- 𝐌𝐀𝐘𝐀 -
𝐇annes legt einen Arm über meine Schulter, als wir das Schulgebäude verlassen. Ich schiebe ihn mit dem Vorwand weg, dass er meine Haare damit einklemmt, was er auch wirklich tut, aber nicht sonderlich schmerzt.
Noel, Thea, Jo und Monique umgeben uns.
Es sind drei Tage vergangen seit ich mich mit dem Begriff demisexuell vertrauter gemacht habe und ich beginne immer mehr mich damit anzufreunden oder eben zu akzeptieren, dass ich aus dem Raster oder eben aus dieser beschissenen Norm falle.
Mich auf Menschen einzulassen ist mir schon immer schwerer gefallen und vielleicht kann ich hier nun eine Parallele ziehen.
So ganz werde ich mich selbst vielleicht nie verstehen.
Dieses Selbstfindungs-Ding bei Thea und Noel zu beobachten ist wirklich etwas vollkommen anders als selbst an diesem Punkt zu stehen, an dem man sich umsieht und merkt Scheiße, vielleicht liebe ich doch nicht auf die Art und Weise wie es alle andere tun.
Oliver ist gestern nicht im Turnen gewesen, was mich ungemein erleichtert hat. Es passiert so viel auf einmal und ich weiß wirklich nicht, ob mein Kopf sich auf meinem Hals befindet, im Sand steckt oder irgendwo zwischen den Wolken schwebt.
Ich habe mir die Videos, die mir Thea geschickt hat, mehr als nur einmal angesehen und ab einem bestimmten Punkt hat es sich angefühlt als wäre mein Herz angeschwollen, weil ich so unglaublich glücklich darüber gewesen bin, dass es andere gibt, die sich dieselben Fragen gestellt haben, die auch in meinem Kopf ihr Unwesen getrieben haben.
Oder auch, dass ich nicht dieses Verlangen hatte und weiterhin auch nicht habe, wenn es darum geht meine Jungfräulichkeit an irgendeinen Idioten zu verlieren.
Dieses sich als anders oder aussätzig zu fühlen ist plötzlich weniger schlimm, weil man weiß, dass man nicht allein ist. Ich bin nicht komisch, ich bin nur nicht wie jeder andere. Also aus dieser Perspektive betrachtet bin ich verdammt gerne komisch.
Dass ich nicht wie Noel mir jemanden aus einer Bar mitnehmen könnte, weiß ich schon lange, aber ich dachte das liegt an meinen Standards. Es ist interessant, dass es dafür auch noch eine andere Ursache gibt.
Wir machen bei den Motorrädern halt, um uns bei besagtem Spanier und bei seinem Freund zu verabschieden.
Mein bester Freund zieht mich fest in seine Arme und ich seufze schwer. »Te quiero, Maya. «
Ich lächle und löse mich von ihm. »Ich lieb dich auch, du Trottel. «
Er wuschelt mir durchs Haar und ich ordne sie genervt schnaubend wieder. Mag sein, dass ich Noel heute alles aufbereitet habe, was generell so abgeht und jetzt wirft er mir den ganzen Tag hinterher, dass er mich liebt wie eine Schwester.
Noel hat das auch quer durch die Mensa geschrien, wobei sogar Joshua in Gelächter ausgebrochen ist.
Unser Geflüster heute Morgen im Spanischunterricht ist auch schuld daran, dass wir zum einen den Unterricht verlassen mussten und zum anderen demnächst irgendwann nachsitzen müssen.
Das ist eine super Leistung unsererseits gewesen.
»Guck mal, da ist Marius «, meint er plötzlich und ich drehe mich irritiert um.
Er lehnt ganz lässig an seinem schwarzen PKW und tippt auf seinem Handy herum.
Thea hebt einen Mundwinkel und hält ihre Autoschlüssel in die Höhe. »Dann werde ich dich wohl heute nicht nach Hause fahren müssen. «
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drive through some love
Tiểu Thuyết Chung«Mit dir hat er einfach jemanden gefunden, dem er für den Rest seines Lebens auf die Nerven gehen will.» Einige Menschen sind wie Landkarten, unverständlich in ihrem Ausdruck, unübersichtlich und sorgen manchmal für ungeahnte, negative sowie positiv...