Geburtstag in Hogwarts

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Bellas Perspektive:

Morgen war es soweit. Mein Geburtstag. Oliver freute sich schon seit Wochen darauf. Mehr als ich sogar. Er verhielt sich schon die ganze Woche so komisch. Als hätte er irgendetwas geplant. In Gedanken ging ich zum Speisesaal und setzte mich wie üblich neben Aleen, die gegenüber von Charlie saß. "BELLA!", begrüßte er mich. "Aleen hat mir gerade erzählt, du hast morgen Geburtstag. Das hast du gar nicht erzählt." Ich lächelte peinlich berührt. Für mich waren Geburtstage nicht so eine große Sache wie scheinbar für alle anderen. "Ähm, ja." Ich schnitt meinen Toast in Scheiben und schob dann ein großes Stück in den Mund. Die ganze Aufregung wegen meines Geburtstags machte mich ganz hungrig. "Hast du schon was für morgen geplant?", überlegte Charlie laut. Ich schüttelte den Kopf. "Frag da am besten Oliver. Ich glaube der heckt irgendwas aus." Aleen schmunzelte. "Wäre möglich."

Nach dem Mittagessen traf ich mich mit Oliver im Gemeinschaftsraum. Er saß wie üblich auf der Coach, die neben dem Kamin platziert war. Es war noch recht kühl draußen, obwohl es schon März war. Aber der Gryffindor-Gemeinschaftsraum war immer gut beheizt. "Hi! Da bist du ja", rief er, als er mich kommen sah. "Und, wie fühlst du dich? Bereit alt zu werden?" "Haha." Er machte mir Platz auf dem Sofa. "Hast du schon gegessen?" Ich nickte. "Gerade eben. Natürlich hat Aleen Charlie von meinem Geburtstag erzählt. Also dauert es bestimmt nicht mehr lange und dann weiß es ganz Hogwarts." Oliver zuckte mit den Schultern. "Dann ist es halt so." Er sah mich kurz an. "Irgendwie hab ich das Gefühl du freust dich nicht auf morgen." Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter. "Es ist nur, ich werde alt." Ich seufzte theatralisch und brachte Oliver damit zum Grinsen. "14 ist nicht alt. Versprochen." Er war so süß. Immer zauberte er mir ein Lächeln aufs Gesicht. "Du hast doch nichts geplant für meinen Geburtstag. Oder doch?" Oliver drehte auffällig seinen Kopf zur Seite. "Ich? Nein. Was sollte ich denn vorhaben?" "Schon klar", antwortete ich belustigt und lehnte mich wieder an ihn.

In der Nacht bekam ich kaum Schlaf ab. Ich machte mir gar keine Gedanken mehr über den morgigen Tag, aber die Aufregung saß mir noch in den Knochen. Als ich aufwachte spürte ich davon allerdings nichts mehr und freute mich einfach. "Du bist wach! Sehr gut!", quiekte Aleen und begann sofort ein Geburtstagslied zu trällern. "Danke. Seit wann bist du denn schon wach?", fragte ich. Sie sah ziemlich müde aus, obwohl ihre gute Laune das ganz gut überspielte. "Seit einer Stunde ungefähr. Ich konnte nicht mehr einschlafen, also hab ich gewartet bis du aufwachst." Ich rieb mir die Augen. "Jetzt komm und zieh dich an. Unten wartet schon eine Überraschung auf dich!" 

Der Gemeinschaftsraum hatte sich über Nacht total verändert. Überall hingen Banner und die Schüler hatten Ballons in allen Farben aufgehängt. Die Weasley-Zwillinge, die lustige Party-Hütchen trugen, bewarfen mich mit Konfetti und sagten im Chor: "Alles Gute zum Geburtstag, Bella!" Der Versuch das Konfetti aus meinen Haaren zu streichen blieb vergebens. "Danke ihr beiden." Als nächstes stimmten sie alle - darunter Charlie, der Neue, ein paar Quidditch-Spieler aus dem Team und sogar Percy - in ein lautes schräges Happy Birthday ein und gaben mir anschließend Geschenke. Dann trat Oliver vor mich und die anderen Schüler wandten sich kurz ab. Oliver umarmte mich fest. "Happy Birthday", flüsterte er mir ins Ohr und gab mir einen kleinen Kuss. Dann brachten Charlie und Aleen mir einen kleinen Kuchen mit haufenweise Streuseln und vierzehn Kerzen darauf. "Los, wünsch dir was", meinte Oliver. Ich schloss meine Augen, wünschte mir das Übliche - Glück, gute Noten usw. - und pustete dann die Kerzen in einem Durchgang aus. 

Nachdem wir im Gryffindor-Gemeinschaftsraum gefeiert hatten, gingen wir frühstücken und dann zum Unterricht. Das war das Blödeste daran mitten im Schuljahr Geburtstag zu haben, fand ich. Und dann hatten wir heute ausgerechnet Zaubertränke. Bei dem wie immer missgelaunten Professor Snape. Er war im Gegensatz zu allen anderen nicht in Feierstimmung. Danach hatten wir noch zwei Stunden Unterricht bei Professor Binns, bei dem die meisten dann endgültig einschliefen, wenn sie es nicht schon bei Snapes Unterricht waren. 

Als das überstanden war, war es schon Nachmittag. Draußen war es bereits dunkel und jetzt begann es auch zu nieseln. Im März konnte ich eigentlich nie gutes Wetter erwarten. Nach dem Abendessen wollte ich schon ins Bett gehen, aber Oliver hielt mich ab. Er nahm mich bei der Hand und führte mich wieder hinunter in den Esssaal. Zu meiner Überraschung waren alle Tische auf die Seite gestellt worden und auf einem stand ein CD-Player. Stirnrunzelnd stellte ich mich vor Oliver, der mich erwartend ansah. "Ist das dein Plan gewesen? Das hier? Was auch immer das ist." Er musste schmunzeln. "Ja", war alles was er sagte. Ich wollte schon nachfragen, aber dann ging er zum CD-Player und schaltete ihn ein. Der Song "Eternal Flame" erklang. Dann zückte er seinen Zauberstab und ließ kleine rote Herzchen und auch Konfetti von der Decke regnen. Dann nahm er meine Hand und führte mich zur Mitte des Raumes, wo er begann mit mir langsam zu tanzen. "Also eigentlich ist das meine Überraschung", verriet er nun und wirbelte mich belustigt herum. "Sowas Süßes hat echt noch keiner für mich gemacht", sagte ich und sah ihn mit leuchtenden Augen an. "Ich kann nicht glauben, dass du das alles für mich vorbereitet hast. Auch die Überraschung heute morgen. Danke Oliver." "Ich habe Professor Dumbledore gefragt, ob ich den Saal für uns haben kann, wegen deinem Geburtstag und er hat es genehmigt. Ich war darüber auch etwas verwundert, aber er hat irgendwas von 'junger Liebe' gefaselt, also hab ich mir darüber keine weiteren Gedanken gemacht. Wie auch immer. Gefällt es dir?" Ich grinste bis über beide Ohren. Es war so süß, dass er dafür extra mit Professor Dumbledore geredet hat und wollte, dass ich einen schönen Geburtstag habe. "Ich könnte nicht zufriedener sein. Der Tag heute war echt schön", erwiderte ich.

Oliver Wood - Quidditch: Sieg oder NiederlageWo Geschichten leben. Entdecke jetzt