𝟑𝟖 | 𝐇𝐀𝐁𝐄𝐍 𝐖𝐈𝐑 𝐃𝐀𝐒 𝐙𝐈𝐄𝐋 𝐄𝐑𝐑𝐄𝐈𝐂𝐇𝐓?

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- 𝐌𝐀𝐑𝐈𝐔𝐒 -

𝐈ch seufze und setze mich auf die Stufe, die uns ermöglicht aus dem Wohnmobil hinein und hinaus zu steigen.

Wir sind seit ein paar Stunden am Bodensee und haben uns es mehr oder minder auf einem Campingplatz bequem gemacht.

Maya sucht zwar vermehrt meine Nähe, aber nicht das Gespräch und ich komme auch nicht dazu diese Thematik aufzugreifen. Denn ständig ist noch irgendjemand anderes bei uns.

Sie versteht sich auch zunehmend besser mit Vince und hat gestern noch einige Attraktionen mit ihm besucht, weil mir das Achterbahn fahren auf vollem Magen nicht sehr gut bekommen ist.

Die beiden sind auch vorhin gemeinsam mit den Fahrrädern, die wir hinten am Wohnmobil mitgenommen haben, zum Einkaufen gefahren, währenddessen ich mein Herz vielleicht ein bisschen sehr bei Nora ausgeschüttet habe.

Natürlich konnte sie und hat auch nichts zu Mayas Gefühlstand fallen lassen, obwohl ich mir das unfassbar gewünscht habe.

Meine Gefühle sind gerade so laut und ich bin so verunsichert, dass Ängste, von denen ich geglaubt habe, sie hinter mir gelassen zu haben, wieder an die Oberfläche kriechen.

Sie sitzen gemeinsam am Lagerfeuer und eigentlich wollte ich auch genau dorthin zurück, aber mein innerer Zwiespalt hält mich auf.

Maya klebt praktisch an seinen Lippen. Ich habe das Gefühl, dass Vincent doch Stück für Stück meinen Platz in der Familie einnimmt. Für ihn hat mit Maya alles von Anfang an auch besser geklappt, mehr oder weniger zumindest.

Irgendwann richtet sich ihre Augen allerdings auf mich. Sie fährt sich mit ihren Händen über ihre Oberschenkel und es wirkt so als würde sie die anderen beiden vertrösten. Es überrascht mich irgendwie, dass sie aufsteht und tatsächlich zu mir rüberkommt.

Kann bitte jemand diese Verunsicherung zum Schweigen bringen?

»Hey, du einsamer Wolf, was machst du hier so allein? «, fragt sie und stößt meinen Fuß mit ihrem an.

»Ich dachte ich lass euch mal allein, damit die Familie besser zusammenfinden kann. «

»Was redest du da? « Sie legt ihre Stirn in Falten und schnaubt ungläubig. Beinahe würde ich darauf tippen, dass diese Aussage sie verärgert hat. »Du gehörst doch auch zur Familie. « Maya bringt mich dazu etwas zu rutschen und setzt sich zu mir.

Ihr Hand findet ganz selbstverständlich Platz auf meinem Oberschenkel. »Für mich wirst du immer zur Familie gehören. «

»Inwiefern? «, frage ich säuselnd. Irgendwie schafft allein ihre Anwesenheit es, dass ich mich besser fühle.

In ihren Augen blitzt etwas auf, was ich nicht ganz deuten kann. Es bringt sie dazu ihre Lippen aufeinander zu pressen und ihren Blick zu senken. »Wie soll ich dich denn betrachten? «

Ich zucke mit den Schultern, weil ich mich nicht traue ihr die Wahrheit zu sagen. Ich will sie keines Wegs irgendwie unter Druck setzen.

»Hilft es, wenn ich dir verrate, dass du mir unglaublich wichtig geworden bist und dich irgendwo tief in meinem Herzen eingenistet hast? « Sie macht den Anschein, als würde sie jeden Moment erwarten, dass sie diesen Satz bereut.

Ihre Worte wiederholen sich immer und immer wieder in meinem Kopf. Ich glaube ich wäre im Moment in der Lage Schmetterlinge zu erbrechen, denn allmählich müsste ihnen der Platz in meinem Magen ausgehen.

»War das jetzt komisch? «, fragt sie besorgt und beißt sich auf die Unterlippe.

»Weißt du was wirklich komisch ist? «, frage ich.

drive through some loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt