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"Wie lang muss ich hier bleiben?", fragte ich Phil, nachdem ich mich wieder beruhigt hatte. "Ich würde dich noch mindestens zwei Tage zur Beobachtung hier lassen. Hast du deine Mutter schon angerufen?",wechselte er schnell das Thema. Sie hatte ich ja komplett vergessen. Vielleicht sollte ich das Mal machen. "Ich mach das schnell" Angestrengt beugte ich mich zu dem kleinen Tisch neben dem Bett und nahm das Mobiltelefon in die Hand. Schon nach wenigen Sekunden ging meine Mutter Ran. "Freya? Wo bist du? Wieso meldest du dich nicht?", bombadierte sie mich mit Fragen, was mich leise aufstöhnen ließ. Phil bemerkte meine Gedanken ziemlich schnell und bedeutete mir, dass ich ihm das Handy weitergeben sollte. "Hallo hier ist Phil. Freya wurde gestern Abend von einem Hund angefallen und liegt jetzt im Krankenhaus.", für einen kurzen Moment war es still, Mama schien irgendwas zu fragen, "Nein, ihr geht es soweit gut. Sie muss noch ein paar Tage hier bleiben um eine Entzündung der Wunde auszuschließen. Okay, bis später" Ein relativ kurzes Gespräch, aber soweit ich es rausgehört hatte, wird sie vorbeikommen. Alles andere würde mich ehrlich gesagt aber auch wundern. "Sonst alles gut?", fragte mein Onkel als er mir das Handy zurückgab. Schulterzuckend nickte ich. Muss ja. "Ich schau nachher nochmal vorbei ja?" Nach meinem kurzen nicken war er auch schon wieder weg und ich wieder alleine. Seufzend starrte ich aus dem Fenster. Hoffentlich brauchte Mama nicht allzu lang. Hier war es echt todlangweilig. Mit einer spontanen Idee griff ich erneut zum Handy und tippte eine Nachricht ein. Sie sollte mir noch was zum lesen mitbringen, sonst gehe ich hier noch ein. Obwohl die Chance jetzt 50 zu 50 stand, da sie eventuell schon losgefahren ist sendete ich die Nachricht dennoch ab. Probieren kann man's ja Mal.
Schon nach mehreren Minuten kam schon eine Nachricht zurück.
Ich bin schon auf dem Weg, aber ich hab Robin angerufen, er kommt nach:)
So viel zu Handys am Steuer. Außerdem war ich euer weniger begeistert davon, dass der Typ jetzt auch noch herkommt. Zudem er allen anscheins nach über Nacht da war. Naja, ich wollte mich ja dort raushalten. Früher oder später wird mich das Ganze aber trotzdem etwas angehen. Also entweder durch eine Trennung und das Loch in das Mama wieder rutschen wird oder wenn sie zusammen kommen und er im schlimmsten Fall noch bei uns einzieht oder so. Jetzt ist natürlich die Frage, was besser ist.

Etliche Minuten sind vergangen und von meiner Mutter ist immer noch keine Spur.
Nachdenklich blickte ich auf die Wandduhr. Der Zeiger war schon seit einer guten halben Stunde die Hauptattraktion meiner selbst. Keine Zehn Sekunden später klopfte es auch schon an der Tür und ich setzte mich wieder normal hin. Doch anstatt, wie erwartet, meine Mutter zu sehen, trat Robin ein. "Hey na? Wie geht's dir?", erkundigte er sich nach meinem Zustand, als er die Tür hinter sich schloss. "Passt schon. Wo ist Mama? Sie hat mir schon vor ner halben Stunde geschrieben sie sei unterwegs", meine Stimme war deutlich nervös und auch mein unruhiges dasitzen verdeutlichte diese Stimmung umso mehr. Er zog nur verwirrt seine Augenbrauen zusammen. Bevor Robin aber auf meine Frage antworten konnte betrat Phil nach einem kurzen Klopfen das Zimmer. Nun war auch er verwirrt, als er den Polizisten in Zivil sah. "Robin? Was machst du denn hier?" Angesprochener musste leicht schmunzeln und hielt zwei Bücher, die aus meinem Bücherregal stammten hoch. "Ich bring ihr ein bisschen was zu lesen.", als Phils Miene sich immernoch nicht änderte klärte er sich den Rest auf,"Ich hab vorgestern ihre Mutter Kennengelernt und war eben noch bei ihr" Langsam nickte mein Onkel. Er schien dezent überrascht. Kein Wunder. "Dann ist die Nachricht wohl für euch beide.", er atmete ein letztes Mal tief durch, ehe er mir in die Augen sah, "Freya. Deine Mutter hatte einen Autounfall, sie wird gerade in den OP gebracht" Sprachlos starrte ich ihn an. Der Raum war still. Auch Robin hatte es die Sprache verschlagen.
"Was ist passiert?", fing der Beamte sich wieder und legte die Bücher, die er immenoch in der Hand hatte, auf mein Bett. Phil wandte seinen Blick von mir ab und ließ diesen zwischen Robin und mir herschweifen. "Später", murmelte mein Onkel und widmete sich wieder mir zu. "Aber sie stirbt doch nicht oder?", meine Stimme zitterte. Genauso wie ich es tat. Warum musste sowas ausgerechnet ihr passieren?

Ich hab Angst. Verdammt große Angst.

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(:

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//Fear of the darkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt