𝕯𝖊𝖗 𝖂𝖔𝖑𝖋 𝖚𝖓𝖉 𝖉𝖎𝖊 𝕾𝖕𝖎𝖓𝖓𝖊

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𝕯𝖊𝖗 𝖂𝖔𝖑𝖋 𝖚𝖓𝖉 𝖉𝖎𝖊 𝕾𝖕𝖎𝖓𝖓𝖊



Jetzt


Als Cal aus dem Nero trat, wartete Blake bereits auf der Straße.

Kein Chauffeur, kein schwarzer Wagen, nur Eustace Blake, der sie zu Fuß durch Londons Nacht nachhause bringen würde.

Nachhause.

Selbst im letzten Jahr war die Festung noch ihr Zuhause geblieben.

Schweigend machten sie sich auf den Weg.

Über ihren Köpfen tanzte der blinde Nachthimmel, ihnen haftete der penetrante Duft des Clubnebels an, und Blake roch nach Lavendel, wie es immer schon gewesen war.

Und wie es immer schon gewesen war, wartete er am Ende von Cals Weg. Er war der Dreh- und Angelpunkt ihres Lebens, Cals düstere Geschichte begann mit ihm und Blake würde der Abspann sein.

„Alighieris Traum.", sagte er.

Cal zog eine Augenbraue hoch.

Zermalmt sind Zwölf im letzten Mahl

Dem Himmel gleich, der Hölle Licht

Und Qual, geschrieben von der Menschheit Sein

Den Pfeilern unsrer Welt vereint

In Lettern auf der Pforte steht

Lasst Hoffnung fahren, die ihr geht

Denn nur der Eine kann es richten

Der Neunte Kreis beginnt zu lichten."

Cal verstand. Es war also ein Gedicht gewesen. Ein simples Gedicht, dessen Titel sie zur Wahrheit über das Kolloquium geführt hatte.

„Scheiß Alchemisten.", murmelte sie. „Wer hat diesen kryptischen Mist geschrieben?"

Blake lachte.

„Wir wissen es nicht. Aber wir hoffen, dass sein Name uns zum Ziel führt."

Sie gingen weiter.

Cal fand, dass diese Nacht eine andere war als die, die sie früher auf der Straße verbracht hatte. Blakes Welt war ein Paralleluniversum, in das sie durch Zufall Einlass erhalten hatte. Aber lasst Hoffnung fahren, die ihr geht.

Es gab keinen Weg mehr raus.


𝕰𝖓𝖉𝖊

Vitriol. Der SchakalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt