𝟒𝟕 | 𝐀𝐁 𝐇𝐈𝐍𝐓𝐄𝐑𝐒 𝐋𝐄𝐍𝐊𝐑𝐀𝐃

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-𝐌𝐀𝐑𝐈𝐔𝐒-

𝐌aya schwingt ihre Beine über die Bettkante meines Bettes und fährt mit der Hand über ihr Schienbein. »Ich glaube ich habe meine Beine seit mindestens zwei Wochen nicht mehr rasiert «, überlegt sie laut.

Vorsichtig richte ich mich etwas auf und krieche zu ihr. »Heißt das ich kann jetzt auch daran ziehen, so wie du immer an meinen? «

Ich bin schon im Begriff meinen Arm auszustrecken, aber da schlägt sie mir auch schon auf den Handrücken.

»Denk nicht dran, außerdem sind sie dazu zu kurz. « Ihre Augen funkeln warnend.

»Du lässt mich es ja nicht mal ausprobieren «, schmolle ich und schiebe meine Unterlippe vor.

Sie zieht die Brauen zusammen und sucht blind eines meiner Beine, ohne den Augenkontakt zu mir zu unterbrechen.

Sobald sie ein paar meiner Beinhaare zwischen ihren Fingern hat, wird ihr Blick auffordernd, beinahe provozierend.

Abwehrend hebe ich die Hände und lasse mich zurück auf meine Kissen fallen.

»Eigentlich müsste man denken, dass ich dagegen immun sein müsste «, nuschle ich leicht angefressen und versuche den Phantomschmerz, der in Form eines unangenehmen Zwickens daherkommt, zu ignorieren.

Sie grinst verschmitzt und drückt mir einen kurzen Kuss auf die Nasenspitze, ehe sie aufsteht und sich meinen plüschigen und dunkelgrauen Bademantel schnappt, der an den Haken meiner Zimmertür hängt und überzieht.

»Trödel nicht solange, du bist derjenige von uns, der arbeiten muss. « Der Hohn in ihrer Stimme ist kaum zu überhören, doch das Einzige, was er bei mir bewirkt ist mein Herz zum Höherschlagen zu bringen.

Ich sehe ihr nach und kann hören wie sie die Kaffeemaschine in der Küche in Betrieb nimmt.

Kurz erlaube ich mir noch liegen zu bleiben, was sich sofort als Fehler herausstellt. Denn meine Gedanken verabschieden sich wieder und wandern zum Wochenende.

Vielleicht macht es mich unsicherer als es sollte, dass Maya nichts auf mein Geständnis erwidert hat. Ich hatte die Ohren gespitzt, damit ich ja nicht verpasse, wenn sie etwas sagt, doch das hat sie nicht.

Am nächsten Morgen hat es niemand von uns angesprochen und die Woche über auch nicht.

Ich kann verstehen, wenn sie noch nicht bereit ist zu sagen, dass sie mich liebt, aber es wäre gut das dann auch zu wissen.

Seufzend gehe ich mir nochmal durchs Haar, ehe ich mich aufrapple und schnell zu ihr in die Küche husche.

Während Maya Milch in unsere Tassen eingießt, umschließe ich ihre Hüften mit meinen Armen und drücke ihr einen Kuss in den Nacken.

Sie lehnt sich an mich und seufzt zufrieden. Allein das lässt meine Sorgen für einen kurzen Augenblick vollkommen verschwinden.

Jedoch löse ich mich wieder widerwillig von ihr, weil ich unter die Dusche sollte. Der Kaffee ist sowieso noch zu heiß.

Heute lasse ich mir allerdings mal keine Zeit, sondern beeile mich, um schnell wieder bei Maya draußen zu sein. Doch genau diese ist nicht da als ich vollkommen bekleidet und mit getrockneten Haaren ins Ess- und Wohnzimmer gehe.

Etwas irritiert nehme ich meinen Kaffee und betrachte ihren unangerührten Kaffee, der danebensteht und beschließe ihr eine Nachricht zu schreiben, weil ich sie auch nicht im Rest der Wohnung ausfindig machen kann.

Gerade als ich die Nachricht abschicken will kommt sie wieder zur Wohnungstür rein.

»Was hast du gemacht? «, frage ich direkt und stelle meinen Kaffee auf dem Esstisch ab, an den ich mich nun auch setze.

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