- 𝐌𝐀𝐑𝐈𝐔𝐒 -
𝐄s ist über den Januar hinweg nicht besser geworden, sondern nur schlimmer. Maya macht mich verdammt nervös und ich habe Angst, dass sie es irgendwann bemerkt.
Vor allem letzte Woche, als sie sich um mich gekümmert hat und den darauffolgenden Tag bei mir geblieben ist, hat sie es mir nicht sonderlich leicht gemacht.
Sie sucht meine Nähe, aber ich habe selbst beobachtet, dass sie das bei Noel nicht anders macht.
Gut möglich, dass mich das kränkt.
Ich bin jetzt allerdings an diesem Punkt angekommen, an dem ich es nicht mehr für mich behalten kann. Mindestens mit Nora muss ich darüber sprechen. Es ist sogar so dringend, dass ich das Training verkürzt habe.
Seufzend schließe ich die Haustür der Hagens auf und werde direkt von Kiki angesprungen. Lächelnd tätschle ich dem kleinen Koikerhund den Kopf.
Bianca steht neben Heiko in der Küche und hilft ihm beim Aufräumen. Beide begrüßen mich höflich.
»Was machst du denn da? «, frage ich Maya, weil sie zusammengerollt, wie ein Igel, auf dem Sofa liegt.
»Ich habe Schmerzen «, setzt sie mich gedehnt mit leidender Stimme in Kenntnis.
Meine Schritte entfernen sich wieder, weil ich ganz genau weiß, was da hilft.
Der kleine Hund der Hagens folgt mir auf Schritt und Tritt, während ich in Mayas Zimmer sofort fündig werde.
Ich schnappe mir das Wärmekissen und sehe mich für einen Moment in ihrem Zimmer um.
Mein Blick bleibt an den Funko-Pop Figuren in ihrem Regal hängen und auf meine Lippen schleicht sich ein Lächeln. In den unteren Fächern des Regals hat sie Schuhe untergebracht, die im Eingangsbereich keinen Platz mehr haben.
Converse, Vans und auch Doc Martens kann ich entdecken und höre auf mich darüber zu wundern, warum dieses Mädchen dauerhaft pleite zu sein scheint.
Kopfschüttelnd ziehe ich die Tür wieder hinter mir zu, sobald Kiki vom Bett gesprungen ist und den Raum verlassen hat.
Während die Mikrowelle läuft suche ich nach Eis in der Gefriertruhe, aber finde nur grünes Wassereis. Ich muss lachen, als ich eins heraushole. Auf jedes Waldmeistereis habe ich im Sommer meinen Namen darauf geschrieben, weil ich ganz genau weiß, dass das auch Mayas Lieblingssorte ist.
Als ich mich wieder zur Leidenden begebe, sieht es erst so aus als wäre sie eingeschlafen, doch sobald ich mich gesetzt habe, hebt sie ihren Kopf.
»Hier. « Ich halte ihr erst das Eis hin, um das ich ein Küchenpapier gewickelt habe, damit es nicht zu kalt in ihrer Hand wird. »Ich habe gehört Wärmekissen und Eis helfen bei sowas. Ihr hattet aber leider nur das. «
Langsam setzt sie sich auf und streicht sich ein paar ihrer Haare aus dem Gesicht. »Danke «, murmelt sie überrascht.
Maya legt ihre Beine über meinen Schoss und lehnt sich seitlich an die Rückenlehne.
»Wie war dein Tag? «, fragt sie, während sie ein Stück vom Eis abbeißt.
Ich runzle die Stirn. »Das beißt man nicht ab. «
Ungläubig hebt sie ihre Brauen. »Sagt der, der Lollis kaut. «
»Woah, also bitte. Das ist etwas ganz anderes. «
Maya nickt übertrieben. »Ja, genau «, erwidert sie ironisch. Sie lächelt anschließend und lehnt sich wieder zur Seite. »Aber jetzt erzähl doch mal. Wie war es heute beim Arbeiten? «
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drive through some love
General Fiction«Mit dir hat er einfach jemanden gefunden, dem er für den Rest seines Lebens auf die Nerven gehen will.» Einige Menschen sind wie Landkarten, unverständlich in ihrem Ausdruck, unübersichtlich und sorgen manchmal für ungeahnte, negative sowie positiv...