsmittel nicht vermeiden ließen, wenn wir einem tagelangen Fußmarsch durch die Wälder entgehen wollten.
Nicht dass Aaron nicht versucht hatte, mich davon zu überzeugen –Wälder seien doch so schön und wir hätten unsere Ruhe und wären unser eigener Herr- aber so sehr ich das Laufen auch liebte, so ausdauernd war ich dann doch nicht.
Jetzt saßen wir also hier, dicht aneinander gedrückt und die Welt zog an uns vorbei. Aaron starrte mit schreckgeweiteten Augen auf die Bäume, die kaum mehr als ein verschwommenes Bild waren bei der Geschwindigkeit die wir mittlerweile erreichten.
Meine Hand wurde umklammert, fest und beinahe schmerzhaft.
Ich sah mir Aaron genauer an. Sein rechtes Bein wippte ruhelos auf und ab, die Zähne hatte er zusammengepresst, die aufgerissenen Augen nicht von der Fensterscheibe gelöst.
Er schaffte es, es meistens zu unterdrücken, aber ab und zu konnte ich ein minimales Zittern in seiner Hand spüren. Sein ganzer Körper war angespannt.
Er hatte tatsächlich Angst.
„Hey", sagte ich ruhig und griff nach seinem Gesicht. Ich zwang ihn, mich anzusehen, aber es fiel ihm schwer, den Blick von draußen zu lösen. Er schaffte es nur mit viel Überwindung.
„Geht es?", fragte ich besorgt. Ich wollte ihn keinesfalls quälen und dass er hier so offensichtlich litt, brach mir beinahe das Herz.
„Bitte, Miles. Können wir aussteigen?" Flehend. Ich nickte. „Sobald wir das nächste Mal halten."
Fünfunddreißig weitere Minuten vergingen, in denen Aaron aus dem Fenster sah, meine Hand zerquetschte und sich nur bedingt von meinem Streicheln beruhigen ließ. Wir redeten nicht, aber ich konnte seine Erleichterung erkennen, als endlich die Durchsage für den nächsten Halt kam.
Aaron schnappte sich meinen Rucksack und eilte davon. Ich folgte ihm stumm. Wie hatte ich ihm das nur antun können? Hätte er doch gesagt, dass er wirklich Angst vor dem Fahren hatte, dann hätte ich mir von vornherein etwas anderes überlegt!
Als wir schon ein Stück gelaufen waren, griff ich erneut nach seiner Hand. Mit der anderen nahm ich Aaron meinen Rucksack ab und warf ihn mir über die Schulter. Weil Aaron immer noch lief als sei er vor etwas auf der Flucht, zwang ich ihn stehen zu bleiben.
„Es ist alles okay", sagte ich beruhigend. Es ging ihm nicht gut, das konnte ich sehen. Die Angst war verschwunden, dafür plagten ihn jetzt allerdings Schuldgefühle oder zumindest ein schlechtes Gewissen. „Wir sind ein gutes Stück vorangekommen. Den Rest laufen wir einfach, okay?" Ich würde das schon schaffen. Es war vielleicht noch ein Tagesmarsch, oder anderthalb, aber die öffentlichen Verkehrsmittel hatten uns weit gebracht.
„Es tut mir leid. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schlimm ist", murmelte Aaron und sah betrübt zu Boden. Ich strich ihm zärtlich über die Wange und er hob seinen Blick wieder.
„Ich habe gesagt, es ist alles okay. Wirklich, das ist kein Problem. Du musst dich nicht schämen, jeder hat vor irgendetwas Angst. Mach dir nichts draus, ich hätte es vielleicht nur gern vorher gewusst, dann hätten wir das hier vermeiden können. Das ist alles."
„Tut mir leid." Ich drückte seine Hand fester. Aaron sah auf unsere verschränkten Finger und ich folgte seinem Blick. Erst jetzt schien uns so richtig bewusst zu werden, wie nah wir uns eigentlich gekommen waren –auch in den letzten Tagen schon- und wie normal es sich für uns anfühlte, sich einfach so zu berühren. Und verdammt, es war ein gutes Gefühl. Ich wollte ihn am besten nie mehr loslassen.
„So, und jetzt gehen wir zu deinem Rudel. Zeig mir den Weg."
Aaron orientierte sich kurz. Ich bezweifelte, dass er diesen Ort hier kannte, aber er hatte gesagt, er würde immer spüren, wo sich sein Rudel aufhielt. Es dauerte nicht lange, da schlug er eine Richtung ein, der er zielstrebig folgte und ehe ich mich versah, waren wir in einem Wald. Nicht dass das verwunderlich war. 70% des Landes war von Bäumen besiedelt. Es gab kaum eine Stadt oder ein Dorf, das nicht zumindest an einer Seite an Wald grenzte.
Aaron war noch immer ein wenig aufgebracht, aber so langsam beruhigte er sich von der Fahrt. Im Wald konnte er entspannen und ich hatte ihm nach einer Weile erlaubt, sich in einen Wolf zu verwandeln. Nun streifte er zwischen den Bäumen umher, immer in Sichtweite, damit wir uns nicht aus den Augen verloren, während ich seine Kleidung trug. Seine Kleidung, die eigentlich mir gehörte, wie mir gerade auffiel.
Ich kam mir ein wenig vor, als würde ich mit meinem Hund Gassi gehen. Meinem übergroßen, manchmal menschlichen und verdammt attraktiven Hund.
Ich beobachtete ihn, wie er voller Seelenruhe durchs Unterholz streifte und stellte mir vor, wie es wohl wäre, jetzt bei ihm zu sein. So wie er zu sein. Wir könnten gemeinsam frei sein.
Ein Verlangen wuchs in mir, stärker als ich es je zuvor gespürt hatte. Ich wollte es. Ich brauchte es. Ich musste ein Wolf werden.
Aaron kam zu mir und verlangte meine Aufmerksamkeit, indem er seinen Kopf gegen meine Hand drückte. Da verlangte wohl jemand nach Streicheleinheiten.
Ich grinste erheitert und kraulte den Wolf hinter den Ohren.
„Es ist schon spät", stellte ich fest. Die Sonne war schon untergegangen und ich hatte immer größere Probleme gehabt, das schwarze Fell zwischen den dunklen Sträuchern zu erkennen. „Wollen wir eine Pause machen?" Etwas Schlaf würde mir sicherlich gut tun – und meinen Füßen auch.
Wir hatten schon fast Ende Oktober, da wurden die Nächte gerne mal kühl. Aaron hatte mir jedoch versichert, dass Wölfe nicht froren und dass er mich wärmen konnte. Also glaubte ich ihm und da das nicht meine erste Übernachtung im Wald war, machte ich mir keine Sorgen, dass irgendetwas passieren könnte.
Aaron verwandelte sich zurück in einen Menschen, nahm mir die Klamotten aus der Hand. „Da vorne lichtet sich der Wald etwas. Ich nehme an, dass wir bald auf eine mir bekannte Wiese stoßen. Von dort ist es vielleicht noch ein Kilometer bis zu den Grenzen meines Territoriums. Wenn du noch so lange aushältst – ich würde mich dort wohler fühlen." Sein Territorium war nach eigenen Angaben sehr groß, wir würde heute also auf keinen Fall mehr bis zu seinem Lager kommen, aber in einem Gebiet zu nächtigen, das Aaron gut kannte, war vermutlich der klügste Weg.
Ich nickte. „Also gut. Wo geht es lang?"
Aaron nahm mich wieder bei der Hand und zog mich immer weiter. Er schien aufgeregt, seinem Zuhause näher zu kommen.
Am Ende wurde es doch noch eine halbe Stunde Wanderung über eine Wiese und als Aaron im nächsten Waldgebiet dann endlich sein Okay gab, ließ ich mich erschöpft auf den Waldboden sinken. Jetzt würde ich definitiv keinen Schritt weiter gehen.
„Morgen sind wir in meinem Lager, da kannst du dann wieder in einem richtigen Bett schlafen." Ohne auf meine Antwort zu warten, verwandelte Aaron sich wieder in einen Wolf, ließ seine Kleidung achtlos auf den Boden fallen.
Ich kuschelte mich an ihn, um mich vor der Kälte zu schützen und nuschelte schon halb eingeschlafen: „Alles gut."
Dann fielen mir die Augen endgültig zu.
Ich erwachte, weil ich fror. Ich öffnete die Augen und sah, dass das Fell, das mich die ganze Nacht über gewärmt hatte, verschwunden war.
„Aaron?", rief ich, doch ich erhielt keine Antwort. Weder von einem Menschen noch von einem Wolf. Seine Kleidung lag noch hier, also lief er wahrscheinlich als Wolf umher. Nur warum? Er würde mich doch nicht ohne Grund allein hier lassen, oder?
Ich beschloss, dass ich mir keine Sorgen machen brauchte. Das hier war das Lancon-Territorium und außerdem wäre Aaron nicht gegangen, wenn er irgendeine Art von Gefahr befürchtete.
Also würde ich schon mal in Ruhe alles zusammensuchen und hier auf ihn warten.
Viel musste ich ja nicht tun. Ich schüttelte nur Aarons Kleidung aus und legte sie über meinen Rucksack. Den wiederrum schulterte ich und schließlich lief ich einfach drauf zu in den Wald.
Ich wollte Aaron entgegenlaufen, dann könnten wir gemeinsam zu seinem Lager aufbrechen. Das erschien mir schlauer, als einfach nur auf einem Flecken zu sitzen und zu warten. Aufgrund unserer Mate-Verbindung konnte ich auch spüren, wo in etwa er war – zumindest redete ich mir das ein. Jedenfalls zog es mich in diese Richtung, ohne dass ich lange darüber nachdenken musste.
Hier musste ich ausnahmsweise auf den Weg achten, denn diesen Wald kannte ich selbstverständlich nicht in und auswendig sodass ich ihn blind durchlaufen könnte. Ich versuchte allerdings, mir alles gut einzuprägen. Jeden Winkel, den ich erkennen konnte, saugte ich praktisch in mir auf, versuchte, jeden Baum und jeden Strauch im Gedächtnis zu behalten. Es war der Wald meines Mates und wenn alles so lief, wie ich es mir vorstellte, dann würde all das hier auch schon bald mein Wald sein. Mein Territorium. Mein Zuhause!
Meine Haut kribbelte und ich merkte zu spät, dass sie es nicht wegen der Aufregung und Vorfreude tat, sondern weil irgendetwas nicht stimmte.
Plötzlich fühlte ich mich nicht mehr wohl und geborgen sondern beobachtet und verfolgt.
Ängstlich drehte ich mich im Kreis. Niemand war zu sehen, doch das Gefühl blieb. Es konnte nicht Aaron sein, der mich beobachtete. Erstens würde er sich mir zeigen und zweitens würde sich seine Gegenwart anders anfühlen, das wusste ich.
Beruhigen tat mich das nicht, denn es bedeutete nur, dass jemand oder etwas anderes hier war und mich beobachtete – und dass da etwas war, das wusste ich so sicher wie meinen Namen. Mittlerweile hatte ich gelernt, auf meine Instinkte zu vertrauen.
Ich setzte meinen Weg fort, lief jedoch eiliger als zuvor und weniger an der Umgebung interessiert. Jetzt interessierte mich nur noch, so schnell wie möglich zu Aaron zu gelangen. Ich fühlte mich so schutzlos ohne ihn. Später könnte ich mich noch darüber ärgern, jetzt wäre ich froh, wenn ich tatsächlich den Schutz bekäme, den ich brauchte.
Ich folgte meinem Gefühl. Das hatte mich schon einmal zu Aaron gebracht, es würde es wieder tun. So war jedenfalls meine Hoffnung, doch plötzlich stellte sich mir ein Wolf in den Weg. Ein großer Wolf. Nicht so riesig wie Aaron, aber doch größer als ein typischer Grauwolf, auch wenn dieser hier dieselbe Farbe hatte.
Das Tier, das nun vor mir stand, erinnerte mich auch stark an einen Wolf, der sein Territorium vor jeglicher Gefahr beschützte – und scheinbar war ich gerade die Gefahr.
Der Wolf richtete sich vor mir auf, machte sich noch größer als er ohnehin schon war und fletschte bedrohlich die Zähne. Ich konnte ein Knurren aus seiner Kehle hören, dass mir einen Schauer über den ganzen Körper jagte.
Vor Schreck wich ich einen Schritt zurück, stolperte allerdings über eine Wurzel und fiel hin. Warum landete ich eigentlich immer auf dem Boden, wenn mir plötzlich ein Wolf im Weg stand?
Der Wolf nutzte die Gelegenheit und kam näher. Aus dieser Perspektive wirkte er noch größer und bedrohlicher. Er knurrte. Ich war so gelähmt vor Angst, dass ich keinen einzigen Laut über die Lippen brachte. Ich sollte um Hilfe rufen, Aarons Namen schreien, doch ich schaffte es nicht.
Mittlerweile stand der Wolf ganz dicht vor mir, die Vorderbeine neben meinen Füßen abgestellt. Der Wolf schnupperte an mir und wirkte für einen Moment irritiert.
Ich hatte die Hoffnung, dass er vielleicht Aaron riechen und mich in Ruhe lassen würde, doch wenn er seinen Alpha roch, dann schien er die Informationen falsch zu verarbeiten. Plötzlich wirkte er noch aggressiver und ließ einen Laut hören, der mich stark an ein wütendes Bellen erinnerte.
Instinktiv zog ich den Kopf ein und versteckte ich mich hinter meinen Armen. So machte ich mich ein Stück kleiner. Das kam keine Sekunde zu spät, denn der Wolf hatte gerade nach mir geschnappt und mich nur um ein Haar verfehlt. Er hatte mich tatsächlich angegriffen!
Mein Herz rutschte mir bis in die Hose. Ich würde das hier nicht überleben. Der Wolf würde gleich zum nächsten Biss ansetzen und dieses Mal könnte ich nicht durch puren Zufall entkommen.
Ich schloss die Augen, auf das Schlimmste gefasst. Ich wollte es wenigstens nicht kommen sehen. Auf Wiedersehen Mum und Dad. Auf Wiedersehen Merle. Auf Wiedersehen Felix. Auf Wiedersehen Aaron. Meine Gedanken blieben bei letzterem hängen, wurden aber ins hier und jetzt zurückgeholt, als ich spürte, wie der graue Wolf von mir gerissen wurde.
Erschrocken öffnete ich meine Augen und sah Aaron, der sich vor dem anderen Wolf aufrichtete. Wütend und bedrohlich. Jetzt konnte ich die beiden auch im Vergleich sehen und hatte Recht. Der graue Wolf war um einiges kleiner als der schwarze.
Trotz des sowieso schon vorhandenen Größenunterschieds, richtete Aaron sich noch mehr auf, präsentierte sich in voller Größe, während der kleinere sich zusammenkauernd auf den Boden rollte und verängstigt fiepte.
Dann sah ich die Blutspur in dem grauen Nackenfell und ein paar kleine Spritzer, die von Aarons Schnauze tropften. Das musste entstanden sein, als Aaron den Wolf von mir gezerrt hatte. Ein Schauer überkam mich. Fast wäre es andersherum gewesen und der Graue hätte seine Zähne in meinem Nacken vergraben!
Der kleine Wolf lag auf dem Boden, unterwürfig und gedemütigt. Er streckte Aaron seinen Bauch entgegen und legte den Kopf in den Nacken, um auch die Kehle zu präsentieren ... und Aaron biss tatsächlich zu!
Ich schrie auf, presste mir aber sogleich die Hände auf den Mund. Egal, Aaron hatte mich gehört und löste sich sofort von dem kleineren Wolf. Ich sah genauer hin. Kein Blut und auch kein unerträglicher Schmerz in den eisblauen Augen des Grauen. Aaron hatte ihn nicht verletzt, nur zurechtgewiesen, das war alles.
Mein Herzschlag beruhigte sich und ich konnte die Hände von meinem Mund nehmen.
Aaron wandte sich noch einmal dem Kleinen zu. Kommunikation ohne Worte, die ich nicht verstand. Sie sprachen rein mit ihrer Körpersprache und der graue Wolf schien alle Anweisungen zu verstehen. Er richtete sich auf, verneigte sich noch einmal tief und lief dann in den Wald davon.
Mein Blick fiel auf den schwarzen Wolf, der gerade dabei war, sich zurück in einen Menschen zu verwandeln.
„Was fällt dir ein, einfach abzuhauen?!", blaffte Aaron, als er auf mich zukam, mich an den Schultern packte und auf die Beine zog. Perplex starrte ich ihn an. Wie bitte? Warum war er denn jetzt auf mich wütend? Was hatte ich denn falsch gemacht?
„Du hättest dich nicht vom Schlafplatz entfernen dürfen, Miles! Du bist im Territorium von Wölfen, die dich noch nicht kennen. Sie erkennen dich auch nicht als meinen Mate, weil wir die Verbindung noch nicht besiegelt haben. Da darfst du nicht einfach so allein rumspazieren!" Aaron wirkte aufgebracht, jetzt aber merkte ich, dass er nicht wütend auf mich war, sondern lediglich Angst um mich hatte. Es war Panik, die da in seiner Stimme mitschwang und er wusste sie nicht anders auszudrücken.
„Es tut mir leid", sagte ich daher. Das letzte, was ich jetzt wollte, war es, mit ihm zu streiten. Er hatte Recht. Ich hätte nachdenken sollen. „Es war nur so, du warst nicht da und ich wollte dich suchen. Ich habe nicht an die Konsequenzen gedacht. Verzeih mir."
Aaron seufzte und lockerte endlich seinen Griff um mich.
„Nein, mir tut es leid. Ich habe dich schließlich allein gelassen, also ist es eigentlich meine Schuld. Und ich hätte dich nicht so anfahren dürfen. Aber wenn ich nur daran denke, was passiert wäre, wäre ich nicht rechtzeitig aufgetaucht. Gott Miles, bitte. Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein." Als hätte ich das gewollt! Aber ich nickte und Aaron zog mich dafür in eine feste Umarmung. Ich schmiegte mich erschöpft an ihn. Er war alles, was ich jetzt brauchte.
„Geht es dir denn gut?", fragte Aaron schließlich. Er löste sich von mir und musterte mich von oben bis unten.
„Ja, alles gut. Nur der Schreck. Ich bin okay." Er war erleichtert, strich mir durch die Haare.
„Gut. Na dann komm. Lass uns ins Lager gehen. Man wird uns erwarten."
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Plötzlich Wolf
Lupi mannariMiles führt ein normales Leben. Er hat einen besten Freund und eine Familie, die ihn liebt. Eigentlich könnte er kaum glücklicher sein. Seine einzigen Sorgen sind die Anforderungen des letzten Schuljahres und die Frage, was er danach mit seinem Lebe...