- 𝐌𝐀𝐘𝐀 -
𝐄s ist mitten in der Nacht und ich starre immer wieder die Daten auf meinem Handy an. Ich kann es mir irgendwie einfach nicht merken, dabei muss ich in wenigen Stunden im Bus zu meiner Prüfung sitzen und dann alles wissen.
Die Fahrstunde für morgen habe ich gestrichen, weil ich vermutlich gegen Mittag nur noch tot ins Bett fallen werde.
Mein Magen fühlt sich leer an, weil ich nichts zu Abend gegessen habe.
Mich plagt seit Tagen eine Magenschleimhautentzündung, die mir so ziemlich jeglichen Appetit und das Vergnügen an Essen raubt.
Mit Heiko an einem Tisch zu sitzen hätte mich zudem auch wahnsinnig gemacht, denn er wirft mir ständig vor, dass ich meine Tage hätte, weil ich ständig so gereizt bin.
Außerdem sitzt dann da noch Marius irgendwo in meinem Kopf, der sich hin und wieder nach vorne schiebt, wenn ich nicht aufpasse.
Er unternimmt in letzter Zeit wieder sehr viel mit Andrin und geht mit Lius wieder mehr ins Training. Immerhin bin ich zurzeit unausstehlich und das hat auch schon Marius getroffen.
Die ersten beiden Prüfungen sind schon vorbei, aber ich habe immer noch nicht das Gefühl, dass mein Stresslevel gesunken ist.
Aber ich schaffe das und sterben werde und darf ich auch nicht, weil Marius mir versprochen hat, dass wir am Samstag Lasertag spielen gehen. Ich lasse es mir sicher nicht nehmen ihn und seine Freunde fertig zu machen.
Andrin, Nora, Thea, Monique, Noel und Vince kommen nämlich auch mit.
Irgendwann dämmere ich ein, wache allerdings eine Stunde vor meinem Wecker auf und fühle ich mich wie als hätte ich gar nicht geschlafen. Das sind sehr gute Voraussetzungen für heute.
Seufzend stecke ich mein Handy aus und schlürfe in die Küche. Nora ist schon wach, weil sie bald zur Uni muss und der Rest scheint schon auf der Arbeit zu sein.
Kiki sieht mich erwartungsvoll an, weshalb ich kurz in die Hocke gehe und sie hinter einem Ohr kraule.
Mein Handy lege ich auf die Arbeitsfläche, aber nicht ohne nochmal einen Blick darauf zu werfen. Marius müsste jetzt auch bald aufstehen. Vor allem vor den Prüfungen wünscht er mir immer viel Glück beziehungsweise Erfolg, weil ich laut ihm gar kein Glück nötig habe.
Ich grüße meine Schwester und stelle mir eine Tasse unter unseren Vollautomaten.
Nora lehnt sich neben mich an die Küchenzeile, umschließt ihre eigene Tasse mit beiden Händen und schmunzelt. »Kurze Nacht gehabt? «
Nickend gieße ich mir Milch in meinen Kaffee. »Diese ganzen Daten schwirren in meinem Kopf herum und ich kriege sie alle nicht richtig geordnet. «
Sie nickt verständnisvoll. »Eigentlich wird von dir gar nicht verlangt, dass du alle Jahreszahlen herunterbeten kannst. Du brauchst nur die wichtigsten und sonst solltest du nur die Reihenfolge von Ereignissen wissen. «
»Das kriege ich ihn «, seufze ich und nippe an meiner Tasse.
Als mein Handy aufleuchtet wirft Nora einen Blick darauf, weshalb sich nun ihre Augen weiten und sie aufgeregt danach greift.
»Seit wann schickt Marius Weller dir rote Herzen? «
Ich presse meine Lippen aneinander und entwende ihr mein Smartphone. Das ist eine wirklich gute Frage. Ich glaube das hat vor circa einem Monat angefangen, als ich ihm gesagt habe, dass ich in ihn verknallt bin.
»Seit vier Wochen? «, erwidere ich und ziehe meinen Kopf ein, weil es mehr wie eine Frage klingt.
Die Studentin verschluckt sich beinahe und beginnt zu hüsteln. »Wie ist der Stand zwischen euch? «
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drive through some love
Ficción General«Mit dir hat er einfach jemanden gefunden, dem er für den Rest seines Lebens auf die Nerven gehen will.» Einige Menschen sind wie Landkarten, unverständlich in ihrem Ausdruck, unübersichtlich und sorgen manchmal für ungeahnte, negative sowie positiv...