28 - Back To The Day

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"Ich habe nach den Worten gesucht, um zu sagen, dass ich dich vermisse."
(Five North - Back To The Day)

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Bevor ich das Badezimmer verließ, warf ich einen letzten Blick in den Spiegel.
Ich hatte beschlossen nochmal duschen zu gehen. Vorher hatte ich meinen Koffer schon fertig eingeräumt und nur noch die Sachen, die ich noch anziehen wollte, lagen noch draußen.

Meine Wimpern waren mit Mascara getuscht, aber sonst hatte ich mich gegen Schminke entschieden. Wie eigentlich immer.
Ich hatte mich für eine hellblaue, knöchelfreie Jeans entschieden und diese mit einem einfachen, weißen T-Shirt kombiniert. Auf dem Shirt war auf der Höhe des Herzes ein kleines Herz abgedruckt mit einem Ausrufezeichen und da es etwas zu lang war, steckte ich es mir in die Hose.

Nach dem Blick in den Spiegel schaltete ich das Licht im Badezimmer aus und ging raus ins Zimmer, wo Ennie und Finja bereits fertig zum losgehen auf mich warteten.
„Fertig?“
Ich ging zu meinem Nachtschränkchen, nahm die kleine Verpackung in der sich das Geschenk für Robin befand und nickte Ennie dann zu.

Also verließen wir unser Zimmer und gingen los Richtung Restaurant.
Ich war aufgeregt. Aufgeregter als ich sein müsste. Ich wusste nicht warum ich aufgeregt war, ich wusste nur, dass es das letzte Mal in diesem Urlaub sein würde, dass ich Robin sehen würde.
Und das genau an dem Ort, wo alles angefangen hatte.

Wir kannten den Weg noch ungefähr vom ersten Mal und waren daher ziemlich schnell da. Als wir ankamen waren die Jungs noch nicht zu sehen und daher warteten wir vorm Restaurant.
Als die Jungs um die kleine Ecke kamen, die v
or uns lag, und ich Robin sah, lächelte ich. Wie ich es in den letzten zehn Tagen so oft getan hatte.
Er kam als erstes zu mir und wir küssten uns kurz. Dann ging er zu Ennie und Finja und begrüßte sie ebenfalls. Ich umarmte Chris, Tobias und Jonas zur Begrüßung und dann gingen wir ins Restaurant hinein.
Ennie nahm wieder die Kommunikation in die Hand und unterhielt sich mit der Kellnerin, die uns daraufhin wieder auf den schönen Außenhof führte.
Die Sonne stand noch höher als letztes Mal, so dass die Laternen aus waren. Aber es sah trotzdem wunderschön aus.

Es war die beste Entscheidung, sich heute hier zu treffen. Alles andere wäre wahrscheinlich kein ehrwürdiger Abschluss gewesen und es passte so gut, sich genau hier zum vorerst letzten Mal zu sehen. Ich war schon ein wenig stolz auf meine Idee.

Jedoch setzten wir uns heute nicht an die kleinen Tische, sondern wir hatten einen großen Tisch, der weiter hinten im Hinterhof stand. Ennie setzte sich vor Kopf, ich setzte mich neben sie um die Ecke. Robin nahm neben mir Platz. Die Stühle gegenüber von mir gehörten Finja und Jonas. Chris und Tobias setzten sich jeweils gegenüber voneinander, neben Jonas und Robin.

„Ich übernehme die erste Runde Getränke.“
Ennie lächelte.

Als hätte die Kellnerin Ennie gehört kam sie aus der Tür heraus und verteilte die Speisekarten.
Ennie bestellte die Getränke, natürlich auf Italienisch, so dass keiner von uns sich sicher sein konnte was es jetzt gleich zu trinken gab. Theoretisch hätte sie jetzt alles bestellen können.

Nur wenig später kam die Kellnerin wieder raus.
Auf ihrem Tablett standen acht Gläser, die mit dunkelrotem Wein gefüllt waren.
Ich schaute zu Ennie, aber sie lächelte nur spitzbübisch.
Die Kellnerin fragte dann nach dem, was wir essen wollten. Ich bestellte mir wieder Spaghetti Napoli, aber dieses Mal schaffte ich es die Bestellung selber abzugeben.

Und als die Kellnerin die Speisekarten wieder eingesammelt hatte und ins Gebäude hineingegangen war, rückte Ennie mit der Sprache raus.
„Ich hatte doch gesagt, ihr fliegt mir nicht nachhause ohne italienischen Wein zu probieren und ich habe gerade einfach beschlossen, dass auf die ganze Gruppe auszuweiten. Und außerdem, kann Frau Jehner uns jetzt auch nicht mehr nachhause schicken.“

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