𝟐𝟗 | 𝐖𝐀𝐋𝐊 𝐈𝐍, 𝐃𝐑𝐈𝐕𝐄 𝐎𝐔𝐓

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.- 𝐌𝐀𝐘𝐀 -

»𝐃u weißt, dass wir das morgen knicken können, wenn ich Muskelkater in den Beinen habe «, erinnere ich Marius und sehe ihm dabei zu wie er die Gewichte der Beinpresse wieder verringert.

»Dann fixieren wir uns heute eben auf den Oberkörper. « Er ist damit einverstanden gewesen, als ich vorgeschlagen habe Zirkeltraining zu machen. Immerhin kenne ich das bereits vom Turnen.

»Wie du das sagt klingt es so als hättest du eine Ahnung von dem, was du tust «, lache ich.

Der Azubi hebt seine Brauen. »Ist da etwa wieder jemand frech? «

Ich grinse und strecke ihm meine Zunge raus.

Natürlich hatten wir beide am nächsten Tag so unglaublichen Muskelkater, dass wir den Fuhrpark doch eine Woche weiter nach hinten verlegen mussten.

Während Marius jetzt mit den Betreibern des Fuhrparks spricht, stehe ich unbeholfen neben seinem Ford Focus und habe etwas Angst.

Eingestellt haben wir alles bereits, damit wir auch wirklich über die ganze Zeit, die wir zahlen, fahren.

Er kommt wieder und sehe ihn unsicher an. »Du schaffst das, okay? «

Ich nicke, weil ich ihm irgendwie glaube. Hier gibt es eine hundertachtzig Grad Kurve, ein Stoppschild, wegen dem Marius mich am Berg anfahren lassen wird und Stellen, an denen ich rechts vor links üben müssen werde.

Am nervösesten macht mich wahrscheinlich, dass er mich mit Albert fahren lässt, der zudem keine Anfahrhilfe hat und eigentlich sein größter Schatz ist.

Wir steigen ein und ich bemerke schon beim Anschnallen, dass ich zittere.

»Was ist, wenn ich uns umbringe? «, frage ich und umschließe das Lenkrad fester.

Marius legt seine Hand über meine. »Wirst du nicht. Ich bin doch da und die Strecke ist außerdem nicht dazu ausgelegt, um schneller als dreißig zu fahren. «

Trotzdem ist das hier etwas ganz anderes als ein großer Parkplatz.

Marius Berührung beruhigt mich ungemein.

Sobald ich mir einen Ruck gegeben habe bemerke ich, dass es gar nicht so schlimm ist. Die erste Zeit ist niemand anderes hier, weshalb ich mich einfahren kann, ohne auf etwas anderes achten zu müssen.

Doch irgendwann ändert sich das, was bedeutet, dass ich vermehrt auf rechts vor links aufpassen muss und bei Kurven die gegen Fahrbahn nicht zu sehr schneiden darf.

Ab und zu passiert es, dass ich vor Schreck, weil ein anderes Auto kommt, das ich laut Verkehrsregeln vorbeilassen muss, nur die Bremse und nicht Kupplung und Bremse trete.

Albi verabschiedet sich dann immer mit Ruckeln und einem Rums von uns.

Ich bin tatsächlich etwas enttäuscht als unsere Zeit rum ist und wir wieder Plätze tauschen. Aber sobald wir vom Gelände fahren, merke ich wie erschöpft ich bin.

»Ist es dir aufgefallen? «, fragt er irgendwann.

»Was genau? «, hake ich nach und nehme meinen Kopf von der Fensterscheibe.

»Dass du irgendwann einfach gefahren bist und gar keine Angst mehr hattest. «

Meine Stirn legt sich in Falten. Irgendwann habe ich die Panik, die ich mir sonst immer im Hintergrund bewahrt habe, vollkommen vergessen. Ab diesem Punkt hat es mir sogar wirklich Spaß gemacht.

»Nein, ist es mir nicht. «

Er grinst triumphierend. »Was ist dein Resultat aus der ganzen Sache? «

drive through some loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt