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Überstürzt stolperte ich die Treppen nach unten. Ich sollte die Rettungskräfte einweisen. Das hat mir auch die Leitstellendisponentin gesagt. Obwohl es mir schwer fiel, Mama alleine zu lassen. Schwer atmend kam ich unten an. Zwischen die Tür klemmte ich einen Türstopper. Den Schlüssel hatte ich nicht mitgenommen. Wenn die Tür jetzt zufallen würde wäre das fatal. Nervös stand ich auf dem Gehweg und winkte dem RTW, welcher auf mich zu kam. Hinter diesem war ein Notarzt und in der Ferne konnte ich noch die Polizei erkennen. Ich hoffe, dass letztere nicht hier her kommen. Allein die Unordnung im Wohnzimmer sagt ja alles über sie aus. "Freya? Müssen wir zu euch?", rief ausgerechnet Alex, der als Notarzt eingeteilt war. Knapp nickte ich und ging, mit den Rettungskräften im Schlepptau wieder in das Haus. "Was ist denn passiert?", fragte der Notarzt während wir mit schnellen Schritten die Treppen nach oben stiegen. "Mama ist bewusstlos", murmelte ich immernoch außer Atem. Das mir dem Alkohol hatte ich bis jetzt nur bei der Leitstelle erwähnt. Sie werden es aber spätestens in der Wohnung sehen. Den Rettungsdienst einzuweisen war wichtiger, als die Flaschen, die überall in der Wohnung verteilt waren aufzuräumen. Ohne weiteres zu sagen betrat ich unsere Wohnung und führte sie ins Wohnzimmer. Mama lag immernoch, unbewegt da. Stumm zeigte ich auf sie und ging ein paar Schritte zur Seite, wobei ich zu meinem Glück auch noch über eine Bierflasche stolperte. Die Blicke, die kurzerhand auf mich wanderte ignorierte ich. Stattdessen sammelte ich die Flaschen, an die ich herankam, ohne die Rettungskräfte zu behindern, ein und stellte sie in der Küche ab. Aus dem Auge aus dem Sinn. Für eine gewisse Zeit jedenfalls. "Freya?", eine bekannte Stimme hinter mir ließ mich hochschrecken. Moritz und ein Beamte. Ihre kritischen Blicke auf die Flaschen neben mir, entgingen mir nicht. Ich fühle mich nicht wohl dabei. "Was ist passiert?", fragte Moritz nun als zweiter diese Frage. Eine Frage, die ich ungerne beantworten möchte. Wobei ich wahrscheinlich nicht drum herum komme.
Seufzend setzte ich mich auf den Barhocker und stützte meinen Kopf in meiner Hand auf. "Gestern vor einem Jahr ist Papa gestorben", fing ich mit zitternder Stimme an zu erzählen, die Blicke der Polizisten lagen gespannt auf mir, "Sie kommt damit nicht klar und hat getrunken. Wie viel sieht man hier ja überall" Es war noch schmerzhafter diese Wahrheit auszusprechen. Ich will sie nicht verlieren. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob ich sie nicht schon längst verloren hatte. "Freya?", rief Alex aus dem Wohnzimmer. Schnell stand ich auf und folgte seinem Ruf. "Weißt du ob sie Vorerkrankungen oder Allergien hat?" Ich schüttelte den Kopf. Nichts der gleichen. "Okay, könntest du ihre Krankenkassenkarte raussuchen?", bat er mich, woraufhin ich nickte und ins Schlafzimmer ging. Dort öffnete ich erstmal das Fenster. Dieser Geruch stand überall und langsam war es echt ekelhaft.
Nach kurzem suchen wurde ich auch fündig und ging zurück ins Wohnzimmer. Ihr Zustand machte mir Sorgen. Soweit ich weiß heißt es nie was gutes, wenn man Personen intubiert.
"Also, sie hat eine schwere Alkoholvergiftung, wir bringen sie in die Klinik am Südring. Fährst du mit?", berichtete Alex mir und den Polizisten und sah gegen Ende seines Satzes mich an. Kurz überlegte ich und verneinte dann letztendlich. "Ich komme nach", mein Plan war, hier noch ein paar Sachen für sie zusammen zu packen und vielleicht etwas Ordnung hier rein zu bringen. Alex und sein Team verabschiedeten sich und ich war alleine mit Moritz und seinem Kollegen, welcher sich als Paul vorgestellt hatte.
"Kannst du jemand anrufen?", wollte Moritz wissen und folgte mir wieder mit ins Schlafzimmer, wo ich eine Tasche zusammenpackte. Erneut musste ich den Kopf schütteln. Phil hatte Dienst und dabei wollte ich ihn ungerne stören. Wen anders kann ich nicht anrufen. Zu unserer restlichen Familie hat Mama den Kontakt abgebrochen. Seufzend zog ich den Reißverschluss der Tasche für sie zu und sah ins Wohnzimmer. "Sollen wir dich zur Klinik fahren?", erkundigte sich Paul. Ich fühlte mich nicht wohl mit der ganzen Polizeipräsenz. Kritisch sah ich auf die Unordnung. Eigentlich wollte ich das ja erstmal aufräumen, aber auf der anderen Seite wollte ich auch zu Mama. "Aufräumen kannst du auch später noch, wenn das dein Problem ist", das leichte schmunzeln aus der Stimme des Beamten war nicht zu überhören. Da hat er auch wiederrum Recht. Schulterzuckend stimmt ich zu und saß wenig später neben Moritz im Streifenwagen. Die Sorgen um Mama, die ich sie ganze Zeit recht gut verdrängen konnte, taten nun ihr bestes, um mich einzuholen. "Freya, wir werden das Jugendamt in diese Sache einbeziehen müssen, bei dem was du erzählt hast.", berichtete der blonde mir nach ein paar Minuten. Dezent geschockt sah ich ihn an. Ich hätte es nicht sagen dürfen. Ich hätte für sie Lügen sollen. Was wenn ich ihr jetzt weggenommen werde? Ich will nicht in irgendein Heim. Ich will bei ihr bleiben.
Auf der anderen Seite wird ihr dann aber auch geholfen, denk ich Mal und das wäre eine Chance, die sie annehmen sollte. Ein einziges Dilemma. Wobei ihre Gesundheit deutlich wichtiger ist.

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Naa, was wird wohl passieren?

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//Fear of the darkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt