"Danke Stephan", meinte Phil nur knapp, als ich gemeinsam mit angesprochenem das zweite mal heute in das Haus trat. Ich hatte mich tatsächlich dazu überreden lassen. Wobei der Hauptgrund wahrscheinlich immernoch ist, dass ich sonst nicht wüsste wohin. Gemeinsam mit den anderen, die alle schon da waren, was ich persönlich noch garnicht bemerkt hatte setzten wir uns nach draußen. Phil wollte Grillen. "Jetzt erzähl mal, was ist denn mit Anneliese", forderte mich Stephan auf und nahm einen Schluck aus seinen Getränk. Mein stummes dasitzen mag für ihn wohl eher für ein ignorieren aussehen, obwohl ich eigentlich nur tief in Gedanken bin, um mir zu überlegen, ob ich das tun sollte. Es ist immernoch meine Mutter über die ich schlecht reden werde. Naja, meine Schuld ist es nicht, wenn sie sich so gehen lässt. Ich hingegen spreche dann nur die Wahrheit aus. "Ist egal", wank ich ab und schaute auf mein Handy Display. Mich hatte soeben eine Nachricht erreicht. Der Absender ließ mein Gesicht zu einem einzigen Fragezeichen werden. Mama.
Aus dem Gewirr verschiedener Buchstaben, die in dieser Reihenfolge nichtmal ansatzweise Sinn machten konnte ich eine Bitte nachhause zu kommen entziffern. Sie war betrunken. Das sah man deutlich. Obwohl ich das schon mehr oder weniger wusste, war es dennoch komisch. "Mama hat geschrieben, dass ich heim kommen soll", informierte ich die anderen kurz und stand auf. Während es bei denen bei einer flüchtigen Veranschiedung blieb, begleitete mich Phil noch zur Tür. "Soll ich dich fahren?", fragte er, während ich mir meine Schuhe anzog. Kopfschüttelnd sah ich ihn an. Zum einen wollte ich ihm immernoch nicht zur Last fallen und zum anderen nahm er das doch nur als Chance mit Mama zu reden. Was jetzt noch unrealistischer schien, als sonst.
"Okay. Ich hab morgen bis 16 Uhr Dienst, kannst gerne wieder vorbeischauen. Pass auf dich auf" Nach einer schnellen Umarmung befand ich mich auch schon draußen und steuerte die Bushaltestelle an. Zum Glück muss man hier nie sehr lange auf den Bus Warten, weshalb ich mich kurze Zeit später auch schon in dem deutlich wärmeren Fahrzeug befand.Unmotiviert stieg ich die Treppen nach oben zu unserer Wohnung. Wer auch immer auf die Idee kam, die im dritten Stock zu nehmen. Die leisen schirtte meinerseits hallten im Flur. Der Nachteil eines Mehrfamilienhauses eben. Schon fast zitternd kam ich vor unserer Tür zum stehen und steckte den Schlüssel in das Schloss. Direkt schlug mir der allzubekannte Alkohol Geruch in die Nase. Demnach war sie wieder ordentlich dabei, um es mal nett auszudrücken. "Bin da", murmelte ich eher leise und hing meine Jacke an die Garderobe. "Ist ja praktisch. Bringst mir noch 'n Bier?", lallte sie aus dem Wohnzimmer. Augenverdrehend ignorierte ich sie und ging geradewegs in mein Zimmer. Das erste was ich dort tat, war die Tür absperren. Sie im Zimmer haben wollte ich jetzt auch nicht. Vor allem nicht in ihrem Zustand. Zu oft hatte ich da schon erlebt. Und zu oft auch wieder bereut.
Mit offenen Augen lag ich im Bett. Aus dem Wohnzimmer konnte ich immer wieder meine Mutter hören, wie sie Mal Flaschen unschmiss oder unverständliches vor sich hin redete. Vielleicht war Phil's Vorschlag doch nicht so abwägig. Dass sie Hilfe braucht war sowieso klar. Viel von ihr habe ich eh nicht. Entweder sie ist auf Arbeit oder sie ist besoffen. Die Mutter, die mir dadurch weggenommen wird, war längst nicht mehr da. Sie hat Mal existiert. Damals, als Papa noch lebte. Ein Aufenthalt in der Psychiatrie würde ihr gut tun. Sofern sie die Hilfe annimmt. Mit diesen Gedanken war ich dann wenig später auch eingeschlafen.
Das nervige klingeln des Telefons schreckte mich wieder hoch. Mein erster Blick galt der Uhr, die an der Wand hing. Es war kurz nach Acht. Mama sollte jetzt schon weg sein. Was ich nicht wirklich denke. Bei dem was gestern war. Müde stand ich auf und ging in den Flur. In der letzten Sekunde konnte ich den Anruf noch entgegen nehmen. Es war Mamas Arbeitsgeber, der sich erkundigte wo sie steckte. Genervt seufzte ich auf und ging ins Wohnzimmer. Dort lag sie auf dem Sofa. Sie sah wirklich gruselig aus. Obwohl ich wusste, dass ihr Laune absolut nicht die beste sein wird, rüttelte ich an ihr um sie wach zu bekommen. Doch sie regte sich kein bisschen. "Sie ist krank, sie meldet sich nochmal", wimmelte ich den Mann am Telefon ab und legte den Hörer beiseite. Ängstlich probierte ich wieder sie wach zubekommen. Immernoch nichts. Mit zitternden Fingern fühlte ich nach dem Puls an ihrem Hals. Viel zu schwach. Unsicher ließ ich meinen Blick zwischen ihr und dem Hörer schweifen. Es bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als den Rettungsdienst zu rufen.
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:)Man liest sich im nächsten Teil<3
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ASDS//Fear of the dark
FanficDie 15 Jährige Freya wohnt nach dem Tod ihres Vaters bei ihrer Mutter. Für beide ist der Verlust des Familienmitglieds nicht einfach. Während Freya Hilfe ihres Onkels hat, nimmt ihre Mutter keine Hilfe an. Und genau das wird beiden im Nachhinein zum...