Suche nach einem neuen Besen

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Bella überredete mich mein verletztes Bein im Krankenflügel behandeln zu lassen, bevor wir unseren Sieg feiern gingen. Nach einer kleinen Untersuchung versicherte Madam Pomfrey, dass die Verletzung nicht besonders schlimm war. Ich sollte das Bein einfach kühlen und die nächsten Tage schonen. Das war kein Problem, immerhin war heute das letzte Quidditch-Spiel gewesen für dieses Schuljahr. Bella stützte mich, als ich aus dem Krankenbett aufstand. "Geht's?" Ich nickte. "Ja, alles gut." Dann erst realisierte ich, dass wir ja Ravenclaw besiegt hatten. Ich fiel ihr um den Hals und quiekte: "Moment mal, wir haben gewonnen!" Sie erwiderte ein wenig perplex die Umarmung, stieg aber dann in meinen Jubelschrei ein und sprang vor Freude in die Luft. "Wenn mein Bein nicht verletzt wäre, würde ich das jetzt auch machen." Sie tätschelte meine Schulter und schmollte scherzhaft. "Nur dass du es weißt, innerlich springe ich gerade auf und ab." Bella legte ihren Arm um mich und half mir ein paar Schritte zu machen. "Danke, geht schon." Sie ließ mich los und wir machten uns auf den Weg zu Charlie und Mum und Dad, die vor der Schule warteten.

"Da seid ihr ja endlich", begrüßte uns Charlie. Sein Gesicht strahlte vor Freude. Kein Wunder. Es war sein letztes Quidditch-Spiel gewesen, vor allem, weil er vorhatte nach seiner Zeit in Hogwarts Drachen zu erforschen, anstatt professioneller Spieler zu werden. Und wir hatten unseren heutigen Sieg ihm zu verdanken. Natürlich war er in Feierlaune. "Was macht dein Bein?", fragte mich Mum mit ihrem typisch sorgenvollen Gesichtsausdruck. Ich zuckte die Schultern. "Es ist alles gut." Charlie nickte. "Also können wir jetzt los?" Ich schüttelte lächelnd meinen Kopf. "Ja, kommt schon. Gehen wir ins Drei Besen?" Charlie stimmte zu und zusammen machten wir uns auf den Weg nach Hogsmeade. 

In dem Wirtshaus angekommen, bestellten wir alle ein Butterbier und stießen auf unseren Sieg an. Dad hielt sogar eine kleine Ansprache. "Ich will nur sagen, dass ich sehr stolz auf dich bin, mein Sohn. Du hast das heute wirklich toll gemacht, auch wenn mir die Sache mit deinem Besen echt leid tut. Laut meiner Recherche war das der beste Besen, den man zur Zeit auf dem Markt kriegen kann." "Ist schon gut, Dad. Es war der Gedanke, der dahinter steckt. Und wir haben ja trotzdem gewonnen", winkte ich ab. "Charlie, das war echt krass, wie du den Schnatz gefangen hast. Du warst so schnell. Der Sucher von Ravenclaw hatte keine Chance", komplimentierte Bella beeindruckt. Charlie hielt seinen Krug in die Luft. "Das weiß ich zu schätzen. Was für ein tolles Spiel, nicht?" Alle am Tisch stimmten zu. Später verabschiedete ich meine Eltern und versprach ihnen bald zu schreiben. Seit wir uns wieder vertragen hatten, schickten wir uns regelmäßig Briefe. 

Die nächsten Wochen ruhte ich mich aus, so wie Madam Pomfrey angeordnet hatte. Doch irgendwann hatte ich keine Lust mehr nur herumzuliegen. Mir fehlte Quidditch, also hatte Charlie mit der Mannschaft ein letztes Training ausgemacht. Danach wollte er sich auf seine Abschlussprüfung vorbereiten, so wie die anderen Siebtklässler. Wenn sie alle abgingen, fehlte uns ein Jäger, beide Treiber und ein Sucher. Allerdings hatte Charlie schon eine kleine Liste mit Erstklässlern, die sich in Madam Hoochs Unterricht ganz gut gemacht haben. Er war zuversichtlich, dass ein paar Talente dabei sein würden. Während wir frühstückten, unterhielten wir uns über das kürzlich gewonnene Spiel. Die Gryffindors waren immer noch in guter Stimmung deswegen. Aleen und Bella kamen in den großen Speisesaal und setzten sich. "Spät dran?", fragte ich sie. Aleen nickte. "Wir haben etwas verschlafen." Sie schaute auf die Zeitschrift, die neben meiner Müslischale lag. "Was ist das?" "Das", ich hob die Zeitschrift hoch und ließ sie dann wieder seufzend auf den Tisch fallen, "ist ein Quidditch-Magazin mit dem wundervollen Titel: Rennbesen im Test." Aleen bemerkte den kühlen Unterton in meiner Stimme. "Oh, da ist aber jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden." "Tut mir leid. Diese ganze Besen-Geschichte nervt mich nur etwas. Ich versuche schon seit Tagen eine Lösung für das Problem zu finden. Aber die einen Besen sind total überteuert und die anderen haben keine guten Rezensionen. Ich weiß nicht weiter." Bella versuchte mich aufzuheitern. "Du wirst schon noch was finden." Sie schlang ihr Müsli herunter und wir machten uns auf den Weg zu Pflege magischer Geschöpfe bei Hagrid. 

Ich blätterte gelangweilt die Zeitschrift durch. "Wozu brauchst du denn überhaupt einen neuen Besen?", fragte Bella und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr, die ihr der Wind ins Gesicht gepustet hatte. "Ich kann mir nicht für immer deinen ausleihen." "Und was ist mit deinem alten Besen?" "Den habe ich doch verkauft an diese eine Erstklässlerin, Alicia oder wie sie hieß. Ich kann ja schlecht zu ihr gehen und sagen, ich brauche ihn wieder, weil sich mein neuer verbiegt, wenn ich zu hoch fliege." Wir gingen weiter zu Hagrids Hütte. Der Wind war so stark, dass wir kaum dagegenhalten konnten. "Ich brauche schon einen eigenen Besen, der auch gut ist. Wie soll ich sonst in der Mannschaft bleiben? Ganz zu schweigen davon, wie ich dann Kapitän werde." "Aleen spielt einfach weiter für dich", erwiderte Bella scherzhaft. Ich hob eine Augenbraue. "Versteh mich nicht falsch, sie hat das beim letzten Spiel wirklich super gemacht, aber das ist eine etwas drastische Lösung, meinst du nicht?" Ich schlug eine weitere Seite in dem Magazin auf. "Hier! Das könnte was sein. Was meinst du?" Sie nahm die Zeitschrift und sah sich das Bild an, auf das ich zeigte. "Ein Sauberwisch 5?", überlegte sie laut. "Der sieht gut aus, Oliver." "Ja, nicht wahr? Ein anderer, der auch zur Auswahl steht, ist der Komet Zwei-Sechzig. Welcher denkst du ist preiswerter?" "Oh, mit Sicherheit der Sauberwisch. Die haben eine recht gute Qualität und sollen auch ganz billig sein, hab ich gehört." "Okay, dann ist es entschieden. Ich kaufe mir einen Sauberwisch 5! Jetzt muss ich nur noch ein bisschen mehr sparen. Dad hat ja sein halbes Vermögen schon für den Twigger 90 ausgegeben. Der leiht mir sicher kein Geld für einen weiteren Besen. Wir haben uns zwar vertragen, aber ich sollte es besser nicht übertreiben." Ich klemmte die Zeitschrift unter meinen Arm und nahm Bellas Hand. "Danke für die Hilfe."


Hey,

erstmal vielen Dank, dass ihr so fleißig drangeblieben seid! Ich hoffe, ihr mögt die Geschichte bisher. Für die nächsten Kapitel habe ich schon ein paar Dinge geplant, die euch bestimmt gefallen werden (naja, das hoffe ich jedenfalls ;)). Schreibt gerne eure Wünsche, Anregungen, Überlegungen, etc. in die Kommentare. Vielleicht kann ich davon etwas einbauen. 

Lg Anna


Oliver Wood - Quidditch: Sieg oder NiederlageWo Geschichten leben. Entdecke jetzt