10 Sekunden eines ganzen Lebens (Teil 2)

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(Vor dem Spiel)

Bellas Perspektive:

"Wir können uns da hinsetzen. Schaut. Olivers Mum ist auch schon da", sagte ich zu meiner Familie und wir machten uns auf den Weg zu einer der vordersten Reihen auf der Tribüne. Da es bei allen hier die Premiere war - mal abgesehen von Mum und mir - waren wir extra etwas früher gekommen, damit wir gute Plätze bekamen. Meine Familie setzte sich zuerst hin. Beim Vorbeigehen an Mrs. Wood warf Mum meiner Oma einen vielsagenden Blick zu. Diese zog die Augenbrauen ebenfalls vielsagend hoch und ich schaute die Beiden streng an. Mum saß links von der restlichen Familie, neben ihr meine Oma, dann ich und ganz am Rand Olivers Mum. Irgendwie war es auch ganz gut, dass Olivers Dad nicht mitgekommen war. So gab es immerhin keinen Streit. Meine Oma packte schonmal ihr Fernglas aus und während wir warteten strickte sie gemütlich weiter an ihrem Schal für den Winter. Ich sah ihr lächelnd zu. Nach wenigen Minuten schon lehnte sie sich leicht zu mir rüber und verkündete: "Also Liebes, du musst mir noch mal die Spielregeln erklären. Ich hab sie schon wieder vergessen." "Okay, es gibt insgesamt 14 Spieler, pro Team sieben, und drei verschiedene Bälle, beziehungsweise gibt es zwei Klatscher, aber dazu komm ich noch. Erstmal die Spieler. Es gibt einen Hüter, einen Sucher, drei Jäger und zwei Treiber. Der Hüter..." "Dein Freund Oskar, richtig?", unterbrach mich meine Oma. "Oliver, aber ja. Er ist der Hüter. Seine Aufgabe ist es diese 3 Ringe dort zu verteidigen. Die Jäger versuchen nämlich den Quaffel, das ist der rote Ball, in die Ringe zu werfen. Wenn sie das schaffen bekommt das Team zehn Punkte. Aber das versucht der Hüter, in unserem Fall Oliver, ja zu verhindern. Beim Fußball wäre er der Torwart. Die Treiber kümmern sich um die zwei Klatscher. Das sind die Bälle, die einfach wahllos rumfliegen und die die Treiber mit so Art Baseballschlägern wegschlagen müssen, damit keiner von ihrem Team getroffen wird. Stattdessen versuchen sie die Klatscher auf das gegnerische Team zu hetzen. Heute spielen die Gryffindors gegen die Slytherins. Unsere Mannschaft, die Gryffindors tragen rot und die Slytherins, unsere Gegner, tragen grün, also nicht verwechseln." "Hast du nicht einen Ball vergessen?", hakte meine Oma nach. "Genau. Der Schnatz. Den wirst du wahrscheinlich nicht sehen..." Meine Oma holte ihre Brille aus der Tasche, setzte sie auf und entgegnete: "Sei dir da mal nicht so sicher." Ich schüttelte lachend den Kopf. "Also gut, der Schnatz hat Flügel, ist gold und sehr flink, deswegen ist es für den Sucher auch so schwer den Ball zu fangen. Der Sucher der Gryffindors ist Charlie Weasley. Ihn erkennst du an seinen roten Haaren und er ist wirklich sehr gut. Er ist der beste Sucher, den man haben kann und hat sogar schon ein Angebot bekommen als Sucher für das englische Nationalteam zu spielen. Er ist auch der Mannschaftskapitän der Gryffindors. Wenn der Sucher den Schnatz vor dem gegnerischen Team fängt, dann bekommt er 150 Punkte, weswegen meistens auch die Mannschaft gewinnt, die den Schnatz gefangen hat, aber es kann auch sein, dass das nicht ausreicht. Zum Beispiel, wenn die Jäger insgesamt schon 170 Punkte erzielt haben, und das andere Team nur zehn, aber dazu den Schnatz fängt, hat es 160 Punkte, aber das ist ja weniger als 170 logischerweise und somit hat das Team gewonnen ohne den Schnatz gefangen zu haben. Es ist am Anfang etwas kompliziert, aber eigentlich ist Quidditch ganz einfach", beendete ich meinen Erklärung. "Verstehe. Wenn ich später etwas nicht verstehe frag ich einfach noch mal nach, ja?" Ich nickte und wendete mich Olivers Mum zu. "Mrs. Wood, freuen Sie sich schon auf das Spiel?" "Oh ja! Ich freue mich schon riesig darauf. Und es freut mich auch dich mal wiederzusehen. Ich bin so froh, dass Oliver hier ein paar Freunde gefunden hat und nicht nur Quidditch spielt. Trotzdem bin ich schon ganz aufgeregt ihn spielen zu sehen. Ich weiß, du hast nicht den besten ersten Eindruck von mir bekommen, als du bei uns zu Besuch warst, Bella und ich bin sicher, Oliver hat dir erzählt, was alles in der Vergangenheit passiert ist, aber er und ich haben uns ausgesprochen und jetzt ist alles gut zwischen uns." "Ist schon in Ordnung. Sie schulden mir keine Rechtfertigung. Außerdem hat er mir nicht alles erzählt, was so abgelaufen ist, aber ich weiß wie froh er darüber ist, dass Sie ihn jetzt unterstützen und wie leid es ihm tut Sie abgewiesen zu haben. Ich finde zwar, dass es falsch war zu Olivers Dad zu halten in dieser Sache, aber ich nehme es Ihnen nicht übel, immerhin ist er Ihr Mann und ich weiß, Sie wollen nur das Beste für Oliver", entgegnete ich. Olivers Mum lächelte und erwiderte: "Ja so ist es. Und ich bin wirklich froh, dass ihr befreundet seid, ehrlich. Er scheint glücklicher zu sein seit ihr euch kennt und ich bin sicher, das hängt auch damit zusammen, dass du ihn von Anfang an unterstützt hast mit der ganzen Quidditch-Sache." "Danke. Das bedeutet mir sehr viel, dass Sie das sagen." Ich lächelte und sie erwiderte es. 

Oliver Wood - Quidditch: Sieg oder NiederlageWo Geschichten leben. Entdecke jetzt