Schon gut

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Das Wetter hatte sich in den letzten Wochen kaum verändert. Draußen war es immer noch so stürmisch, dass der Wind gewaltsam gegen die Scheiben schlug. Abgesehen vom Quidditch-Team, das wütend war nicht trainieren zu können, machten sich die Schüler in Hogwarts einen schönen Abend in ihren Gemeinschaftsräumen. Oliver und ich auch. Mein Freund bestand darauf mir Zauberschach beizubringen, nachdem er gehört hatte, dass ich es noch nie gespielt hatte. Er war ein leidenschaftlicher Stratege, deswegen fand er es wichtig mir alle Taktiken zu erklären, die er anwandte. So war es früher auch schon mit Quidditch gewesen. Jetzt hingegen redete er selten über seinen geliebten Sport. Oliver schien eher daran interessiert mir zu zeigen welche Methode ihn immer zum Sieg führte, wenn er gegen Charlie Zauberschach spielte. Ich kann nicht sagen wie oft ich schon mit meinen Gedanken abgeschweift bin, obwohl ich es mochte, wenn er von etwas so begeistert war, dass er nicht mehr aufhören konnte darüber zu reden. Oliver war jemand, der seine Emotionen klar zum Ausdruck brachte, wodurch sich unsere Beziehung leicht anfühlt. Klar hatten wir auch Geheimnisse voreinander. Trotzdem waren wir glücklich miteinander und vor allem seit wir offiziell zusammen waren. Ich hatte ihn wirklich gern. "Siehst du? Schach", sagte Oliver. Er hatte mich besiegt - erneut. Anscheinend sah er, dass ich mich nicht wirklich dafür interessierte und fragte besorgt: "Langweilst du dich?", fragte er mich besorgt. Schließlich hatte er es sich zur Aufgabe gemacht mir nicht nur alle Schachtechniken, die er kannte beizubringen, sondern auch jede Minute, in der wir zusammen waren aufregend und wundervoll zu gestalten. "Etwas. Aber das ist schon o.k. Ich hör dir gerne zu", erwiderte ich und legte meine Hand auf seine. "Willst du mir stattdessen lieber erzählen was es Neues gibt? Du bist ja zu deiner Familie gefahren letztens. Und wie geht's Jamie? Hat er noch Hausarrest?" "Nein nein. Das hat sich geklärt und er hat sich wieder mit meinen Eltern vertragen." "Warum hatten sie denn überhaupt Streit?", hinterfragte Oliver. Ich erzählte ihm was alles passiert war und auch wie mir James geholfen hatte mir über meine Gefühle klar zu werden. "McGonagall hat übrigens mit mir gesprochen. Kurz bevor ich losgefahren bin", berichtete ich. "Und was wollte sie?" "Wissen ob ich Geschichte der Zauberei unterrichten will. Also irgendwann mal." "Und, willst du?", überlegte er und sah mich mit seinen kastanienbraunen Augen interessiert an. Dass Oliver Quidditch spielen wollte bis er alt ist und graue Haare hat wusste er schon seit er noch ganz klein war. Ich hatte mir vor dem kurzen Gespräch mit McGonagall nie Gedanken darüber gemacht, aber jetzt dachte ich immer öfter über meine Zukunft nach. "Weiß noch nicht. Könntest du dir das vorstellen?" Oliver nickte. "Ich denke schon, aber das ist nicht meine Entscheidung. Du bist am Ende die, die damit lebt. Und egal wofür du dich entscheidest, ich bin da und unterstütze dich natürlich. Du kannst alles machen, was du willst." Ich lächelte und bedankte mich bei ihm, obwohl ich nicht sicher war, ob diese Aussage für alles galt was ich vielleicht plante zu tun.

Diese Woche war nichts los, keine Tests, Training oder Feste, also nutzten Aleen, Oliver und ich die Gelegenheit und besuchten Andrew im Krankenflügel. Er sah schon viel erholter aus als beim letzten Mal. Trotzdem machten wir uns Sorgen um ihn. Als wir in sein Zimmer traten hellte sich sein Gesicht auf. Andrew stand aus seinem Bett auf, um uns zu begrüßen. Er klopfte Oliver auf die Schulter und fragte: "Hey Mann, wie geht's?" "Das sollte ich eher dich fragen", antwortete ihm Oliver. Andrew sah kurz auf den Boden, dann blickte er wieder auf und sagte: "Es geht mir schon besser. Danke. Und euch?" Ich zuckte mit den Schultern. "So weit so gut. Was macht deine Verletzung?" "Naja wie ihr sehen könnt ist der Arm ab." Wir drei sahen uns verlegen an. Wir wussten nicht was wir sagen sollten. Andrew lachte. "Hey alles gut. Macht euch keine Sorgen. Die ersten paar Wochen waren zwar hart, aber ich hab es inzwischen akzeptiert und außerdem war Molly immer für mich da und hat das alles mit mir durchgestanden. Ich weiß nicht was ich ohne sie gemacht hätte." Oliver und ich lächelten einander an. Ich war froh, dass ich ihn an meiner Seite hatte, so wie Andrew auch Molly hatte. "Schön dass ihr vorbeischaut. Es ist schön mal andere Gesichter zu sehen", bemerkte Andrew. "Warum? Bekommst du nicht viel Besuch?", fragte Oliver. "Am Anfang noch öfter, aber ich denke die meisten hatten wohl einfach irgendwann genug von meinem Anblick und haben mit ihrem Leben weitergemacht." "Das tut uns leid Andrew. Das ist echt mies", kommentierte Aleen. "Charlie war oft da", meinte Andrew und sah Oliver mit einem starren Gesichtsausdruck an. Aus seinem Blick schlossen Aleen und ich, dass er kurz mit ihm reden wollte, also ließen wir sie allein. 


Hey,

danke dass ihr so lange auf ein neues Kapitel gewartet habt. Ich weiß, es ist eine Weile her. Und vielen Dank, dass ihr dranbleibt und weiterlest! :)

Lg Anna

Oliver Wood - Quidditch: Sieg oder NiederlageWo Geschichten leben. Entdecke jetzt