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"Morgen", murmelte ich, wie immer, müde und betrat die Küche. Als wäre ich das spannendste, was Phil und Alex je gesehen hatten, schauten die beiden mich an, während ich mich zu ihnen setzte.
"Und? Gut geschlafen?", begrüßte mich Phil und musterte mich. Schulterzuckend kippte ich Wasser in mein Glas und trank es danach in einem Zug aus. Wenn man es genau nimmt habe ich vielleicht garnicht geschlafen, aber das müssen die ja nicht wissen. "Ganz gut" Demonstrativ musste ich direkt danach gähnen. Also auffälliger ging es wirklich nicht. "Hat sich Anna schon bei dir gemeldet?", lenkte ich vom Thema ab und wandte mich an Alex. Dieser schüttelte nur den Kopf. "Sag mal Freya. Wie lange hast du überhaupt geschlafen? Du siehst echt müde aus", forschte mein Onkel nach. Unsicher sah ich zu ihm. Mein Hirn arbeitete auf Hochtouren, um eine auch nur Ansatzweise glaubhafte Antwort zu finden, doch aus meinem Mund kam kein Ton, was das ganze nur noch auffälliger machte. "Ehm, also. Ich weiß es nicht mehr genau?", stotterte ich dezent überfordert und wich den Blicken der beiden aus.
Dennoch sah ich im Augenwinkel, wie sich Phil's Augenbrauen hoben. Doch mehr als ein leises seufzen aus seiner Richtung kam nicht, worüber ich irgendwie sehr froh war. Ich hätte jetzt wirklich keine Lust darauf in einer Standpauke gesagt zu bekommen, wie wichtig mein Schlaf ist und all diesen Kram. Das weiß ich selbst gut genug.

Mit dem Blick aus dem Fenster gerichtetem saß ich in meinem vorübergehenden Zimmer für die nächsten Wochen. Seit Papa Tod war, wurde das Zimmer hier eigentlich fast zu einem Zweitzimmer von mir. Ich bin ja mindestens genauso oft hier, wie Zuhause. Vielleicht etwas weniger, aber nicht viel. Das sanfte klopfen holte mich aus meinen Gedanken und ließ mich umschauen. In der Tür stand Phil, bereits in Schlafklamotten. Kein Wunder, es ist ja auch schon spät. Ohne vorerst was zu sagen, kam er in das Zimmer und stellte sich neben mich, um ebenso kurz einen Blick nach draußen zu werden. "Kannst du nicht schlafen?", fragte er leise in die Stille hinein. Ohne meinen Blick von der leuchtenden Straßenlaterne abzuwenden schüttelte ich meinen Kopf. Sonst würde ich wohl kaum hier sitzen und nach draußen starren. "Und du?", stellte ich die Gegenfrage. Meine Stimme war noch leiser, wie seine und Klang genauso, wie ich mich momentan fühlte. Einfach unsicher und hilflos. Meine Gedanken waren, wie fast jeden Abend bei Papa und ließen den Schlaf einfach nicht zu. Genau deswegen hab ich auch letztes Nacht kein Auge zu getan. Es hatte sich so angefühlt als wären es Menschen, die die ganze Zeit auf mich einredeten. Um es zusammenzufassen: es war schlimm. "Ich hab schon geschlafen, aber ich hab eben gesehen, dass bei dir noch Licht brennt.", er sah zu der Lampe und dann zurück zu mir," Du hast letzte Nacht auch nicht geschlafen hab ich Recht?" Schwach nickte ich. Jetzt würde es sowieso kein Sinn mehr machen ihn anzulügen, inzwischen ist er ja selbst darauf gekommen. Und das bestimmt schon heute morgen am Frühstückstisch. "Ich kann einfach nicht einschlafen. Diese Gedanken sind einfach so laut und", diesmal stockte ich. In meiner Stimme war kaum zu überhören, dass ich dem weinen nahe war. Der Blick von Phil lag geduldig auf mir. Er zwang mich nicht dazu, meinen Satz zu voll enden. Er wartete einfach. Das half mir so enorm. "Das Zimmer fühlt sich so groß an", murmelte ich. Eine nette Umschreibung dafür, dass ich mich hier verdammt alleine fühle. Es war zum einen sowieso schon ein Unterschisd, da Phil ein großes Haus besitzt und wir nur eine kleine Wohnung. Daheim war mein Zimmer klein und gemütlich. Außerdem war Mama immer direkt in der Nähe. Auch wenn sie betrunken war oder schlechte Laune hatte. Sie war da. Zwar ist Phil das hier auch, aber es war hier dennoch anders, als daheim. "Soll ich noch ein bisschen hier bleiben und du probierst zu schlafen?", bat er an und schaute mich aufmunternd an. Unsicher ewiderte ich seinen Blick und nickte letztendlich. Es mag kindisch erscheinen, aber zur Zeit war das wohl die beste Lösung. Morgen ist Montag. Das heißt Schule. Dafür brauche ich genug Konzentration. Zu wenig Schlaf wäre hierbei eher kontraproduktiv. Langsam stand ich auf und ging zum Bett, in welchem ich es mir gemütlich machte. Er brauchte nichtmal ein Wort zu sagen. Allein der Gedanke, dass er da war beruhigte mich sehr. Und wenige Minuten später war ich auch schon in einem mehr oder weniger tiefen Schlaf versunken.

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Lol der Schluss ist komisch.
aevocaedoefinja das war des kapi worauf du dich gefreut hast pup :P

Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//Fear of the darkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt