Der kalte Morgenwind bließ mir meine langen schwarzen Haare um die Ohren und ließ mich frösteln. Ich war gerade auf dem Weg zur Arbeit und da ich kein Auto hatte, musste ich jeden Morgen mit der Stadtbahn fahren. Gerade rechtzeitig erreichte ich die Bahn und ließ mich geschafft auf einen freien Platz nieder. Ich kramte meine Kopfhörer aus der Tasche und lauschte entspannt meiner Lieblingsplaylist.
Einige Minuten später erstreckte sich schon der Bridgestone Tower vor mir und ich betrat das ehrfürchtige Gebäude. Manchmal konnte ich es immer noch nicht fassen, dass ich bei Bridgestone Invest als Chefassistentin arbeitete. Meine harte Arbeit in den letzten Jahren hatte sich mehr als nur gelohnt.
„Guten Morgen Miss Martínez .", begrüßte mich Mrs. Porter, die Empfangsdame, und schenkte mir ein warmes Lächeln. „Hallo Mrs. Porter.", antwortete ich und machte mich auf den Weg zum Aufzug. Im obersten Stock angekommen, richtete ich erstmal meine zerzauste Frisur und machte mir einen Kaffee. Mein Arbeitstag begann erst um 9 Uhr, das war purer Luxus, vor allem für den Job als Chefassistentin. Es war erst 8.30 Uhr und somit konnte ich noch einige Minuten in meinem wunderschönen Büro meinen Kaffee genießen. Ich liebte dieses Büro, es war mit hochwertigen Möbeln ausgestattet und hatte eine atemberaubende Aussicht über Woodlakes Skyline.
Das Klopfen an meinem Büro riss mich aus meinen Gedanken. „Herein.", sagte ich. „Miss Martínez. Es tut mir leid, das ich störe, aber Mr. Bridgestone möchte sie direkt zu Arbeitsbeginn in seinem Büro haben.", sagte Mr. Brown und nickte mir zu. Er war der stellvertretende Chef der Firma. Ich nickte, schnappte meine Unterlagen und machte mich direkt auf den Weg in das Chefbüro. Dort angekommen platzte ich einfach herein und störte meinen Chef offensichtlich in einer wichtigen Unterhaltung. Neben ihm stand ein recht breitgebauter, schwarzhaariger Mann mit dem Rücken zu mir gedreht. Ein weißes Hemd umschmeichelte definierte Muskeln. Der breitgebaute Rücken war definitiv schön anzusehen.
Das Gespräch verstummte und die Aufmerksamkeit lag auf mir. „Guten Morgen Mr. Bridgestone. Sie wollten mich sprechen?", piepste ich, denn der besagte schwarzhaarige durchbohrte mich mit seinen grünen Augen regelrecht. „Wer auch immer sie sind. Sie stören.", die raue Stimme des Unbekannte jagte mir Angst ein. Ich wurde augenblicklich nervös und lief rot an. „Ähm. Entschuldigung", stammelte ich. „Ist schon in Ordnung Isabella. Ich wollte mit Ihnen über meinen Ruhestand reden.", Mr.Bridgestone lächelte mich warm an. Auch wenn man es von so einem reichen, erfolgreichen Mann nicht dachte, aber Mr.Bridgestone war unglaublich bodenständig und herzlich. Er behandelte mich gut und hatte immer an mich geglaubt. „Entschuldigen sie bitte die unfreundliche Ausdrucksweise meines Sohnes. Also ich habe beschlossen aus gesundheitlichen Gründen ein Jahr früher in den Ruhestand zu gehen. Mein Sohn wird meinen Posten als Chef übernehmen. Sie werden selbstverständlich ihre Stelle behalten. Es gibt keinen, der es besser machen könnte als Sie, meine Liebe.", sagte er sanft. „Alles weitere besprechen wir später." Ich nickte nur, denn mir hatte es die Sprache verschlagen.
Der Unbekannte hat dir die Sprache verschlagen meine Liebe.
Völlig perplex verließ ich das Büro meines Chefs. Der Unbekannte hatte mir Angst eingejagt mit seinen stechenden grünen Augen. Normalerweise ließ ich mich nicht von arroganten Arschlöchern unterkriegen, aber dieser Mann strahlte regelrecht Dominanz und Gefahr aus. Erst jetzt wurde mir bewusst das Mr. Bridgestone ihn als seinen Sohn betitelt hatte und dieser auch die Firma übernehmen sollte. Der arrogante Arsch würde bald mein Chef werden. Na toll. Diese Erkenntnis ließ mir einen kalten Schauer über den Rücken jagen.
„Alles okay Isabella? Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen.", Logan's Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich angespannt da stand und starr auf den Boden blickte. Logan war mein Kollege und in den letzten Jahren mein bester Freund geworden. Er sah unglaublich gut aus mit seinen blonden Locken und seinen weichen Gesichtszügen. Sein durchtrainierter Körper brachte jede Frau zum dahinschmelzen, aber zwischen uns war von Anfang an nicht mehr als Freundschaft. Er war nicht mein Typ. Wir verbrachten viel Zeit miteinander, sowohl in der Arbeit, als auch privat. „Alles gut. Ich hab nur erfahren das Mr. Bridgestone frühzeitig in den Ruhestand geht.", sagte ich nur und schüttelte den Kopf. „Lust auf Kaffee? Dann können wir direkt das Meeting durchsprechen.", lenkte ich ab und Logan nickte.
Der restliche Arbeitstag verging nur schleppend. Angst hatte sich in mir breit gemacht. Wenn Mr. Bridgestones Sohn mein Chef wird, dann wäre ich bestimmt nach weniger als 24 Stunden meinen Job los. Den ersten Eindruck hatte ich mir bei ihm versaut. „Ist wirklich alles okay?", Logan stand vor meinem Schreibtisch und musterte mich besorgt. Seine bernsteinfarbenen Augen strahlten Wärme aus. Er fuhr sich durch seine blonden Haare und blickte mich erwartend an. „Ich habe nur Angst, dass ich meinen Job verlieren könnte.", sagte ich und schaute ihn an. „Du meinst wegen dem neuen Chef? Quatsch. Jeder hier weiß das du die beste für den Job bist. Du hast es drauf.", er lächelte mir bestärkend zu. „Komm wir müssen los. Das Meeting beginnt gleich."
Ich schnappte mir meine Mappe, mit all den wichtigen Unterlagen und folgte Logan zum Aufzug. Als wir in den Meetingraum kamen, saßen bereits alle an ihrem Platz. Mein Blick schweifte durch den Raum und blieb an den smaragdgrünen Augen hängen. Das Herz rutschte mir in die Hose und ich war augenblicklich aufgeregt. „Nachdem endlich alle da sind können wir ja anfangen.", sagte Mr. Bridgestones Sohn. „Wie die meisten schon mitbekommen werde ich Ende dieser Woche in den Ruhestand gehen. Mir geht es gesundheitlich nicht sehr gut und daher wird mein Sohn James Bridgestone die Firma übernehmen.", stolz blickte Mr. Bridgestone in die Runde. Applaus ertönte und viele Sprachen ihren Dank und Glückwünsche aus.
James hieß er also. Ich hatte ein ungutes Gefühl bei der ganzen Sache und war überrascht das mein geliebter Chef schon so schnell die Firma verließ.-
„Isabella? Sie haben noch ein extra Meeting mit James Bridgestone.", sagte Mr. Brown, als ich gerade dabei war meine Sachen zu packen. Genervt atmete ich aus, schnappte meine Tasche und machte mich auf den Weg ins Büro. Als ich die Tür öffnete erblickte ich James, wie er am Fenster stand und in die Ferne schaute. Die Ärmel seines Hemdes waren hochgekrempelt und seine Unterarme waren mit Tattoos übersäht. Der weiße Stoff spannte sich um seinen Oberkörper. Dieser Mann hatte definitiv Muskeln. „Schon mal was vom anklopfen gehört?", James Bridgestones schroffer Ton riss mich aus meinen Gedanken. „Es tut mir leid, aber bei ihrem Vater war das nicht so.", ich versuchte selbstbewusst zu klingen. „Ich bin aber nicht mein Vater. Bei mir wird sich einiges ändern. Sie werden morgens schon um 7 Uhr da sein. Ich will täglich eine Zusammenfassung des gesamten Tages auf meinem Schreibtisch vorliegen haben. Außerdem erwarte ich höchste Konzentration und Disziplin. Sonst sind sie ihren Job ganz schnell los.", sagte er und mahlte mit seinem Kiefer. Dieser Arsch. Er mochte mich nicht, das merkte ich schon jetzt. Sein Blick strotze nur so vor Arroganz und Dominanz. Innerlich kochte ich vor Wut. Ich würde mir meinen Traumjob von so einem miesen Typ nicht versauen lassen. Dem würde ich es zeigen. „Wie sie wünschen Mr. Bridgestone. Gibt es noch etwas zu besprechen oder kann ich jetzt gehen?", antwortete ich und reckte mein Kinn in die Höhe. „Sie können gehen Miss Martínez.", brummte er und drehte sich von mir weg. Mein Blick bohrte sich in seinen Rücken. Wut kochte in mir. Ich ballte meine Hände und lief knallrot an. „Machen sie ein Bild von mir und rahmen sie es ein, aber bitte verlassen sie jetzt mein Büro.", hörte ich ihn sagen. Ich schnappte energisch meine Tasche, riss die Tür des Büros auf und knallte sie mit voller Wucht zu. Mir war es sowas von egal, das er mein neuer Chef war. Ich würde es ihm zeigen und beweisen das ich eine fähige Assistentin war.
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„Logan hör auf.", schrie ich und krümmte mich vor Lachen. Ich bekam fast keine Luft mehr, als Logan endlich aufhörte mich zu kitzeln. Frech grinste er mich an und griff dann nach einem Stück Pizza. „Wie war es eigentlich mit Mr. Bridgestones Sohn?", fragte er ernst und kaute genüsslich auf seiner Pizza. „Er ist sehr-...angsteinflößend und ein arroganter Arsch noch dazu. Ich werde ihm aber beweisen das er sich seine beschissene Art sonst wo hinstecken kann.", Wut kochte schon wieder in mir auf. „Das ist die Isabella die ich kenne. Männer wie James Bridgestone brauchen jemanden der sie von ihrem hohen Ross auf den Boden der Tatsachen holt." , Logan grinste.
Ich kuschelte mich in seine Arme und beobachtete ihn eine Weile. Seine Augen waren so schön. Sie sahen aus wie Karamellbonbons und ich liebte Karamellbonbons. Sein Gesicht war einfach perfekt und diese unfassbar vollen Lippen. Wieso war mir das noch nie aufgefallen wie wunderschön er eigentlich war. Plötzlich spürte ich eine Hand an meiner Wange. Logan blickte mich intensiv an. Unsere Gesichter kamen uns immer näher, doch kurz bevor meine Lippen auf seine treffen konnten klingelte mein Handy. Es war James Bridgestone.
Ich hoffe Euch gefällt das erste Kapitel. Ihr dürft mich gerne auf Rechtschreibfehler oder Grammatikfehler hinweisen.😅
Ich habe echt schon lange nichts mehr geschrieben und bin umso glücklicher das ich wieder Ideen habe und vor allem den Spaß und die Liebe zum schreiben wiederentdeckt habe.😊💕
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verbrenne dich nicht
Romance„Zügeln sie ihre Zunge Madame.", James Bridgestone trat an den Schreibtisch und stütze sich darauf ab. „Ich glaube ich sollte ihnen mal etwas mehr Benehmen beibringen." Ich lachte auf. Das war doch jetzt nicht sein Ernst. „Das sagen gerade Sie.", sc...