"Ein Monat ist vorgesehen. Dann wird geschaut, inwiefern es klappt"
Seufzend sah ich ihn an. Wie das schon klingt. Ich hab Hoffnung für sie. Sie wird das schaffen. Und das sicher auch in vier Wochen. Daran glaub ich. "Ich hab kein Hunger", murmelte ich leise und schob den Teller, den Phil inzwischen befüllt hatte, von mir weg. "Freya, so geht das nicht. Du musst was essen.", kam direkt der Widerspruch. Diese Aussage ignorierend verließ ich die Küche und ging in das Zimmer, an welches ich mich wohl vorübergehend gewöhnen musste. Immerhin einen Monat lang. Schwungvoll ließ ich mich auf das Bett plumpsen und starrte an die Decke.Durch ein Klopfen an der Tür wurde ich aus meinem leichten Schlaf gerissen, in den ich inzwischen wohl gefallen war. Langsam sah ich zur Tür, die meinem Gehör nach schon geöffnet wurde. "Was willst du denn?", fragte ich müde und setzte mich langsam auf. Grinsend musterte er mich und trat ein, um sich auf den Schreibtischstuhl zu setzen.
"Ich wollte mal nach dir schauen", beantwortete er meine Frage. Wirklich glauben tat ich ihm nicht. Er war allgemein sehr komisch, das war mir ja bereits vorhin aufgefallen. "Wie geht's dir?", unterbrach er meine Gedanken und sah mich an. Eigentlich wollte ich ihm diese Frage stellen. "Wie es einem halt so geht nach der Nachricht, dass Mama in die Entzugsklinik muss", murmelte ich bedrückt. Ich konnte mir diese lange Zeit ohne sie nicht vorstellen. Mehr als ein paar Tage waren wir zwei nie getrennt. Und wenn, dann war Papa bei mir. Ich vermisse ihn einfach. Mit ihm wäre ich nicht so alleine. "Und dir?" Unerwartet schaute der Notarzt auf. Sein Blick ließ darauf deuten, dass er nicht mit dem Gegenfrage gerechnet hatte. Darauf sollte man sich aber einstellen, wenn man sich mit mir unterhält. Ich rede lieber über die Gefühle anderer, als über meine. Es bringt ja sowieso nichts darüber zu reden. Nachdenklich sah ich zurück zu Alex. Er zögerte die Antwort deutlich heraus. Das heißt ja schonmal, dass es ihm nicht gut geht. "Meine Freundin hat mich rausgeschmissen.", begann er zu erzählen und holte ein erneutes Mal tief Luft, "Ihr ging es in letzter Zeit nicht so gut, also mental. Das hab ich gemerkt. Und als ich sie heute morgen darauf angesprochen habe ist sie komplett ausgerastet"
Da ist seine Laune natürlich berechtigt. Wirklich anders würde ich dort auch nicht reagieren. Ich find es gut von Phil, dass er für Alex da ist und ihn bei sich wohnen lässt. Andere würden das nicht so einfach tun. "Du machst dir Sorgen um sie, stimmt's?" Doofe Frage, wenn ich so darüber nachdenke. Natürlich macht er sich Sorgen. Es gibt immer einen Grund dafür, wenn jemand so drauf ist. Und wenn er meint, dass es seit mehreren Tagen so ist, dann wird es bestimmt etwas größeres sein. Obwohl ich das nicht hoffe. "Lass ihr ein bisschen Freiraum. Du kannst ja morgen Mal probieren mit ihr zu reden.", gab ich ihm einen gut gemeinten Ratschlag und zwang mir ein leichtes lächeln auf, welches er sogar erwidern konnte. Und das war nichtmal gespielt.
"Und du musst dran denken, dass diese Klinik das beste für deine Mutter ist ja? Es wird alles gut werden, das kann ich dir versprechen", wechselte er urplötzlich das Thema. Dieses Mal lag es dann an mir Verwirrt drein zu schauen. Wie will er mir das bitte versprechen? Er kennt sie doch nichtmal. "Hey, schau nicht so skeptisch. Ein bisschen vertrauen kannst du ja wohl in deine Mutter haben oder?", kommentierte er meinen, wohl relativ skeptischen, Blick und schmunzelte. Völlig ernst schaute ich ihn an:"Dieses Vertrauen ist innerhalb des letzten Jahres völlig verschwunden. Und daran ist sie Schuld" Meine Stimme war unabsichtlich aggressiv und viel lauter, als ich es überhaupt erwartet und geplant hatte. Aber es war nun einmal die verdammts Wahrheit. Wieso sollte ich an sie glauben, wenn sie das selbst nicht mehr tat? Und dafür musste ich die letzten Tage nichtmal bei ihr gewesen sein. Das weiß ich ganz sicher. Anderenfalls hätte sie schon längst eigenhändig aufgehört so viel zu trinken oder sich mindestens Hilfe geholt. Doch das hat sie nicht. Nichtmal ansatzweise.
Und meine Vermutung, dass sich das ändern wird hielt sich relativ gering. Zudem ich sowieso nichts machen konnte. Für mich hieß es einfach, abwarten. Warten auf den Tag, bis sich eventuell Mal etwas ändert.-----------------------------------------------------------------------
Ich mag des kapi nt pup:(
Ach danke Finja, dass du mich schreiben hast lassen. Sehr sehr freundlich:)))))))Man liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS//Fear of the dark
FanfictionDie 15 Jährige Freya wohnt nach dem Tod ihres Vaters bei ihrer Mutter. Für beide ist der Verlust des Familienmitglieds nicht einfach. Während Freya Hilfe ihres Onkels hat, nimmt ihre Mutter keine Hilfe an. Und genau das wird beiden im Nachhinein zum...