Gryffindor vs. Ravenclaw

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Olivers Perspektive:

Seit Bellas Geburtstag war eine Woche vergangen. Es war April, was man vor allem daran merkte, dass die Sonne wieder regelmäßiger schien. So wie heute morgen, als für mich gleich zwei Briefe und ein Paket ankam. Die Post kam manchmal später, aber heute war sie ziemlich pünktlich. Zum Glück, denn wie es aussah, schickten mir Mum und Dad etwas für das Spiel gegen Ravenclaw nächste Woche. Wir waren gerade im großen Speisesaal, als die Eulen mit der Post kamen. Mir gegenüber saßen Charlie und Aleen und neben mir Bella. Sie staunten, als sie das riesige Paket sahen, das ich bekam. Vorne war es länglich und dünn, hinten etwas größer und schlecht verpackt. Was auch immer darin war, hatte das Geschenkpapier gut genug zerrissen, dass wir hindurch spähen konnten. Es war ein Besen! Hatten Mum und Dad mir echt einen Besen gekauft? Dad schien eine 180-Grad-Wende gemacht zu haben, schließlich war seiner Meinung nach Quidditch nur ein Hobby - Betonung auf war. "Los auspacken!", drängte Charlie gespannt. Ich tat was er verlangte und tatsächlich! Es war ein Besen! 

"Hast du nicht gesagt, deine Eltern sind dagegen, dass du Quidditch spielst?", bemerkte Aleen belustigt. "Jetzt scheinbar nicht mehr", erwiderte ich noch immer schockiert. "Dad und ich haben uns ja vertragen." Ich öffnete die beiden Briefe, einer war von Mum, den ich mir für später aufhob. Mein Gefühl sagte mir, dass hinter dieser Aktion Dad steckte. Und ich sollte Recht behalten. Der zweite Brief enthielt eine Nachricht von ihm. Sobald ich fertiggelesen hatte, blickte ich auf und schaute zu den anderen, die schon gespannt waren zu erfahren, was in dem Brief stand. "Dad schreibt, dass er sich ein bisschen informiert hat und dieser Besen gerade erst auf den Markt gekommen ist. Es ist ein Twigger 90 von den Besenmachern Flyte und Barker. Er schreibt auch, dass er dafür nicht gerade wenig bezahlt hat, aber er mir eine Freude machen wollte. Das Geschenk soll ein Glücksbringer für das Spiel gegen Ravenclaw sein, sagt er." Bella sah mich erstaunt an. "Wow! Dann hat er sich scheinbar wirklich mit dir vertragen. Das freut mich so für dich!" "Mich auch, aber vor allem für mich, weil wir durch ihn bestimmt das Spiel gewinnen werden!", rief Charlie aus. "Durch den Besen oder Oliver?", fragte Bella. "Na den Besen natürlich." Meine Freundin schüttelte belustigt den Kopf, dann sah sie mich an. "Willst du den Besen gleich ausprobieren?" "Ich glaube, ich schicke erstmal einen Brief an meine Eltern und bedanke mich. Wollen wir uns in einer halben Stunde auf dem Quidditch-Feld treffen?" Die anderen stimmten zu und verließen dann nach und nach den Saal. Ich konnte immer noch nicht fassen, dass Dad mir einen Besen gekauft hatte.

Es hatten sich bereits ein paar Gryffindors versammelt. Scheinbar wollten sie alle sehen, wie ich den Besen testete. Ich setzte mich darauf und flog kurz um sie herum. Der Besen war viel besser als mein alter. Er sah besser aus, war flinker und auch bequemer. Jetzt war ich bereit für das Spiel gegen Ravenclaw.

Ich spähte nach draußen auf das Spielfeld. Wie üblich war die Tribüne voller Zuschauer. Schließlich wollten alle Schüler und Lehrer von Hogwarts das Spiel sehen. Wenn wir gewannen, kamen wir auf den zweiten Platz und Ravenclaw auf den dritten. Dann stünde fest, dass Slytherin erster würde und Hufflepuff letzter. Aber wenn Ravenclaw gewann, würden sie gegen Slytherin um den Titel spielen und Gryffindor gegen Hufflepuff, damit sich entschied, wer dritter und wer vierter würde. Das Ravenclaw-Team war zuversichtlich, erst uns und dann Slytherin zu schlagen. Die Fans grölten als ginge es um Leben und Tod, was ich natürlich verstand, schließlich ist der Quidditch-Pokal der größte Traum von jedem Spieler in Hogwarts. 

Bellas Familie war heute nicht da, aber zu meiner Überraschung waren meine Eltern gekommen. Obwohl wir letztes Mal verloren hatten. Ein Teil von mir hatte schon geglaubt, dass Dad die Hoffnung aufgegeben hat. Es war eigentlich untypisch für ihn zweite Chancen zu geben. Aber heute ging es nicht um ihn, sondern darum das Ravenclaw-Team zu vernichten. Ich freute mich sehr darüber, dass Mum und Dad hier waren, um das zu sehen. Der Stadionsprecher Jack Morgan griff sich das Megaphon. "Herzlich Willkommen Ladies and Gentlemen zu dem heutigen Spiel Ravenclaw gegen Gryffindor! Seid ihr schon aufgeregt?" Die letzten zwei Worte brüllte er so laut ins Megaphon, dass sie noch ewig lang nachhallten. Die Hogwarts-Schüler stampften mit den Füßen, sodass das ganze Spielfeld bebte. Jack Morgan stand auf und hielt das Megaphon wie eine Trompete in die Höhe, um herein zu sprechen. "WOW! Alles klar! Also dann, bevor wir beginnen, möchte ich noch kurz ein paar Worte an meine Mitschüler aus Ravenclaw richten. Ich wünsche euch ganz viel Glück und ich hoffe, dass ihr uns zum Sieg führt." Professor McGonagall, die hinter ihm saß, nahm ihm das Megaphon aus der Hand und flüsterte ihm mit einem fiesen Gesichtsausdruck etwas zu. So wie ich sie kannte, sagte sie bestimmt etwas wie: "Du bist hier der Kommentator und musst daher unparteiisch sein." Dann fuhr Jack fort: "Also wie mir gerade mitgeteilt wurde, darf ich meinem Team nicht viel Glück wünschen, aber trotzdem will ich anmerken, dass das mein letztes Jahr in Hogwarts ist. Grüße gehen raus an die anderen 7. Klässler meines Teams: Lea Thompson, Jägerin, mit der Nummer 12 und mein guter Freund Jacob Evans, Sucher bei den Ravenclaws, der die Nummer 5 trägt. Ich glaub an dich, Mann." Jack machte eine kurze Pause. "Okay. Da mich Professor McGonagall schon wieder böse anschaut, würde ich sagen, wir fangen besser mal an. Ladies and Gentlemen, macht euch bereit für ein spannendes Spiel zwischen Ravenclaw und Gryffindor!"

Oliver Wood - Quidditch: Sieg oder NiederlageWo Geschichten leben. Entdecke jetzt