𝟑𝟓 | 𝐃𝐄𝐑 𝐑𝐄𝐆𝐄𝐍, 𝐃𝐄𝐑 𝐀𝐔𝐅 𝐃𝐀𝐒 𝐀𝐔𝐓𝐎𝐃𝐀𝐂𝐇 𝐏𝐑𝐀𝐒𝐒𝐄𝐋𝐓

218 22 15
                                    

- 𝐌𝐀𝐑𝐈𝐔𝐒 -

𝐆egen zwei Uhr hat mich schließlich eine Nachricht von Maya erreicht, in der sie mir berichtet hat, dass sie jetzt Zuhause sei.

Auf alles andere davor hat sie nicht mehr reagiert und ich mache mir ziemliche Sorgen.

Immerhin ist jetzt Mittag und ich habe immer noch nichts von ihr gehört.

Eigentlich dachte ich an ein paar Autos herumzuwerkeln würde mich ablenken, doch das gilt nur für die wenigen Minuten in denen ich mich wirklich konzentrieren muss, damit ich nichts beschädige.

»Hey, pst, Marius «, zischt mein Cousin und deutet mir seinem Finger über eine Schulter. »Da sitzt ein weinendes Mädchen im Corsa und sie meint, dass sie dich kennt. «

Irritiert ziehe ich meine Brauen zusammen, während mein Onkel, der neben mir an dem Auto lehnt, an dessen Motor wir gerade arbeiten, lacht. »Hast du etwa 'ner kleinen das Herz gebrochen? «

Ich schüttle meinen Kopf bin mir nicht ganz sicher, was ich jetzt tun soll.

»Geh ruhig «, seufzt er. »Ich mach' weiter. «

Dankend wische mir meine Hände so gut es geht an einem alten Lumpen ab und eile nach draußen zu den ausgestellten Gebrauchtwägen. Bis ich den richtigen Corsa finde, dauert es einen Moment.

Als ich Maya entdecke verschnellere ich meinen Schritt und reiße die Fahrertür auf.

Unbeholfen reibt sie sich mit ihren Handballen über die Augen. Mein Inneres wird von Sorge geflutet. Was ist heute Nacht vorgefallen?

»Was machst du hier? Ist etwas passiert? «, frage ich besorgt und gehe neben ihr in die Hocke. Meine eine Hand platziere ich behutsam auf ihrem Oberschenkel.

Sie zuckt mit den Schultern, schnieft und legt ihre Hände ans Lenkrad. »Tut mir leid, dass ich hier bin. Erst als ich aufs Gelände gelaufen bin ist mir aufgefallen wie dämlich das ist. Ich will wirklich keine Szene machen. «

In der Werkstatt aufzutauchen ist vielleicht nicht sie beste Idee gewesen, aber jetzt ist sie schon hier und wegschicken werde ich sie sicher nicht, wenn ich sie hier vollkommen aufgelöst sitzen sehe.

»Willst du vielleicht aussteigen? «, flüstere ich.

Sie nickt und ich richte mich wieder auf, damit ich aus dem Weg gehen kann.

Ohne dass ich etwas sagen muss, schließt sie fest ihre Arme um meinen Oberkörper.

Es geht eigentlich kein Weg daran vorbei, dass sie nicht mitbekommt wie sich mein Herzschlag beschleunigt.

Als sie sich von mir löst runzelt sie die Stirn und reibt über den dunklen Fleck auf meinem Blaumann, der ansonsten zum Glück relativ sauber ist. »Toll jetzt er nass «, murmelt sie unzufrieden.

»Das trocknet gleich wieder «, winke ich ab.

»Du siehst irgendwie komisch aus «, meint sie und schnieft. Diese Anzüge haben mir selbst auch noch nie wirklich gefallen.

»Walross-Niveau? «, hake ich nach und hoffe sie damit wenigstens kurzweilig etwas aufmuntern zu können.

Sie schüttelt den Kopf, aber lächelt mich an, was mich enorm erleichtert. »Eher wie eine hübsche Robbe, aber dennoch legt man den Kopf schief, wenn man dich sieht. «

Hat sie mich gerade hübsch genannt? Warum ist das das einzige, was mir gerade auffällt?

Meine innere Unruhe überspielend, streiche ihr ein paar Strähnen hinters Ohr und streife dabei ihre Wange mit meinen Fingerkuppen. »Wie ein Kompliment klingt das dennoch nicht ganz «, schmunzle ich.

drive through some loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt