Selbstzweifel

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"Hey Bella", Oliver kam in schnellen Schritten auf mich zu

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"Hey Bella", Oliver kam in schnellen Schritten auf mich zu. "Hey, was gibt's?", fragte ich. Er kam mir ziemlich aufgeregt vor. Seit seinem kürzlichen Erfolg während des Quidditchtrainings waren wir Freunde geworden und unternahmen fast jeden Tag etwas zusammen. "Ach nicht's besonderes", antwortete er auf meine Frage, doch mir war klar, dass irgendwas nicht stimmte. "Na los, sag schon." Oliver lächelte, dann rückte er mit der Sprache raus: "Heute habe ich erfahren, dass wir bald ein Spiel haben." "Ah, gegen wen?" "Slytherin." "Slytherin?" Er nickte und begann weiter zu erzählen: "Ich bin irgendwie nervös, wie du weißt bin ich ja noch nicht lange in der Mannschaft und soll gleich mitspielen. UUF, ich bin so aufgeregt, was wenn ich versage?" "Du wirst nicht versagen. Hör zu. Du bist der beste Hüter den ich kenne und damit hast du schon mal einen Fan und nach diesem Spiel werden auch die Anderen mitziehen. Komm schon, wer kann das schaffen, wenn nicht du, hm?" "Keine Ahnung, aber ich werde bestimmt 'nen Blackout bekommen und wer weiß was dann passiert?" "Quatsch. Hör auf damit, so kriegst du nur Panik, sei ganz entspannt, dann läuft auch alles!" Ich versuchte ihm so viel Mut wie möglich zu machen, doch ich sah seine Anspannung und seine große Angst vor dem Versagen, obwohl er versuchte sie zu überspielen. Ich war sicher, er würde es hinbekommen, trotzdem, irgendwas stimmte hier absolut nicht.

Als wir wieder im Unterricht saßen, schaute ich zu ihm nach vorne, er sah nach wie vor nervös aus, da er mit zittrigen Händen seine Feder nahm und so fest auf sein Pergament aufdrückte, dass er es durchbohrte. Nach der Stunde ging ich zu ihm, gab ihm meine Ersatzfeder, die ich immer dabei hatte für den Fall, dass ich meine verlieren könnte, oder wie jetzt, dass Oliver eine brauchen könnte. Er bedankte sich und wir gingen schweigend nach draußen, ich warf ihm immer wieder kurze Blicke zu, bis er sich schließlich auf eine kleine Bank setzte, die vom Regen noch etwas feucht war und murmelte: "Bella, ich kann das nicht!" Ich setzte mich neben ihn und erwiderte: "Okay, also schön, jetzt pass mal auf. Mit deinen Selbstzweifeln hat es jetzt ein Ende. Schau mal, warum sollten sie dich ins Team holen und dir diese große Verantwortung aufbürden, wenn sie nicht sicher wären, dass du das Zeug dazu hättest? Ich kenn dich noch nicht lange, aber das was ich schon weiß über dich reicht um zu wissen, dass du nicht gleich aufgibst und immer das Beste aus dir rausholst. Ich glaube an dich, okay." Ich nahm ihn in den Arm, während ihm tausend weitere Gedanken durch den Kopf schossen.

Am Abend vor dem Spiel kam ich in den Gemeinschaftssaal und sah Oliver, wie er mal wieder mit einem Buch über Quidditch auf dem Schoss da saß. Ich schlich zu ihm hin ohne groß zu überlegen und schlug sein Buch zu. "Du brauchst Schlaf, sonst kannst du dich morgen nicht konzentrieren!", befahl ich, doch er legte Widerspruch ein: "Nein, ich muss noch Strategien durchgehen und Pläne machen, ich muss..." "SCHLAFEN", unterbrach ich ihn. "Wenn es jemanden gibt, der alle Strategien auswendig kennt, dann bist du es, also mach dir jetzt keine Sorgen mehr und geh schlafen. Du schaffst das!" Mit diesem Satz schubste ich ihn in den Schlafsaal und schüttelte lächelnd den Kopf. Hinter mir kam Charlie Weasley auf mich zu und sprach mich an: "Na, wie fühlt er sich?" "Er ist nervös, aber ich denke er schafft es." "Naja, er ist der mit Abstand jüngste gute Hüter den ich je gesehen hab. Mit seiner Hilfe haben wir 'ne reelle Chance zu gewinnen. Er ist zwar noch kein Barry Ryan, kann es aber durchaus werden. Wir zählen auf ihn!" "Ich werd ihm sagen, dass du das gesagt hast." Ich lächelte und er grinste zurück, dann ging er. "Viel Glück!", rief ich ihm noch hinterher, er drehte sich um und hielt seinen Daumen hoch. "Das wird schon, nur keine Sorge!", meinte er und ging lässig aus dem Raum.

Es war nun halb drei, als sich Oliver Wood für das große Spiel fertigmachte und ich ihm noch einmal viel Glück wünschte. Gegenüber von uns lief gerade eine Gruppe von Slytherins vorbei, die einen großen dunkelhaarigen Jungen auf die Schulter klopften, der sich anscheinend für unglaublich wichtig hielt. Oliver sah ihn mit einem angewiderten und leicht ängstlichen Blick an. "Wer ist das?", fragte ich, doch Oliver schüttelte nur abwehrend den Kopf: "Das ist Marcus Flint, 'n ziemlich großer Idiot." "Ich hab von ihm gehört, er soll anscheinend immer schummeln und seine Gegner foulen. Ich finde er hat irgendwie was Bedrohliches an sich." "Ja, er ist Mannschaftskapitän bei den Slytherins." "Aber ist er nicht erst in der 2.?" "Jap, das sagt alles, oder nicht? Er hat für sein Alter schon viel erreicht, ist im Quidditch aber genauso schlecht wie in der Schule was ich so gehört hab. Und seine Technik ist miserabel. Dafür hat er Kraft." Oliver wirkte plötzlich vollkommen eingeschüchtert und panisch, ich sollte irgendwas sagen, um ihn aufzuheitern. "Also er mag vielleicht stark sein, aber du bist tausendmal geschickter und flinker als er. Du bist ein zweiter Barry Ryan, also mach ihn fertig!" Oliver nickte und stapfte zu seiner Mannschaft. Ich setzte mich zu meinen Freunden auf eine der Zuschauerbänke und band mir meine Haare zu einem Zopf und als die Gryffindors hinausflogen, begann ich so laut zu klatschten wie's ging und jubelte ihnen zu.

Oliver flog zu den 3 Toren und beobachtete gespannt das Spiel, stets bereit den Quaffel abzufangen. Der Kommentator berichtete von den einzelnen Spielern und den Spielabläufen. "Und da ist Oliver Wood, er wartet darauf, dass die Slytherins angreifen, doch was passiert jetzt? Versucht Adrian Pucey einen Angriff zu starten? Uuuhhh, daneben, das neue Teammitglied Oliver Wood hat alles im Griff. Keine Sorge Gryffindor Fans, es steht 2:0 für euch!" Olivers Knie zitterten und er war froh, dass er sich kurz entspannen konnte, da alles in Ordnung zu sein schien. Doch ohne Vorwarnung raste Marcus Flint mit einem Quaffel auf ihn zu, er kickte ihm gegen's  Bein, Oliver Wood fiel vom Besen und fiel in die Tiefe.

Oliver Wood - Quidditch: Sieg oder NiederlageWo Geschichten leben. Entdecke jetzt